an0N_1272617199zDas ist die halbe Wahrheit.
"Viele wollen sich gar nicht in unsere Gesellschaft integrieren, sondern erwarten von uns dass wir ihren Staat im Staat einfach akzeptieren. Wenn wir das nicht tun, fühlen sie sich dann abgelehnt."
Das stimmt für einen Teil, aber es gibt auch die Zuwanderer, die sich in die Gemeinschaft einbringen würden, sich aber jetzt wieder verstärkt der eigenen Gruppe zuwenden, weil sich sich hier abgelehnt fühlen. Das ist ein Trend, der seit einiger Zeit deutlich spürbar ist und natürlich auch von denen ausgenutzt wird, die eine Parallelgesellschaft begrüßen würden.
Wo die Toleranz ihr Ende findet, da kommt es zum Abwenden und zur Konfrontation. Diese kindliche Reaktion "wenn du nicht mit mir spielst, WILL ich auch nicht mehr mit dir spielen" scheint tief im Menschen begründet zu sein. Vor Jahren hatten wir jugendliche Migranten, die kein/kaum Deutsch sprechen konnten, somit schlechte oder keine Schulabschlüsse hatten und damit auch keine beruflichen Chancen bekamen. Auch wenn der Auslöser dieser Kettenreaktion in der einzelnen Person liegt (zumindest zu einem großen Teil), fühlt er sich vom System abgewiesen und geringschätzt.
Die Folge ist, dass wir heute Jugendliche haben, die die deutsche Sprache erst gar nicht mehr lernen WOLLEN. Das ist aber keine Frage des Islams, bei den Zuwanderern aus dem Osten gibt es das ebenso. Es haben sich in den Städten "Türkenviertel" und "Russenviertel" (mit all den dadurch bedingten Problemen) gebildet, in denen unsere Medien natürlich fleißig filmen, denn dort lassen sich gut Schlagzeilen machen. Ursache für diese Entwicklung ist aber nicht/nicht nur die Integrationsunwilligkeit der Zuwanderer.
"Glaubst du wirklich dass die deutsche Gesellschaft Menschen ablehnt die sich integrieren wollen?"
Ja, die gibt es durchaus. Aber auch hier gibt es beide Seiten und fließende Grenzen. Der eine akzeptiert einen Zuwanderer in seiner ganzen Andersartigkeit, ein zweiter erwartet, dass Zuwanderer ihre kulturelle Identität völlig aufgeben müssen und ein dritter lehnt sie pauschal in jeder Form ab.
Ein Fremder ist ein Exot, mit dem sich viele sogar noch schmücken, eine Gruppe von Fremden erzeugt Argwohn: "Wieso müssen die in unser schönes Land kommen, die nehmen uns nur die Arbeit weg und leben von unsern Steuern ..." Mit den Sprüchen ist in Deutschland immer einer sehr schnell zur Hand.
Es gibt für mich ganz klare Forderungen, die jeder Zuwanderungswillige erfüllen sollte - da hat die Politik leider jahrelang untätig zugeschaut und die Integrationsunwilligen haben es auch ausgenutzt. Wir leben heute in einer Zeit, in der sich die Integrationsunfähigkeit in eine Integrationsunwilligkeit wandelt. Deshalb ist es höchste Zeit zu handeln, bevor diese Tendenz die Mehrheit der Zuwanderer erreicht.
"Man muss gar nicht 5 Mal am Tag beten und in die Moschee gehen, um die patriarchalische Kultur auszuleben."
Schön, aber beides sind Bekenntniszeichen, die vom Islam eigentlich "zwingend" gefordert werden. Wenn nur noch 12% der Zuwanderer dieser Forderung folgen, zeigt das doch schon ganz deutlich, wie sehr sich die Verwurzelung in der ursprünglichen Kultur schon gelockert hat, obwohl die Integration keineswegs so gelaufen ist, wie es hätte sein können und wie es wünschenswert wäre. Aber grundsätzlich hat sich da in den wenigen Jahren schon unglaublich viel bewegt. Das zerstören wir gerade wieder mit der derzeit wachsenden Ablehnung.
Wir sollten auch nicht vergessen, dass es noch gar nicht lange her ist, dass wir selbst in einem absolut patriarchischem System gelebt haben und leichtbekleidete Frauen wurden noch kurz vor den 50'er Jahren auch hier im Westen als Flittchen oder Schlampen tituliert, teilweise sogar noch heute.
Und auf der anderen Seite: Leben wir nicht tatsächlich in einer Gesellschaft, die in einigen Bereichen tatsächlich sehr dekadent ist? Jeder dritte Jugendliche trinkt regelmäßig exzessiv Alkohol, es gibt kaum eine Schule, an der nicht gedealt wird, immer häufiger verwahrlosen Kinder, weil sich die Mütter nicht mehr kümmern und fast regelmäßig wird irgendwo ein Kind von den Eltern zu Tode gequält oder als Neugeborene verscharrt. Unsere Gesellschaft ist auch nicht in allen Aspekten "gut" oder uneingeschränkt erstrebenswert.
"Ich verstehe zwar was du meinst, aber ich weiß nicht wie du dir die Akzeptanz und Toleranz gegenüber solchen Menschen vorstellst. Sollen wir einfach ein Paar Ehrenmorde wortlos akzeptieren, bis sie irgendwann einsehen dass das doch nicht so toll ist?"
Natürlich akzeptieren wir keine solchen Straftaten, das lässt unser Gesetz auch nicht zu. Was änderst du aber an solchen Verbrechen, wenn du Zuwanderer nicht akzeptierst? Ein Mensch kann mit dem Grenzübertritt doch nicht seine gesamte (bisherige) kulturelle Identität abgeben. Zurückschicken willst du sie nicht, hier aber auch nicht tolerieren - das ist doch genau der Mechanismus, der die vielbeschworene Parallelgesellschaft tatsächlich fördert!
Positiv Einfluss nehmen kann man nur, wenn es ein Miteinander gibt.