hallo ihr lieben,


ich schreibe euch in der hoffnung auf einen guten tipp.


also ich fang einfach mal an:
ende juli 08 zog ich wieder bei meinem vater ein, weil ich meine ausbildung beendet hab und nun wieder in meine heimat wollte. bis dato wusste ich nichts von seinem problem. ich muss dzu sagen, dass mein vater alleinstehend ist, aber noch einen freundschaftlichen draht zu meiner mum hat. er hat vor einem jahr ein haus gekauft und hatte bis dato auch noch einen sehr guten job, den er nun aber verloren hat. naja einen tag nach meinem einzug (ich hab meine eigne etage)rief ich den krankenwagen, weil mein vater total zittrig war und nich laufen konnt. ich ahnte null. ich wusst ja vom "feierabendbier" aber mehr eben nicht. naja er kam auf intensiv und wurde entgiftet. zwei wochen später wurd er entlassen. ich war jeden tag im kh um ihn zu besuchen und hab das haus gemanaged usw. iwie hat mich das schon überfordert mit meinen 20 jahren. ich bin bis dato arbeitslos gewesen und hatte also die zeit. naja nun wurd er entlassen und leugnet die sucht, aber es wurd medizinisch erwiesen. ich holte ihn zur entlassung ab... es duerte keine halbe stunde da fuhr er heimlich bier holen und log mich an, als ich ihn danach fragte. anfangs hab ich die kisten immer entsorgt. mittlerweile lass ich es zu. er hat mental _& körperlich verdammt abgebaut und ich weiß nicht wasich tun soll. er lügt, is unmotiviert und trinkt dazu "heimlich" weiter. ich schmeiß den haushalt und weine viel, weils mir zuviel wird und ich ihn immer abgöttisch liebte.


hätt ich all das gewusst wär ich nicht eingezogen, aber dann wäre er gestorben, wenn ihn niemand gefunden hätte.


naja ich werd nun erstmal einen lehrgang machen und danach im callcenter arbeiten.


am liebsten würd ich ausziehen und ihn allein lassen (ich war für eine woche weg) und er hat trotzdem getrunken. ich weiß nicht was ich tun soll. ich hab gerad meine wohnung aufgegeben und kann mir so nun auch keine eigene leisten. aber ich halts hier kaum aus. ich hab da wenig unterstützung bzw reicht mir das nicht, weil ich tagtäglch das elend sehe.


soll ich ausziehen und den kontakt abbrechen oder weiterhin bei ihm bleiben? reden & druck machen brachte nix.


würde mich über tipps freuen.


danke euch schon mal


lg
anina

Hallo Anina,
du erlebst mit das Schlimmste, das man erleben kann. Der Andere richtet sich zu Grunde und du kannst und darfst!!!!! nichts tun. Kümmere dich um dich. Wenn du ihn kontrollierst oder ihn unterstützt wirst du zur Co-Abhängigen. Du kannst dir Hilfe bei einer Beratungsstelle holen. Dort gibt es Gruppen für Angehörige, dann wirst du besser verstehen, was da abläuft. Gute
Bücher sind:
1. Das Maß ist voll
2. Familienkrankheit Alkoholismus
3. Zusammen besiegen wir den Alkohol
Ich wünsche dir viel Kraft. Du kannst dort nur
wohnen bleiben, wenn du dich innerlich von diesem Thema distanzieren kannst. Du kannst nur
dasein, mehr kannst du nicht.
Lieben Gruß
Melike

4 Monate später

Nachtrag
sooo, da ich nicht weiter weiß, wende ich mich wieder mal an euch...


am 9.11.08 fand ich meinen vater tot auf in seinem haus...
das schlimmste was passieren konnte. meine welt existiert nicht mehr.
es war horror... niemand kann mir sagen, wie lange er da schon tot lag... warscheinlich mind./ ca. zweí wochen...


mal von dem ganzen trara ringsrum abgesehen, diese leere bringt mich um... mein vater hat 20 jahre lang alles für mich getan und nun ist er tot... ich bin schuld, ich hätte nie ausziehen dürfen...


ich kann kaum noch ruhig schlafen, er fehlt mir so... ich verstehs nicht...


es wurde ein herzinfarkt als ursache festgestellt, aber diverse fakten sprechen eine andere sprache. ich denke, dass jmd drittes im spuiel war... niemals erfahre ich was passiert ist und damit komm ich nicht klar...