Hallo,
ich bin zwar erst 14 aber ich denke viel über unsere Gesellschaft nach. Zuallererst möchte ich sagen, dass ich selber Türkin bin.
Ich bin in Deutschland geboren, hier aufgewachsen, habe nie türkisch gelernt und hatte nie wirklich viele ausländische Freunde. Hinzu kommt dass mich ein Fremder niemals als Ausländer einschätzen würde: Ich bin blond (zwar gefärbt, aber meine Naturhaarfarbe ist ''Straßenköterblond''), habe helle Haut und sehe aus wie eine Deutsche. Selbst wenn ich mal in der Türkei im Urlaub bin, werde ich automatisch als Tourist eingestuft.
Mein Fall ist etwas seltsam würde ich sagen: Ich bin in einer Familie (nur mütterlicherseits - meine Mutter ist alleinerziehend) aufgewachsen, in der meine Tanten alle mit Deutsche verheiratet sind, meine Cousins und Cousinen allesamt katholisch erzogen worden sind und meine ganze Familie spricht perfekt Deutsch. Meine Mutter hat als eine der ersten Ausländer ihr Abitur gemacht und ich selber besuche dass Gymnasium.
Ich weiss jetzt nicht wie ich dass erklären soll aber manchmal denke ich: Ich bin türkenfeindlich! Für alle die sich jetzt denken aber du bist doch selber Türkin, ja genau DAS ist es ja.
Ich fühle mich total unwohl wenn ich unter Türken bin oder Menschen in meiner Nähe türkisch sprechen, ich habe absichtlich sogut wie kein türkisches Umfeld und ich bin strikt dagegen türkisch zu lernen (Meine Mutter ist dafür, aber ich sehe keinen Sinn darin. Außerdem lerne ich bereits drei Fremdsprachen).
Ich habe in meiner Klasse auch 2-3 türkische Mitschüler, 2 Mädchen sitzen direkt hintermir und wenn die mal türkisch sprechen, werde ich innerlich schon fast wütend.
Wenn ich Frauen mit Kopftüchern sehe, schaue ich schon fast herablassend aus sie hinab, genauso verabscheue ich Menschen, die kein gutes Deutsch sprechen.
Ich weiß dass hört sich jetzt alles ziemlich krass an und ist eigentlich ein Widerspruch in sich.
Findet ihr ich bin rassistisch?