Hallo zusammen,


also ich beschreib euch mal meine Situation. Ich bin ohne Vater aufgewachsen. Mein Vater hat meine Mutter vor die Entscheidung gestellt, sich für ihn oder für mich zu entscheiden. Sie wollte mich.


Jedenfalls wusste ich garnicht das er mein Vater ist, weil ich bis ich 7 Jahre alt war, mit dem Vater meiner Schwester aufgewachsen bin. Sie waren auch verheiratet. Ich hab irgendwann angefangen ihn Papa zu nennen und von da an war er auch mein Vater.
Als sie sich getrennt haben, ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Ich habe mir die Schuld für alles gegeben. Warum weiß ich nicht.


Jedenfalls hat mir meine Mutter dann gesagt, dass er garnicht mein Vater ist, sondern ein anderer.
Mir gings dann schlagartig besser und ich wollte ihn kennenlernen. Meine Mutter hat mich irgendwann zu ihm gefahren und ich habe nur schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht. Er zeigte mir immer wieder, dass ich für ihn nicht seine Tochter bin.


Jedenfalls konnte ich nie einen Mann meiner Mutter akzeptieren.Sie hatte nach ihrem Ex-Mann 2 freunde. Den ersten habe ich meine volle Abneigung gezeigt. Ich konnte nie Gefühle zulassen und trotzdem hat es mich sehr verletzt als er ging.


Dem zweiten hab ich es verdammt schwer gemacht, an mich ranzukommen bzw ihn als ein Familienmitglied zu akzeptieren. Er hat sich sehr viel mühe gegeben. Aber ich war immer kalt zu ihm (wahrscheinlich aus Angst, wieder verletzt zu werden). Er meinte mal zu meiner Mama, dass er nicht weiß, wie lange er das noch kann.
Irgenwann hab ich ihn dann doch akzeptiert. wir sind zusammengezogen und ich hab ihn auch als meinen Papa gesehen. Er war der Vater den ich nie hatte. Er war alles für mich. Und dann hat er uns sitzen lassen. ich wusste, dass sie getrennt sind, aber er hat bei uns noch 3 Monate gewohnt, bis er eine neue Wohnung gefunden hat. Das war die Hölle für mich. Ich konnte ihn nicht ansehen, ich konnte nicht mit ihm sprechen.
Das ganze ist jetzt schon um die 4 Jahre her und es tut mir immer noch weh, wenn ich dran denke.


Ich kann auch keine feste Beziehung eingehehn, weil ich viel zu sehr Angst habe, verletzt zu werden. Dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher. Aber sobald Gefühle ins Spiel kommen mache ich dicht und nimm innerlich komplett Abstand zu dieser Person. Ich kann das aber nicht abschalten.


Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Was hat euch geholfen? Habt ihr irgendwelche Tipps für mich?


LG lavieestbelle107

Klingt...
nicht so einfach, aber ;-) vielleicht hilft es ja kleine Schritte zu wagen, die Du auch vertreten kannst und dann zu reflektieren, ob alles ok ist oder nicht. Es gibt leider keine Garantie für die Entwicklung von Beziehungen zwischen Menschen, aber sich einzuigeln wird Dich nicht glücklicher machen.

    Ich kann deine Sichtweise nachvollziehen..
    ... aber meine Mutter hat uns nie zu etwas gezwungen. Ich habe von mir selbst aus immer "Papa" gesagt.
    Und auch in der Beziehung zu meinem leiblichen Vater, hat sie mir nie reingeredet. Sie hat nie schlecht über ihn geredet und wollte, dass ich mir ein eigenes Bild von ihm mache.