Hallo Leute,
Ich bin 19 Jahre alt und ich glaube ich leide unter Depressionen. Wie ich darauf komme?


Naja es ist so... ich habe mitlerweile 4 Menschen in meiner Umgebung bei denen starke Depression diagnostiziert wurde. Mit diesen 4 Menschen fühle ich mich besonders verbunden und ich kann mich voll und ganz hineininterpretieren, wie diese sich fühlen.


Es fing bei mir schon mit 14 Jahren an, dass ich mich von einen Tag auf den anderen plötzlich nur noch richtig mies gefühlt habe. Ich weiß auch noch genau, dass es an meinem Geburtstag war, wo es anfing, warum genau kann ich euch leider auch nicht sagen. Einer dieser 4 depressiven menschen war meine beste Freundin, wir waren 8 jahre lang unzertrennlich und wie Schwestern. Haben alles zusammen gemacht... Sie sagte immer ich wäre der einzige Mensch, der immer für sie da ist und mit ihr richtig umgehen würde, so dass sie sich wohlfühlt. Naja mitlerweile haben wir keinen Kontakt mehr, weil sie es einfach so wollte und ich nahm es so hin auch wenn es mich immernoch sehr beschäftig und bedrückt. Als wir 15 waren wollten wir uns immer zusammen umbringen und als wir dann alles perfekt geplant hatten, hat sie einen Rückzieher gemacht und meine Mutter angerufen und es ihr erzählt was ICH vorhabe. Naja daraufhin kam dann ein dramatisches gespräch mit meiner Mutter und ich habe es ihr eingeredet, dass das garnicht stimmen würde und letztendlich hat sich die sache auch wieder gelegt. Ich denke.. ich hätte es auch nicht getan, aber naja.. sowas zu planen allein schon...


Allerding habe ich immernoch Selbstmordgedanken... jeden Tag ... mehrmals. Es wurde jedes Jahr schlimmer und häufiger. Ich halte das langsam nicht mehr aus immer dieses erleichternde Gefühl zu haben, wenn ich an meinen Suizid denke und danach habe ich wieder Schuldgefühle, da ich dann doch alle die mich gern haben ( meine Familie und mein Freund ) unheimlich traurig machen würde. Ich bin hin und her gerissen. Zu diesen Gedanken kommt noch dazu, dass mir garnichts mehr wirklich schmeckt und ich garkeine Lust habe irgendwas zu unternehmen und den ganzen Tag am liebsten in meinem Bett liegen würde um versuchen zu schlafen...


Ich habe grade so meine mittlere Reife geschafft und habe danach versucht Fachabitur zu machen, habe es aber letztendlich abgebrochen, weil ich einfach keine Kraft mehr dazu hatte. Dann habe ich nachdem ich fast 1 Jahr zu Hause war eine Ausbildungsstelle als Drogistin bekommen durch Connections, diese habe ich nach der Probezeit auch abgebrochen, da ich es psychisch auch nicht geschafft habe. Nun bin ich auf der Suche nach einem Teilzeitjob um mir bis nächstes Jahr, wo ich mich wieder bewerben muss, ein bisschen was dazu zu verdienen. Ständig werde ich nur abgelehnt, weil ich einfach nicht die Leistung bringen kann, die sich die Arbeitgeber von mir erhoffen. Ich weiß einfach nicht weiter... ich bin am Ende.


Dazu kommt noch dass ich bis vor ungefähr 6 Monaten regelmäßig Marihuana konsumiert habe ... ca 3 - 5 mal die Woche mit meinem besten Freund oder meinem Freund. Mein Freund fand das kurze Zeit später allerdings garnicht mehr gut, weil ich es so oft gemacht habe und hat nicht mehr mitgemacht und dafür gesorgt, dass ich es auch nicht mehr mache.


Ich würde es allerdings jeder Zeit wieder nehmen, wenn ich die möglichkeit dazu hätte, dann fühlt sich wenigstens für die 2-3 Stunden die Welt besser an.


Naja ... jetzt wisst ihr so grob, was los ist und ich habe vor nächste Woche zu einem Arzt zu gehen und ihm von meinen Suizidgedanken zu berichten, da ich nicht denke, dass es normal ist und ich will irgendwie auch endlich, dass das aufhört... nur wie soll man dem Arzt das genau sagen? Wenn ich anrufe und einen termin abmache was sage ich zu den arzthelferinnen, weshalb ich einen termin brauche ? Ich habe es mir schon öfter vorgenommen, aber dann nie durchgezogen, weil ich einfach irgendwie angst hatte. Habt ihr tipps für mich ?


Danke schonmal im vorraus.

5 Tage später

...
wie kommen denn diese Gedanken? in bestimmten Situationen oder an bestimmten Orten?


Wie findest du denn dein Leben im allgemeinen? anscheinend nicht so doll...aber dann musst du dir immer darüber im Klaren sein, dass DU etwas in die Hand nehmen musst, um etwas zu ändern.


Kiffen ist da ohnehin nicht förderlich, da du dadurch eine Gleichgültigkeit entwickelst die für dein ganzes Leben einfach nur schädlich sein wird. Besser komplett auf Suchtmittel/Genussmittel verzichten (Alkohol, Zigaretten und Drogen sowieso).


Der Ansatz mit dem Arzt ist richtig und wichtig, ich kann hier mit dir quatschen aber dir so auch nicht helfen. Sei wenn du einen Termin machst einfach ehrlich am Telefon, sag ganz konkret warum du anrufst (ärztliche Schweigepflicht).


Also ich kann dich teilweise verstehen, ich fühl mich auch manchmal depressiv und weiß wie scheiße das ist...:( aber wenn du es ja selbst merkst und vor allem Selbstmordgedanken hast, dann geh bitte zum Arzt!


LG

    12 Tage später
    heulog_12437150

    Naja ...
    ist eigentlich unterschiedlich. Meistens kommen diese Gedanken, wenn ich alleine bin und Zeit zum nachdenken habe. Wenn mein Freund da ist, setz ich immer eine Maske auf, damit der mich nicht für verrückt hält, wenn er erfährt, wies mir geht und rede mir dadurch immer ein bisschen selbst ein, dass es mir gut geht.
    Wenn er aber eingeschalfen ist und ich immernoch stunden lang wach im Bett liege, kommen diese Gedanken wieder und dann noch heftiger, wenn ich den ganzen Tag auf gut gelaunt getan habe...
    Und ich habe dadurch auch einfach keine Kraft meinen Freund jeden Tag zu sehen... es ist so ein Teufelskreis aus dem ich nicht herauskomme.


    Ich finde mein Leben einfach nur schlecht. Ich will nicht behaupten, dass es menschen gibt, denen es nicht schlechter geht, aber für mich persönlich ist es einfach nicht mehr auszuhalten, kein Spaß mehr an etwas zu haben, keine Freude für Gesten zu empfinden, keine Lust mehr auf Geschlechtsverkehr zu haben, damit starke Schuldgefühle zu haben, das meinem Freund zuzumuten. Selbst wenn es jemandem schlecht geht, steh ich da immer ziemlich gleichgültig gegenüber... es ist mir einfach total egal und das macht mir angst.


    Kiffen ist aber für mich immer eine alternative gewesen, da ich sowieso schon seit jahren immer alles gleichgültig wahrnehme und ich dadurch halt eben diesen rausch hatte, wo ich mich dann einfach mal gut fühle. Es war einfach mal ein moment, wo ich nicht daran dachte, wie ich mich umbringen könnte, oder ein schlechtes gewissen hatte oder angst hatte, warum ich kein mitgefühl empfinde. Es war einfach mal alles in ordnung.


    Ja, aber was genau soll ich denn zum arzt sagen?Ich möchte nicht sagen " Hallo, ich hätte gerne einenTermin, weil ich denke, dass ich depressionen habe." Das kommt glaub ich nicht so gut, weil der Arzt ja selber die diagnose setzen muss..

      alexa_12941921

      Doch, genau so würde ich es formulieren
      Glaube mir, der Arzt wird schon zusehen, dass er sich selbst ein Bild macht.


      Sag ihm einfach unverblümt, wie schlecht Du Dich fühlst, dass Du zu nichts mehr Kraft hast.


      Dass Du wiederkehrende Suizidgedanken hast, würde ich nicht gleich erzählen. Ärzte können da recht heftig darauf reagieren.

      5 Tage später

      Hi
      Hi, ich hatte Langeweile, hab im Internet einwenig gesurft und bin auf dieses Thema gestoßen und hab mich darauf hin hier angemeldet um jetzt antworten können, denn darüber zuschreiben denk ich wird auch mir helfen.


      Erst mal sehr gut das du darüber sprichst, auch wenns erst mal nur hier im Internet ist, aber der erste schritt ist somit schon getan.


      Ich würde dir empfehlen mit deinem Freund darüber zusprechen, ich weiß es ist schwer mit jemanden darüber zusprechen, aber es wird einfacher wenn man darüber spricht.


      Ich selbst tat es nicht, leide nämlich auch unter Depressionen, zumindestens nicht mit Freunden oder Familie.


      Mit der Zeit wurds halt schlimmer, es geht schon über 1 Jahr oder so weiss garnicht mehr wann es angefangen hat.
      Aber um mich gehts jetzt nicht.


      Nach langem Zögern und viel Mut bin einfach ich zu meinem Hausarzt zur Sprechstunde gegangen, der Arzthelferin hab ich nur gesagt "ich möchte Herr Dr.XXXX sprechen".


      Dann hab ich mit ihm drüber gesprochen, ich sagte ihm das es mir nicht so gut geht und das schon länger, was ich halt so alles hab, Hoffnungslosigkeit, innere Unruhe, Unzufriedenheit, Antriebslosigkeit, über meine Suizidgedanken hab ich nicht gesprochen hab ich mich nicht getraut...
      Aber die sind bei mir nicht so schlimm, zwar hab ich sie oft, aber umsetzen täte ich sie nie..
      Dann hat er mir paar fragen gestellt wie Drogen und Alkoholkonsum und ob ich eine Partnerin hätte, alles hab ich verneint, dann wurde gefragt wie lange schon usw...


      Naja hatte mich vorher einwenig schon im Internet darüber informiert, er wollte mir Anti-Depressiva verschreiben, ich habe das erstmal abgelehnt und meinte ich würde eine Psychotherapie bevorzugen,
      er sagte dies sei auch inordnung aber Schwierig einen Behandlungsplatz zufinden.
      Er schrieb mich 10 Tage Krank, hab die ersten paar Tage nach dem Besuch schleifen lassen, dann hab ich mich dazu aufgerafft mal einen Therapeut zusuchen, grad mal einen am Tag hab ich geschafft zukontaktieren hab mir nicht mehr zugetraut.


      1. Wir bieten das nicht an, war im Internet falsch deklariert der Arzt
      2. Sind im Urlaub
      3. War mir unheimlich und ich hätte 1 Woche warten sollen und dann nur per Telefon sich melden.


      Naja kurz bevor die 10 Krankheitstage um waren bin ich wieder zu meinem Hausarzt, und habe mit ihm wieder gesprochen, das es paar Tage wieder sehr gut Lief aber dann die anderen aber schlecht...
      Ich sagte ihm dann das ich die Anti-Depressiva ausprobieren möchte (obwohl ich kein Freund von Medikamenten!) da mir das mit den Therapeuten zu doof geworden ist.


      Hat mit mir über die AD gesprochen, sie sollen nicht abhängig machen, einen nicht benebeln usw, und das sie 1xTäglich genommen werden müssen und erst nach einer Woche ihre Wirkung entfalten.



      Und heute ist der 5te Tag seit dem ich die AD nehme, was soll ich sagen, sie helfen mir schon, nur ganz weg sind die Depressionen nicht, vielleicht dauerts noch, vllt wirds besser... wenn nicht es ist immerhin besser wie vorher.


      Ich würde aber eine Therapie bevorzugen sofern das möglich ist da ich Psychopharmaka eigentlich nicht mag...


      Nebenwirkungen bisher, sind eigentlich nur bissel Mundtrockenheit und Sexuellangelegenheiten dauern jetzt einwenig länger, aber funktionieren noch...


      Ich hoffe dir mit meiner Erfahrung einwenig die Angst zu nehmen und dir den nötigen Mut gibt.


      Denn desto länger man es schleifen lässt desto schwieriger wird es wieder da raus zukommen, zumindestens bin ich dieser meinung.

      Stinkipups, ich kann dich verstehen.
      Aber Mädel! Du bist 19. Es hat dir vielleicht noch niemand gesagt, was ich dir gleich mit auf den Weg geben werde. Aber ich bin jemand, der selbst mehrmals am Abgrund gestanden hat. Suizidversuch, Drogenmissbrauch, hab ich alles durch. Und jetzt führe ich ein Leben, das bis auf einige Details, ideal ist.


      Jedenfalls zurück zu meinem Ratschlag. Er ist simpel und hat schon vielen Menschen in meinem Umfeld geholfen: Es ist DEIN Leben, das du gerade lebst. Du lebst nur ein einziges mal, das kann die jeder bestätigen, der schon mal gestorben ist - oder eben nicht.


      Du bist die eine Kombination, aus einer Eizellen und EINEM von TAUSENDEN Spermien. Du bist der Mensch, dem es vergönnt wurde, dieses Leben, das tausend anderen Versionen deiner selbst verwehrt wurde, zu leben. Dir wurden Talente gegeben. Träume. Ein Charakter. Stärken und auch Schwächen. Ein Körper. Und ein Verstand.


      Solltest du nicht zumindest versuchen, deine träume zu Leben? Denn tust du es nicht, sterben die mit dir. Und das kann niemand wollen.