Hi Reeva
Das sind ein bisschen viel Fragen auf einmal, da müsste man aus jeder einzelnen ein Thema machen (ist im Forum auch schon geschehen).


Die Nachricht vom geklonten Baby hat mich auch sehr nachdenklich gemacht, umso mehr, weil das von Sektenführern/Anhängern durchgeführt worden ist. Welche die Beweggründe einer Mutter sind, kann man nicht wissen, ich vermute aber mal, das ist zum größten Teil Einflussnahme der Sekte, außerpersönliche Willensbildung, Gehirnwäsche.


Warum laufen Menschen Gefahr, in eine Sekte zu geraten? Wieso hängen sie sich Führern an? Können die Menschen ihr Leben nicht selbst leben, führen, gestalten, durchstehen? Brauchen sie Leitpersonen, denen sie sich bedingungslos anschließen?


Da gehört meines Erachtens Kartenlesen genauso dazu, wie Horoskope. Schau nur mal ins Astrologieforum, das ist gespickt von solch unsinnigem Zeug, die Menschen (sind es meist junge?) laufen Illusionen hinterher. Ich glaube, sie warten auf Wunder.
Da sehnt sich jemand nach esoterischer Brieffreundschaft, warum??? Weil man sich dann gegenseitig den Kopf vernebeln kann mit Vorstellungen und Gespinnsten vom Vorher und Nachher. Muss man sich vom realen Leben ablenken?
Warum lebt und arbeitet man nicht auf möglichst sinnvolle Weise im HIER und JETZT, warum wollen die Menschen in Fantasien fliehen, die nicht mal ihre eigenen sind, sondern von anderen manipuliert?


Verzauberin, die das nicht versteht, grüßt

    Danke für die Freiheitsgrüße...
    ...liebe Temptress, und genau hier möchte ich nochmal einhaken.
    Was nützt mir mein eigenes freies Denken und Handeln, wenn ich damit in einer Minderheit lebe????
    Mich selbst kann ich durch eine esoterisch verquerte Gesellschaft boxen, kann sie sein lassen, wie sie es für richtig hält, kann mich wehren, wenn sie mich greifen und vereinnahmen will, aber was ist mit den Meinen und mit den arglosen Menschen in meinem Umfeld?


    Was kann ich tun, wenn meine Kinder in solch einen Strudel geraten? Ich weiß, da geht schon sehr viel, beide stehen jedoch jetzt selbst in dieser Minderheit. Sehr viel hilfloser stehe ich da, wenn Menschen, die mir lieb sind, ihr Herz oder ihre Liebe an schwankende Herdenmitglieder verlieren. Wie weh tut es, diesen Liebeskummer miterleben zu müssen, weil eine Verbindung von der anderen Seite aus verboten wird.
    Was ist mit dem Arzt, der sich von mir nicht in den Hintern treten lässt, weil ich ja eine völlig Fremde bin, der nichts unternimmt, nur weil die Angehörigen eines Kranken Bluttransfusion ablehnen und ihr Kind sterben lassen?
    Was mach ich mit dem Chef, der mich nur deshalb nicht einstellt, weil eine Kartenlegerin ihm gesagt hat, dass ich ihm Unglück bringe?


    Mich erschüttert vor allem die Hartnäckigkeit, mit der denk- und handlungsmanipulierte Menschen vor nüchtern, sachlich und logisch vorgetragenen Argumenten flüchten. Es werden immer mehr, die der Dummheit des Herzens erlauben, den Kopf in Besitz zu nehmen.


    Verzauberin, der davor graut, grüßt dich recht herzlich.

    Ich kann eigentlich nichts antworten...
    aber ich möchte mich kurz für eure tiefinnigen Gedanken bedanken.
    Liebe Verzauberin, liebe Temptress, ihr habt mich sehr zum nachdenken gebracht. Nicht, weil ich einem Guru hinterherrennne oder an Astrologie glaube. Ich glaube lediglich an Gott, allerdings nicht in der verbissenen Form, in der die Kirche es gerne hätte. Bin ich dadurch auch fremdbestimmt in dieser negativen Form?
    eine Freundin von mir glaubt an Hexerei, kartenlegen und den ganzen Kram. Eine Bekannte von ihr "arbeitet" als Hexe... Und ich finde es immer wieder erschreckend zu hören, wieviele menschen sehr viel Geld ausgeben, um sich die Zukunft vorhersagen zu lassen, oder irgendwelche Zauber zu veranstalten. (Zum Beispiel Liebeszauber... als ob man einen menschen dadurch gewinen kann, dass man in bestimmten rituellen Formen kerzen abbrennt...)
    Auf jeden Fall haben mich eure Worte dazu gebracht, über viele Dinge mal wieder nachzudenken und nicht alles so unreflektiert zu lassen.


    Liebe Grüße, nindscha

    Ich weiß, was ich tun muss...
    meine liebe Temptress, ich darf nicht aufhören, mich zu engagieren. Und es ist mir egal, wenn ich damit anecke.
    Gleich noch werde ich etwas ins Forum stellen, für das ich zerrissen werde. Das jedoch ist nicht schlimm für mich, schlimmer wäre es tatenlos zuzusehen, ohne wenigstens ein Wort an beide gerichtet zu haben.
    Während wir noch davon reden, geschieht es unter uns und keiner bemerkt es.


    Die Sache mit dem Arzt ist längst vorbei, ich war dabei lediglich in der Situation, dass ich davon wusste und auf meine Worte nur ein Schulterzucken folgte. Ich hätte ihn erwürgen mögen!
    Die Frau dieses Arztes habe ich täglich bei der Erziehung ihrer beiden Jungs erlebt, sie waren unsere Nachbarn. In dieser Sache habe ich wirklich Schuld und knabbere heute noch daran.
    Wir waren neu hinzugezogen und ich dachte, da weint ein Kind in den schrillsten Tönen äußerst zornig im Nachbarhaus. Dieser kindliche Zornausbruch kam mir unheimlich lang vor, so nach einer halben Stunde klärte sich die Sache auf, als ein Fenster gekippt wurde: Es war die Mutter, die da schrie.
    Ich hörte Poltern und Klatschen. Ich musste erleben, dass das die Regel wurde. Die Mutter schrie nachmittags stundenlang, schimpfte und be-schimpfte ihre Söhne (3 und 7J), es fielen Ausdrücke wie 'Bastard' und noch viel schlimmer. Das war Hausaufgabenhilfe für den Größeren, denn der muss unbedingt gut sein in der Schule, soll in die Fußstapfen seines Vaters treten.
    Ich habe öfter mit der Mutter geredet, konnte aber nicht zu ihr vordringen, sie tat sich selber leid und verbat sich jedes Angebot der Hilfe.
    Ich habe gehört, dass sie die Kinder schlägt. Ich habe nichts getan, was auch? Kein Amt spricht bei Herrn Doktor vor. Auch war abrupt Stille, wenn der Vater nach Hause kam. Er weiß nichts.
    Es ist ein beklemmendes Gefühl, wenn man sich den Sohn als späteren Arzt vorstellt, der kranke Menschen behandelt. Welche Psychosen trägt er durch diese Mutter wohl mit sich herum?
    Ich hätte mehr tun müssen!


    Verzauberin schickt ein paar Grüßlein

    Gerne, liebe Ester...
    ...liefere ich dir die gewünschte Erklärung.


    Mein Nick hat absolut nicht irgendwelche esoterischen Hintergründe.
    Ursprünglich wollte ich einfach meinen Vornamen haben, der war aber nicht mehr frei.
    Der Nick war ein Vorschlag meines Mannes, weil ich auf ihn faszinierend, liebevoll, erotisch, insgesamt verzaubernd wirke. Ich zaubere aus ein paar Groschen ein hervorragendes Menü und verzaubere ein Klappmesser in ein mächtiges Schwert
    (kleines Beispiel, was ihn zu der Bezeichnung bewogen hat).
    Wenn du noch Fragen hast - gerne! Und zweifeln bringt dich immer ein Stück weiter, nur nicht zu früh zufrieden sein.


    Verzauberin grüßt


    übrigens: ich habe Esoterik nicht als unsinnig abgetan. Genau lesen!

    Ganz bestimmt...
    ...schreibe ich mir deine Worte hinter die Ohren, Temptress, sie haben mir gut getan und mich wiederum zum denken angeregt. Ich werde nicht nachlassen.


    Verzauberin grüßt ganz lieb.


    Ich hab mir übrigens heute Popcorn gemacht und sie in Gedanken an dich gefuttert, doch ehrlich!! Halte aber immer noch Ausschau nach umarmenden Männern *g*

      murphy_12162602

      Danke
      für deine Antwort.
      Ja, ich weiß, daß die Bekanntmachung von einer Sekte kam. Aber das eigentliche Klonen ist nicht von einer Sekte sagen wir mal erfunden worden.
      Die Versuche laufen doch schon viel länger.


      Es ist wie bei dem Thema Organspende. Auf der einen Seite nützlich, auf der anderen Seite wird daraus Kommerz.


      Vielleicht gibt es viele Antworten, und vielleicht doch nur eine.


      Warum schlägt die Mutter ihre Söhne? Kennst Du den Vater? Wie kann es sein, daß er davon nichts weiß? Weist Du um den seelischen Druck den er vielleicht auf seine Frau ausübt? Kommt diese Reaktion aus ihrem Inneren oder ist es die Gesellschaft, die schon früh Kindern zeigt 'wo es lang zu gehen hat'?


      Es ist bewundernswert, daß Du dich einsetzt. Nur gibt es Menschen, die Kritik nicht annehmen können und vielleicht noch aggressiver reagieren.


      Es scheint, daß immer mehr Menschen 'durchdrehen'.
      Warum? Weil wir an der Gesellschaft etwas ändern müssen - also genaugenommen jeder an sich selbst?


      Was ist es, daß uns wir im Film mitansehen müssen, wie einer Frau Gewalt angetan wird und uns nicht den Fernseher ausschalten lässt?


      Ja, man könnte das Ganze, und müsste es eigentlich auch, in kleine Teile zerstückeln. Und das Thema immer wieder von allen Seiten neu beleuchten. Aber ich bin auf der Suche nach der Schnittstelle und die liegt- vielleicht - in uns selbst. Oder wie siehst Du das?


      Warum lebt man nicht hier und jetzt? Vielleicht weil uns das hier und jetzt nicht mehr gefällt? Weil wir eine Vorstellung davon haben, wie unser Leben auszusehen hat und es trotz aller Anstrengungen nicht gelingt? Sind Fantasien nicht ein Rettungsanker?


      @alle


      Ich wünsche allen ein neues vor allen Dingen menschliches und friedvolles Jahr....


      Reeva

        eartha_12559689

        Ja, ich kenne den Vater
        Liebe Reeva, der Vater ist der Arzt, mit dem ich mich wegen der nicht erfolgten Opertion unterhalten hatte, nur Achselzucken als Antwort bekam.


        Es ist nicht sein Druck auf seine Frau, sie stülpt ihm umgekehrt ihre Dominanz über.
        Meines Erachtens kommen die Schläge aus ihrem Inneren, von der Gesellschaft geduldet, bzw. übersehen. Ihr Inneres wiederum ist geprägt worden von Erziehung und Erfahrung, sie hat es versäumt, sich selbst damit kritisch zu betrachten, sich selbst gesund werden zu lassen.


        Sie schwingt große Reden über den Weltfrieden, übersieht aber, dass sie (dass jeder) bei sich selbst im Innersten damit anfangen muss. Schläge sind Ausdruck ihrer Hilflosigkeit und ihrer Machtgier.


        Kritik an ihrem Verhalten verstärkt natürlich die Aggression, ist klar, ich übte auch nicht Kritik, sondern bot ihr Hausaufgabenbetreuung für ihren Sohn an, damit sie sich dem Kleinen widmen kann, der in der Zeit alles mögliche anstellte, wie unbemerkt die Gefriertruhe abschalten, was erst nach Tagen entdeckt wurde, als alles schon aufgetaut war, oder er warf die Schultasche seines Bruders in die gefüllte Badewanne und lauter solche 'Streiche'.
        Ich verstand ja, dass die Mutter überfordert war, meine Hilfe verbat sie sich jedoch, was kann ich schon ihrem Arztsohn beibringen?!


        Stell dir nur mal vor, niemand würde ins Kino gehen und sich einen Film, in dem Gewalt vorkommt, ansehen. Dann würden solche Filme wohl nicht mehr produziert werden. Aber wie bringt man das zustande? Im Streik gibt es immer Streikbrecher, und da geht es immerhin um die eigene Kohle.


        Das Machtstreben im Menschen ist unendlich groß. Das zeigt sich auch im Forum. Schau dir nur mal heftig geführte Diskussionen an, da gibt es manche, die immer das letzte Wort haben müssen, die die Genugtuung brauchen, den anderen jetzt in Grund und Boden geschrieben zu haben. Schwiegen sie, hält es ihr dominantes Rechthabenwollen nicht aus, ihre Machtbegierde ist unbefriedigt. Ich nehme mich da nicht aus, versuche aber sachlich zu bleiben und meine Emotionen zu filtern. Ich schimpfe schon mal, zwinge mich aber, eine gewisse Zeit zwischen meinen Ärger und das Posting zu bringen, somit wird meine Äußerung dann weniger heftig und vielleicht gerechter.


        Und die Fantsien? Die sollten wir handhaben. Die einen dienen wirklich als Rettungsanker, Träume geben uns Entspannung. Aber zu lange in Fantasien zu verweilen birgt die Gefahr, sich in ihnen zu verlieren und die Realität nicht mehr zu sehen. So lassen wir uns die Chance entgehen, wirklich etwas zu ändern.


        Verzauberin grüßt und hat mal wieder viel zu lang gelabert *sorry*

          murphy_12162602

          Da beginnt das 2. Problem
          Liebe Verzauberin!
          Ich bin mir sicher, daß du der Mutter, die Kritik nicht auf den Kopf zugesagt hast, sondern eher nett verpackt auf deine eigene, kluge, charmante Weise! Das Problem, daß ich meine ist Hilfe anzunehmen. Ich habe die Situation selbst einige Male erlebt. Da hilfst du einem Kollegen/ Kollegin, der/die dich dafür beim Chef anschwärzt. Du fragst jemanden, einen Fremden, ob du helfen kannst, und wirst unfreundlich abgewiesen usw...
          Wie oft sieht man in einer helfenden Hand, zunächst das eigene Versagen. Und da wir alle alles können, dürfen wir nicht versagen. Dies geschieht im Kleinen wie auch unter den Völkern. Wie T'ress schrieb, es ist letztendlich egal, wie der oder die anderen auf die Hilfeleistungsversuche reagieren, solange du die Courage nicht verlierst und weiter machst. Aber immer öfter steht man mit leeren Händen da, anstatt nur ein kleines Danke oder auch Nein, danke zu hören. Und wie steht es mit uns selbst...


          Das mit dem Kino erinnert mich an den Ausspruch der Friedensbewegung: Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.... Können wir uns der Gewalt wirklich entziehen, nur weil wir diese ablehnen? Gewalt und Krieg sind Bestandteile der Geschichte der Menschheit - sind Geschichte und wie es aussieht wohl leider auch Zukunft..


          Aber das kann doch nicht alles sein?! Wie muß ich auf einen Menschen zu gehen, damit er mich versteht? In welcher Sprache muß ich zu ihm sprechen?


          Was meinst Du?


          Reeva


          P.S. Ich lese gern von dir - ob Zustimmung oder Kritik! Es ist kein gelaber...

          murphy_12162602

          Zweifel
          Hallo,


          ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, dass ich es gut finde, wenn Kinder geschlagen werden, Gewalt überhaupt und auch anderes was hier angesprochen wurde.
          Im Gegenteil, ich Grunde genommen bin ich auch euerer Meinung.
          Was mich stört ist das "Radikale".
          Temptress schreibt, viele Leute sollten einfach keine Kinder bekommen. Ist ja richtig, nur die Kinder sind nun mal da.
          Und Hilfe zu bekommen bei Problemen die man hat, ist sehr schwer. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Da kann man Erzieher, Lehrer Psychologen oder andere Eltern fragen, keiner gibt einem eine Antwort. Möchte man sich mit anderen Eltern auseinandersetzen z.B. übers aufräumen, dann bekommt man nur zu hören, bei ihnen klappts ganz toll, sie haben keine Probleme damit. Na toll.
          Lehrer können nur mäkeln was die Kinder alles nicht machen, aber helfen können sie auch nicht.
          Und das Jugendamt kümmert sich ein Sch... drum. Das hab ich hier in mehreren Fällen erlebt.
          Wo die Nachbarn immer wieder angerufen haben und denen die Misstände mitgeteilt haben und nichts passiert ist.
          Ich bin der Meinung das Psychologie und Kindererziehung ein Schulfach werden sollte.
          Es wird über einen Hundeführerschein diskutiert, aber Kinder bekommen kann jeder.
          Und woher soll man denn Erziehung richtig machen, wenn man selbst nicht "richtig" erzogen worden ist??? Selbst mein Ex Mann sagte, Schläge wären ja nicht so schlimm (und er ist selbst geschlagen worden !) Was soll sich denn da ändern.


          Was ich auch nicht gut finde, ist das hier alles in einen Topf geschmissen wird.
          Esoterik, Religion, Fanatismus
          Temptress schreibt, die Leute lassen sich Kartenlegen weil sie selbst nicht mehr denken wollen ? Das ist absoluter Quatsch.
          Ich war selbst in einem Tief, war irgendwie gefangen (auch wenn ihr das vielleicht nicht verstehen könnt), ich habe Tag und Nacht nachgedacht, was das soll, und bin zu keinem Ergebnis gekommen. Und vor drei Jahren hätte ich mich Temptress Meinung angeschlossen und zu jedem gesagt, du spinnst, so was gibt es ja gar nicht.
          Ich habe den Eindruck dass viele bei Kartenlegern anrufen, weil da jemand ist der ihnen zuhört, der sie Ernst nimmt. Tut mir leid, aber wenn man in so einer Sackgasse ist, dann sind die Ratschläge die hier verteilt werden auch nicht das Wahre. (Zumindest die meisten)
          Bevor man über Menschen und deren Handlungsweisen urteilt, sollte man versuchen sie zu verstehen.
          Es lassen sich nicht nur Junge Menschen Karten legen, sondern auch "Alte". Menschen von denen man es nie erwarten würde.


          Ich finde es genauso schlimm, wenn Kinder sterben, weil sie keine Bluttransfusion bekommen dürfen (war übrigens der Meinung, dass ein Arzt es trotzdem tun darf). Nur wie weit darf man gehen? Wer gibt uns das Recht zu sagen unsere Einstellung ist richtig ? Das was die denken ist falsch ?
          Wer kann verstehen, dass Mütter ihre Kinder in den Krieg schicken ? Was mag nur in denen vor sich gehen ?




          erstmal
          Viele Grüße Missbumblebee

          Hallo Ute!
          Also, ich erwarte keine Dankbarkeit. Nur aus diesem Beweggrund würde ich niemandem helfen.
          Dein Beispiel verstehe ich gut. Ich denke dabei z.B. auch an kleine Kinder, wie stolz sie sind wenn der erste Turm steht, oder wenn ein Kollege eine schwierige Aufgabe selbst meistert.
          Sicher muß man es ihnen selbst überlassen, ihre Erfahrungen - Erfolge wie auch Mißerfolge - zu sammeln.
          Aber ich möchte nochmal auf die Mutter zurückkommen, die ihren Söhnen eine ihrer Meinung nach angemessenen Erziehung und Hilfe zukommen lässt. Bitte denke nicht, daß ich für Schläge oder andere Formen von Strafen - sei es körperlicher oder seelischer Art - bin. Im Gegenteil ich verurteile dies zutiefst und bin gegen jede Art von Manipulation oder Gewalt!!!!
          In ihren Augen aber macht die Mutter etwas Beachtenswertes - sie sorgt dafür daß ihr Sohn eines Tages ein berühmter Arzt wird!?
          Verzauberin hat aus ihrer innersten Überzeugung heraus gehandelt - und zwar weil sie der Meinung war, daß die Mutter überfordert ist und dringend Hilfe benötigte. In ihrem Herzen war Sorge, keine Hochachtung. Vielleicht mache ich es jetzt zu kompliziert, aber ich hoffe, du/ ihr versteht mich wenn ich versuche den Widerspruch deutlich zu machen.


          Helfen - ja oder nein.
          Wo gewollt?
          Wo und wann laß ich es bleiben?


          Hätte die spanische Regierung, die Hilfe, die ihr angboten wurde eher akzeptiert, wäre das Ausmaß der Katastrophe an der Küste vielleicht nicht so dramatisch geworden.


          Kann ein behinderter Mensch mir nicht sagen, vielen Dank für dein Angebot, aber ich schaffe es durchaus allein?


          Ein Kind macht sich schon bemerkbar, wenn man es lässt, wann es etwas will und wann nicht.


          Meinem Kollege werde ich nicht mehr helfen, weil ich versucht habe, seine Beweggründe zu verstehen und ich ehrlich gesagt keinen Bock habe, mir nochmals eine Mahnung einzufangen.


          Verstehst du mich?


          Reeva

            eartha_12559689

            Hochachtung vor den Beweggründen?
            Welche Beweggründe hat die Mutter, ihren Sohn zu prügeln? In ihren Augen sind die Schläge nicht gerechtfertigt, sie hat selbst ein schlechtest Gewissen, was sie als Mensch für andere immer noch unerträglicher macht, aber sie sieht keinen anderen Ausweg, sie ist hilflos.


            Die Beweggründe sind Angst, dass er es nicht alleine schafft, die Grundschule so zu meistern, dass er aufs Gymmi kann. Ohne Gymmi kein Abitur, ohne Abitur kein.... jedenfalls sieht sie wahrscheinlich, dass der Kleine wohl die Voraussetzungen für ein Arztstudium nicht von Natur aus hat.


            Sie denkt, man muss ihn fördern. Mit allem Fördern ihrerseits ist bis jetzt keine Verbesserung seiner Leistungen eingetreten. Also hat sie bisher versagt.


            Sie verbietet sich, den Blick auf die wirklichen Fähigkeiten ihres Sohnes zu richten, die vielleicht nicht gerade in Bereichen liegen, die auf Berufung zum Arzt schließen lassen, vielleicht ist der Kleine handwerklich begabt. Die Mutter will das nicht wahrhaben, sondern versucht ihrem Sohn eine bestimmte Richtung aufzuzwingen. Das klappt nicht. Jetzt entsteht Hilflosigkeit bei ihr, aus der heraus sie beginnt, zu schlagen.


            Welche Hochachtung kann ich vor solchen Beweggründen haben? Sie hab es versäumt, erstens ihr Kind und seine wirklichen Fähigkeiten wahrzunehmen, zweitens sinnvolle Hilfe in Form von Geduld und Zeit und Motivation und Unterstützung und Wärme und Berechenbarkeit zu überlegen, geschweige denn anzuwenden. Es sind IHRE Unzulänglichkeiten, die das Kind zu spüren bekommt. Ich wollte nicht der Mutter helfen, ich wollte dem Kind helfen.


            Allerdings sah ich keinen anderen Weg zur Hilfe für das Kind, als Zugang zur Mutter zu erhalten.


            Welche Sprache muss man sprechen, um Zugang zu Menschen zu gewinnen?


            Natürlich ist es wichtig, dass man zuerst denn anderen versteht, um dann den Versuch zu starten, dass er mich versteht.
            Wann versteht er mich? Hier möchte ich Ute widersprechen, er versteht nicht die Sprache MEINES Herzens, er versteht nur die Sprache SEINES Herzens, umso mehr, je mehr er hilflos, angstvoll, ärgerlich, aggressiv, panisch ist.


            So muss ich eben SEINE Sprache sprechen. Nur die wird er verstehen. Da beginnt es, für mich schwierig zu werden.
            Ich muss mich auf seine Ebene begeben, damit er zunächst das Gefühl kriegt, ich verstehe ihn. Dazu muss ich ihm zunächst mal recht geben. Ich muss ihn irgendwo bestätigen, selbst wenn ich ganz anderer Meinung bin, wo ich es aber gerade eben noch vertreten kann.
            Ich muss mich selbst zurücknehmen, damit er sich wichtig genommen fühlt. Erst dann kann ich anfangen, ihm eine Alternative zu Schlägen zu unterbreiten.
            Dafür muss ich es aber schaffen, ihm diese Alternative als eine von IHM SELBST GEFUNDENE unterzujubeln. Und ihn dann noch dafür hochhalten, dass er genial ist, weil er die Lösung gefunden hat. Erst dann wird er sie anwenden.


            Dann habe ich erreicht, was ich wollte: Das Kind wird nicht mehr geschlagen.


            Die Mutter wird mir in keiner Weise dankbar sein, sie wird vergessen, dass sie jemand auf den Trichter gebracht hat, sie wird allein sich selbst für die Größte halten. Egal, das Ziel wäre erreicht. Und nur SO ist es zu erreichen.


            Verzauberin grüßt recht herzlich