Ein paar Gedanken dazu
Nicht von mir persönlich, sondern aus dem Web, zur Bereicherung Deines Threads:
Die Mehrehe
Allgemein:
Der Versuch, die Mehrehe als islamspezifische Eigenschaft hinzustellen, ist unsinnig ! Alle alten bekannten Zivilisationen (Babylon, die alten Ägypter, Inder, Perser und Chinesen erlaubten in ihren Gesetzen die Mehrehe.
+ Im chinesischen Liki Gesetz beschränkten die Chinesen die Ehefrauenanzahl auf 130 pro Mann !! Viele der alten chinesischen Kaiser hatten Hunderte von Ehefrauen.
+ Im Judentum war die Mehrehe ohne Einschränkung erlaubt. Alle Propheten des Judetums, die in der Thora zu finden sind, hatten zahlreiche Ehefrauen.
Selbst Abraham (der Großvater aller Propheten) hatte zwei Frauen.
+ Im Christentum finden wir im neuen Testament keinen einzigen Text, aus dem das Verbot der Mehrehe eindeutig zu entnehmen ist. Eher trifft das Gegenteil zu. Im ersten Brief Paulus an Timotios (Kapitel 3, Vers 2) heißt es:
" Ein Bischof soll nur eine Frau zur Ehefrau nehmen." Diese Aussage macht deutlich, daß der, der kein Bischof ist, dieser Einschränkung nicht unterliegt.
+ Der Historiker Wester Mark schrieb in seinem Buch(Geschichte der Ehe):
"Die Mehrehe wurde bis zum 17 Jahrhundert mit Erlaubnis der Kirche praktiziert."
+ Martin Luther sprach mehrfach von der Mehrehe ohne sie zu verübeln, geschweige denn sie zu verbieten. Man zitierte ihn sogar:" Mehrehe wurde von Gott nicht verboten."
+ Die Mormonen (eine bekannte christliche Sekte), die in der USA sehr verbreitet sind, betrachten die Mehrehe sogar als göttliches Gebot.
+ Katholische Missionare fanden in den 70ern während ihrer Tätigkeit in Mittelafrika die Mehrehe bei den dortigen Völkern weit verbreitet und in den gesellschaftlichen Strukturen tief verwurzelt.
Sie schrieben den Papst in Rom an und machten ihn darauf aufmerksam, daß das Verbieten der Mehrehe bei diesen Völkern zu pauschaler Ablehnung des Christentums führen werde. Der Papst reagierte sofort und erließ eine Sondergenehmigung für die Völker Mittelafrikas: Sie durften Katholiken werden und dabei Ihre unbegrenzte Polygamie behalten! (Manche Männer hatten bis zu 13 Ehefrauen!)
+ 1949 wurde in Bonn, der Hauptstadt der BRD, eine Bürgerinitiative gestartet, in der die Bewohner von Bonn an die damals Verantwortlichen appellierten, die Mehrehe gesetzlich in der BRD zuzulassen, um mit dem Problem des Frauenüberschußes zu der damaligen Zeit fertig zu werden!
Mehrehe im Islam:
Zunächst muß klargestellt werden, daß der Islam die Mehrehe nicht verbietet, was aber nicht bedeutet, daß der Islam die Mehrehe fordert oder gut heißt.
(Leider ist diese Tatsache auch unter Muslimen heutzutage nicht klar!)
Den koranischen Text betreffend der Mehrehe finden wir in Sura 4, Vers 3. Dort lesen wir:" Und wenn ihr fürchtet, nicht gerecht gegen die Waisen zu sein, so heiratet, was euch an Frauen gut ansteht, zwei, drei, oder vier, und wenn ihr fürchtet, nicht gerecht zu sein, dann nur eine."
Wie aus diesem Vers zu verstehen ist, setzt die Erlaubnis zur Mehrehe eine völlige Gleichbehandlung aller voraus.
Wie schwer, ja fast unmöglich es ist, mehrere Ehefrauen gleich zu behandeln, schildert uns der Koran selbst und zwar in derselben Sura (4), Vers 128. Dort heißt es:" Und ihr könnt zwischen den Frauen keine Gerechtigkeit üben, so sehr ihr es auch wünschen möget."
Wenn wir beide erwähnten Verse aus Sura 4 betrachten, stellen wir fest:
Bei der Mehrehe handelt es sich um etwas Erlaubtes, welches durch Bedingungen zum sehr schwer Erreichbaren wird.
Anders ausgedrückt ließ der Islam die Tür zur Mehrehe zwar offen, stellt jedoch schwer überwindbare Schranken davor.(Diese Tür wurde -zum Vergleich- im modernen Christentum zu Ungunsten der Frauen -wie wir sehen werden- zugemauert.)
Wie versteht der Islam die Ehe und wann ist die Mehrehe zugelassen ?
Von der Scharia, also den Rechtschulen, erhalten wir als Antwort folgendes:
Grundsätzlich besteht eine Ehe in der islamischen Vorstellung aus einem Mann und einer Frau. So eine Ehe gewährleistet unumstritten die besten Lebensbedingungen für alle Beteiligten einschließlich der Kinder, deren Wohl hier besonders hervorzuheben ist. Da der Islam sich als Religion für alle Menschen und alle Zeiten versteht, kann und darf er nicht die Tür zu Mehrehe zubetonieren und sich zu der strengsten Form der Monogamie bekennen. Es gibt nicht wenige Situationen, in denen die Mehrehe nach dem gesunden Menschenverstand die einzige vernünftige Problemlösung darstellt.
Einige Beispiele:
1) Akuter Männermangel infolge kriegerischer Auseinandersetzungen; diese Situation ist den Europäern und insbesondere den Deutschen bestens bekannt. Übrigens hat diese Situation selbst in Europa bis heute nicht an Aktualität verloren.
2) In zahlreichen Gesellschaften der Erde bedeutet die Ehe für viele Frauen
die einzige wirtschaftliche und finanzielle Versorgung. Unter diesen Frauen sind diejenigen besonders hervorzuheben, die Kinder habe und den Ehemann
(also den Versorger) aus irgendeinem Grund verloren haben.
Außerhalb des Westens leben Menschen in krasser Armut, da Arbeit und Beschäftigung äußerst mangelhaft sind.
Die wenige vorhandene Arbeit bekommen, aus den üblichen bekannten Gründen, überwiegend die Männer. Ihnen gegenüber steht ein Heer von Frauen.
Schlimmer noch, Frauen mit Kindern - ohne Arbeit, und somit ohne ein gesichertes Einkommen, das in vielen Fällen das nackte Überleben sichern soll.
Im Westen, wo das funktionierende Sozialnetz noch vorhanden und genug Arbeit für Männer und Frauen verfügbar ist, bereitet das Verstehen des Problems erhebliche Schwierigkeiten. Die Tatsache, daß ein Ehemann für Hunderte von Millionen Frauen dieser Erde - außerhalb des Westens - das wirtschaftliche Überleben bedeutet, läßt verstehen, warum eine zweite Tatsache, nämlich daß dieser Mann eine zweite oder dritte Frau gleichzeitig unterhält unwichtig, bzw. nebensächlich ist. Es muß noch einmal betont werden, daß der Islam die Mehrehe nur als Ausnahme versteht. Es ist jedoch unbestreitbar, daß ein Mißbrauch der Mehrehe seitens der Männer vorkommt. Die Bekämpfung des Mißbrauchs bedeutet sicher nicht das Verbot der Mehrehe. Der Mißbrauch von Sozialhilfe hierzulande veranlaßte niemanden, zur Abschaffung
der Sozialhilfe aufzurufen. In den letzten Zeilen wird die Frage
"Warum dürfen Frauen nicht mehrere Männer heiraten ?"
beantwortet.
Diese Frage wird so gestellt, als handele es sich hier um eine Privilegienverteilung, eine Verteilung, die im Hinblick auf die "heilige Gleichberechtigung von Mann und Frau" gerecht erfolgen muß. Das heißt, wenn ein Mann mehr als eine Frau heiraten darf, so muß eine Frau auch mehrere Männer heiraten dürfen!!
Wie unsinnig und unrealistisch diese Frage ist, wird anhand folgender Punkte erläutert:
1) Männer, die mehrere Frauen heiraten, stellen ein Phenomen dar, daß die menschliche Geschichte in ihrer Entwicklung begleitet hat (vom Altertum bis heute). Hingegen fallen die Frauen, die mehrere Männer heirateten, kaum ins Gewicht dieser Geschichte und stellen die seltenste Ausnahme dar. Ist dieses Phenomen eigentlich ein schwerer, unverständlicher und dazu dauerhafter Irrtum der Menschheit ??
Hier im Westen ist die Polygamie verboten, viele veröffentlichte Statistiken belegen jedoch, daß ein sehr hoher Anteil der Ehemänner eine oder mehr Liebhaberinnen neben der offiziellen Ehefrau hat. Skandale erschreckten und erschrecken immer wieder aufs Neue die Öffentlichkeit und machen vor hohen Persönlichkeiten keinen Halt, erstaunlich dabei ist immer, daß "Mann" im Westen zahlreiche Argumente und Rechtfertigungen für mehrere Liebhaberinnen findet, aber keine einzige Rechtfertigung für eine zweite Ehefrau!
2) Die Vermählung betrifft zwar die Eheleute, die Kinder als ebenfalls Betroffene dürfen jedoch nicht vergessen werden. Kinder brauchen (laut Pädagogen und Sozialexperten) intakte Familien und klare Verhältnisse zum eigenen Vater und zur eigenen Mutter. Wir stellen uns jetzt vor, ein Mann ist mit mehreren Frauen verheiratet. Dieser Mann bildet mit jeder seiner Ehefrauen und ihren Kindern eine vollständige, nach außen hin abgegrenzte Familie abgegrenzte Familie mit klaren Verhältnissen für die Kinder.
Wir stellen uns jetzt den umgekehrten Fall vor: Eine Frau ist mit mehreren Männern verheiratet. Spätestens, wenn die Frau schwanger wird, stellt sich eine Reihe von unkalkulierbaren Tragweite ein. Welcher der Ehemänner darf sich mit der werdenden Mutter freuen, welcher darf aufseinen "Erfolg" stolz sein ? Und welcher Ehemann muß sich auf Grund seines "Versagens" in Enttäuschung und Neid totärgern. Später, wenn ein oder mehrere Kinder da sind, setzt sich das Problem in ungeahntem Maße fort. Welcher von den Männern soll sich um welches der Kinder als sein eigenes leibliches Kind küm-
mern ? Und wenn die Zugehörigkeit der Kinder laborchemisch klargestellt ist, wer wird es dann wagen, von den anderen Ehemännern zu verlangen, das Kind des "Rivalen" , Verzeihung, des glücklichen Ehemannes mit Liebe und Fürsorge zu behandeln ? Stellt dieses Kind für die anderen Männer nicht ein Symbol ihres Versagens, bzw. ihres Mißerfolgs dar ? Wer das nicht versteht, kennt die Männer der menschlichen Rasse nicht.
3)Das wichtigste Argument, warum eine Frau nicht mehrere Männer heiraten kann, bleibt die Tatsache, daß es Männer, die eine angetraute Frau unter sich teilen wollen, gar nicht gibt. Gleich, ob im Osten oder im Westen, in der Vergangenheit oder in der Gegenwart, es gibt solche Männer nicht, Ausnahmen hierfür bestätigen die Regel.
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