Hallo Leidensgenossin! ;)
Hallo du Liebe!
Ich kenne das auch, ich habe nämlich das gleiche! Und trage es auch seit einem Jahr mit mir herum. Allerdings leide ich schon seit etwa 3 Jahren an einer Angststörung, die bisher unbekannt blieb, weil ich einfach nicht wusste, dass ich psychisch krank bin. Ich bildete mir ständig ein, tödliche Krankheiten zu haben und dass so heftig, dass ich mein ganzes Leben davon abhängig machte und allmählich in eine Depression rutschte. Nebenher entwickelte ich auch noch ne Essstörung, aß viel zu wenig und bekam letzten Sommer im Urlaub einen sehr heftigen Kreislaufkollaps, der mich total traumatisiert hat, weil ich davon überzeugt war, jetzt zu müssen.
Zuhause ließ ich mich erstmal ärztlich untersuchen und nachdem es hieß, dass ich gesund sei, verdrängte ich dieses Erlebnis einfach. Trotzdem herrschte unterbewusst die Angst, dass sich etwas derartiges wiederholen könnte.
Meine erste Panikattacke hatte ich dann einige Wochen später im Zug. Mir wurde plötzlich übel, schwindlig, mein Herz begann zu rasen, ich hatte ein Kribbeln in Armen und Beinen und Todesangst.
Nachdem sich das wiederholte, rannte ich zu den verschiedensten Ärzten. Mir ging es wie dir, ich konnte nicht verstehen was mit mir los ist. Weil ich immer Angst vor einer nächsten Attacke hatte, traute ich mich schon bald nicht mehr aus dem Haus und wurde immer deprimierte, kapselte mich ab.
Bis mich dann meine Hausärztin endlich mal zu einer Psychotherapeutin schickte, die diagnostizierte: Panikstörung!
Diese Diagnose war dieses Jahr im Mai. Seitdem habe ich mich im Internet und sonstigen Quellen ausführlich über das Thema Ängste und Panikattacken informiert, wirklich jede kleine Info aufgenommen, die ich irgendwo aufschnappen konnte.
Informiere dich auch mal ausführlicher darüber, dann kommt schon mal langsam etwas Licht ins Dunkel. :) Dann verstehst du, was mit deinem Körper los ist.
Es ist tatsächlich so, dass das wirklich alles rein psychischen Ursprungs ist! Bis auf die Schilddrüsenunterfunktion bist du wohl kerngesund! Auch ich habe exakt das Problem, dass mein Herz bei der kleinsten Anstrengung anfängt zu rasen. Und es gibt auch Tage, an denen ich mich so schlapp und energielos fühle, dass ich gar nichts machen kann.
Ich hab wirklich genau wie du die gleiche Gedankenwelt gehabt: Keiner kann mir helfen! Ich kann mein Leben gar nicht mehr genießen! Ich bin total eingeschränkt!
Aber: man kann uns helfen!!
Einen Rat, den ich dir geben kann ist: informiere dich wirklich erstmal über deinen Zustand. Gib einfach mal "Panikattacken" oder "Angststörung" bei google ein, du wirst jede Menge aufschlussreiche Suchergebnisse finden! :)
Ignorier die Angst nicht, wie die Ärzte gesagt haben! Die Angst ist nicht ohne Grund da! Betrachte Sie wie einen guten Freund, der dich an den Schultern packt und dich wachrütteln will, weil etwas nicht stimmt! Sie will dich aufmerksam machen auf etwas, sie will anerkannt werden! Viele Ereignisse aus dem Leben, aus der Kindheit, von denen man denkt, man hätte sie überwunden oder sie hätten einen nicht weiter getroffen, werden im Unterbewusstsein dann doch als negative Erfahrung gespeichert und schlummern da, bis es irgendwann in Form von Panikattacken hochkommt! Du glaubst gar nicht, wie viel in unserem Unterbewusstsein steckt, das wir gar nicht wahrnehmen, woran wir niemals denken würden.
Auslöser für Angsterkrankungen können die unterschiedlichsten Dinge sein: Scheidung der Eltern in der Kindheit, Verlust einer nahestehenden Person, ein Unfall, eine generell schlechte Zeit im Leben oder Gefühle, wie Angst, Wut, Trauer, denen man nie freien Lauf gelassen und unterdrückt hat. All das und noch viel mehr äußert sich in Angstzuständen, die wir uns dann nicht erklären können.
Wichtig ist, dass du dir einen Therapeuten suchst, der dir hilft in deinem Leben und deiner Vergangenheit "aufzuräumen" und Klarheit zu schaffen.:) Schau dich um nach Situationen in deinem Leben, die dich geprägt haben, wo du dich nicht wohlgefühlt hast, wo irgendetwas falsch gelaufen ist. Solche Dinge können auch in der Gegenwart sein.
Lasse dich nicht mit irgendwelchen Medikamenten betäuben, das lindert zwar die Symptome, bekämpft aber nicht die Ursache, man wird abhängig und kann sie nicht mehr absetzen, ohne dass die Ängste noch schlimmer werden.
Mach dir keine Sorgen, der energievolle fröhliche Mensch von früher ist immer noch in dir drin. Versuch, dich nicht zu stark von der Sache herunterziehen zu lassen, sondern akzeptiere sie, nimm sie bewusst wahr als einen Teil von dir, sozusagen deine "dunkle Seite"! ;) Sie wird auch wieder weggehen! Nimm dir Ziele und Perspektiven für die Zukunft vor, mach Unternehmungen die dir Spaß machen, leb dich aus, such dir eine tolle Aktivität, in der du richtig aufblühen kannst (z.B. Musik, Kunst oder etwas andres) und mach nebenher eine Therapie.
Du wirst sehen, dass es besser wird, sobald du den Ursprung gefunden und aufgearbeitet hast. Es gibt sicher irgendetwas!
Hab Mut und freu dich über jede Kleinigkeit in deinem Leben! Du bekommst das ganz sicher wieder weg!
Alles Gute und liebe Grüße!