Liebe Femininer,
ich schreibe heute mal ein wenig über meine Hochzeit, um mal einen romantischen Gedanken anzustoßen. Damit will ich aber nicht provozieren, oder euch meine Gedanken aufzwängen, aber ich bin auf (alle) Reaktionen sehr gespannt, und vielleicht geht es ja genauso wie mir!
Als ich in der Realschule bzw. der Pubertät war, war ich eher der schüchterne Typ. Als dann das Gebaggere ums "Erste Mal" los gingen, Freundinnen, die jeden Tag mit nem anderen Typen im Bett lagen, fand ich das extrem, nun ja, abstoßend. Damals habe ich mitgemacht bei den Geschichten, um nicht als Außenseiter zu gelten. Eine Freundin von mir, die es ganz besonders wild getrieben hat, hat sich dann verliebt - und wurde natürlich betrogen, so wie sie davor alle anderen ihrer "Freunde" betrogen hat. Da war ich 17, kurz vor meinem Abschluss, und habe mir geschworen, so ewtas nicht erleben zu müssen.
Dabei wollte ich eigentlich ein bisschen gegen meine Eltern rebellieren, die sehr katholisch und streng waren und (insb. meine Mutter) gerne gesehen hätten, dass ich mit dem Sex bis zur Ehe warte). Das rebellieren habe ich auf das boykottieren der Messe beschränkt (was mir den ein oder anderen schmerzhaften Hintern voll eingebracht hat); seit dem oben beschriebenen Ereignis war für mich eigentlich klar, dass ich auf den einen Prinzen warten würde.
Als alle meine Freundinnen aber in Beziehungen waren, und meine nach jeweils recht kurzer Zeit (nämlich immer dann, wenn ich gesagt habe, dass ich bis zur ehe jungfrau bleiben will) kaputt gegangen sind, war das eine harte Zeit; aber dann habe ich ihn kennengelernt, einfach so, im Supermarkt bei den Ananas, mit 24. Wie im Film, er hat grübelnd vor den Ananas gestanden, ich habe gesagt, er solle die aus Costa Rica nehmen, dann haben wir uns eine halbe Stunde unterhalten, dann Caffee, einen Monat später waren wir beim ersten unserer Küsse zusammen. Und als ich ihm dann, als wir kuschelnd im Bett lagen, voller Angst erzählt habe, dass ich noch Jungfrau bin (denn ich dachte, jetzt geht er), hat er mich nur in den Arm genommen und gesagt, es sei ihm noch wichtiger als vorher, dass er mich beschütze. Worauf ich vor lauter Glück geweint habe.
Was soll ich sagen? Er war der erste Mann, der mich nur im Schlüpfer gesehen hat (da war ich 25), und als wir ein Jahr später geheiratet haben, und ich nur in weiß vor ihm stand, hat er das Romantischste der Welt zu mir gesagt: "komme, was da wolle, ich werde nichts anderes können und wollen, als dich bis zum Ende meiner Tage zu lieben". Und auch, wenn der Sex in der Nacht sehr weh getan hat, wenn wir noch viel üben mussten, war es das allertollste Geschenk für den allertollsten Mann auf der Welt, der mich jeden Tag gemäß seinem Versprechen so liebt, als sei es sein letzter. Und manchmal denke ich, dieses Gefühl der unendlichen Geborgenheit und Sicherheit und unendlicher Liebe hat alles mit meiner Entscheidung zu tun, mich für meinen Prinzen aufzusparen.
Ihr werdet sagen, ich sei naiv, und das ist euer gutes Recht. Ich bin aber ab Tag eins unerer Beziehung die glücklichste Frau auf Erden; und auch gespannt, was ihr dazu zu sagen habt.
Danke für das Lesen und alles Liebe
Eure Ina