Polarisiert
Hallo,
ich habe das gleiche Problem, nur noch nicht so lange. Eines Tages wird sich herausstellen, ob es eine Krise war, die man überwinden kann - oder der Anfang eines langen, aber absehbaren Trennungsprozesses
Ich spare mir Tips an Dich, die es anscheinend eh nicht gibt. Ich suche sie selbst, habe alles mögliche versucht und danach noch mehr. Männer sagen (sogar mein Hausarzt!!!), dass ich sie verlassen soll statt mich unendlich zu quälen, Frauen blubbern die immergleiche Leier von Geduld und Verständnis.
Ich fühle mich betrogen, ausgenutzt und alleingelassen - während meine Frau es geniesst, umgarnt zu werden und ihre Streicheleinheiten zu bekommen (zumindest den Teil, zu dem ich fähig bin, ohne dass ich vor Schmerzen ausrastend sofort raus muss)
An manchen Stellen merke ich langsam, dass ich inzwischen eher dabei bin, einfach nur die Hoffnung zu retten - weil ich nicht weiss wie ich sonst weiterleben will. Änderungen sind immer schwer - Umstellung ist anstrengend. Viele berichten wie frei sie sich nach der Trennung gefühlt haben. Aber ich möchte das nicht.
Mir bedeutet es etwas, dass ich mal "in guten wie in schlechten Tagen" zugesagt habe. Schwierig finde ich, dass meine Frau das auch getan hat, aber selbst diejenige ist, die für das schlechte der Tage-Wochen-Monate verantwortlich ist.
Ich muss aufpassen, mich dabei nicht selbst zu zerstören.
Sorry ... ich kann Dir nichts sagen, das mich selbst überzeugt hätte, ausser dass Du in erster Linie auf Dich selbst aufpassen musst.
Deine Frau hat Dich gewungen, Dich zwischen Dir selbst und Deinem Familienleben zu entscheiden.
Was sind die Möglichkeiten?
- Familie verlassen, Alimente zahlen, "der Böse sein" und irgendwo ein neues Leben anfangen; mit einer tiefen Kerbe in der Seele
- in Enthaltsamkeit ausharren bis ans Ende aller Tage und Dich auf dem Sterbebett selbst dafür hassen, dass Du Dein (Sex-)Leben weggeworfen hast. Vorher werden aber schon andere Symptome auftreten: Selbstverachtung und Bitterkeit
- ein Betthäschen suchen: komplizierte Organisation aufbringen, um ein Doppelleben aufrecht zu halten. Vielleicht bleibt das so stehen, oder einer beider Partner will mehr, dann kracht es - so oder so
Mehr fällt mir nicht ein.
Auch wenn das klar scheint: Deine Frau kannst Du nicht ändern. Sie will sich nicht ändern - Punkt.
Alle Diskussion, Versprechen, Bemühungen, Erpressungen, Verführungen, das ist alles letztendlich nur ein weiteres Hinhalten, um Dich in der Bindung festzuhalten. Es ist ein bisschen wie in der Politik: es gibt eine sichtbare Muppet-Show zur Unterhaltung und zur Diskussion, die Entscheidungen werden wo ganz anders getroffen, und sie sind nicht zu ändern.
........ viele Worte, nix Neues dabei.
Pass auf Dich auf - verpasse nicht den Moment, an dem das Aushalten zur Selbstschädigung wird.
Wenn Du Dir die Zeit vertreiben willst, lies was von David Schnarch (spezialisierter Autor), danach weisst Du viel Neues, hast einige Antworten aber doch keine Lösung, weil am anderen Ende der Situation Deine Frau einfach ihre eigenen Entscheidungen trifft.
ALLES GUTE!
Problem 0815