Manchmal muss man die Kleinen auch meckern lassen
wenn sie auf dem Boden liegen. Im Moment ist es für ihn sicherlich noch sehr anstrengend, wenn er sich gedreht hat, aber auch gerade die Bauchlage trainiert die Muskulatur. Oft wird so ein Wurm dann in der Position wütend, weil er entw. nicht vorwärts kommt oder sich nicht alleine zurück auf den Rücken drehen kann. Das frustriert. Frust ist aber auch wichtig, um die Motivation zu bekommen, neues auszuprobieren. Es ist manchmal gar nicht hilfreich, das Baby dann sofort auf den Arm zu nehmen, auch wenn Du es gut meinst (es sei denn, er schreit wirklich richtig!).
Ich kann mich noch gut an die Zeit zurück erinnern. Mein Sohn lag auf dem Rücken - das war doof - er drehte sich auf den Bauch...das wurde anstrengend - war also auch doof. Wenn ich ihn dann wie ein Schnitzel wieder umgedreht habe, wurde er erst recht sauer, denn er wollte es alleine schaffen. Auch war es in Bauchlage frustierend, wenn er an ein Spielzeug nicht dran kam, dass etwas entfernt lag. Habe ich es ihm dann quasi vor die Hände gelegt, wurde er auch wieder sauer.
Mit anderen Worten: Er wollte gar nicht immer unbedingt mundgerechte Hilfe. Manchmal war es schon genug, wenn ich ihm das Spielzeug nur etwas näher rangelegt habe, er aber trotzdem noch ackern musste. Für jeden Zentimeter, den er sich plötzlich selbst über den Boden schleifen und ziehen konnte unter größter Kraftanstregung, platzte er plötzlich vor Stolz. Dieser Entwicklungsschritt hätte aber länger gedauert, wenn ich ihn vorher immer schon aus der Situation (also auf den Arm) herausgenommen hätte.
Daher kann ich Dir nur den Tipp geben, ihn so oft wie möglich auf den Boden auf eine Decke zu legen mit Spielzeug drumherum...wenn er motzt: Lass ihn ruhig auch mal, rede ihm gut zu, spende Trost und lobe für jeden winzigen Fortschritt. Aber lass ihn auch mal meckern, das Recht sollte er haben, schließlich ist es ja auch in dem Moment echt doof für ihn.
Es ist auch eine Hilfe, dem in Bauchlage befindlichenn Kind ein gerolltes Handtuch unter die Arme zu legen, also in Höhe der Achselhöhlen. Das gibt ihm etwas Stütze, macht die Position nicht ganz so anstrengend und er kann so etwas länger ein Spielzeug untersuchen.
Ansonsten kann ich Dir nur sagen, dass die Phase, in der ihr euch gerade befindet, mit am frustrierensten ist für die Kleinen. Sie merken, irgendwas geht noch...irgendwas kommt bald, aber sie wissen noch nicht wie oder was. Da ist Nörgeln, Jammern und Quängeln völlig normal. Die meisten Babies werden dann wieder richtig entspannt, sobald sie eine Möglichkeit der Fortbewegung gefunden haben (robben/krabbeln, an Möbeln hochziehen).
Die Babies lernen am meisten, indem sie sich freibeweglich irgendwo auf dem Boden sind. Jedes Sitzen im Hochstuhl, parken im Bett oder Laufstall, rumsitzen in Schaukeln, Wippen, Gehfreis hindert sie daran. Gib ihm einfach ganz oft die Möglichkeit auf dem Boden herumzukullern, dann kommt der Rest von ganz alleine. Es ist auch nicht untypisch für ein 8 Mon. altes Kind, wenn er das noch nicht kann.
Kann es sein, dass er vielleicht auch recht groß und/oder schwer ist? Diese Babies haben es noch schwerer als kleine, drahtige Kinder, da sie eine ganz andere Hebelfunktion im Körper haben.
In 2-3 Monaten wirst Du grinsend an diesen Thread zurückdenken, wenn er dann schon durch die Bude krabbelt ;-)
LG
Sandra