Einige Monate lang hatte ich ein Verhältnis mit einem Freund von mir.
Ich genoss die Aufmerksamkeit, die er mir gab, aber innerlich merkte ich, dass er nicht der war, den ich mir als Partner vorgestellt hatte oder vorstellen könnte. Ich mag ihn, er ist sehr einfühlsam, verständnisvoll... und genau diese Eigenschaften störten mich. Er gestand mir seine Liebe, er trug mich auf Händen und Contra von einem Mann fehlte mir einfach.
Es dauerte seine Zeit, bis ich mich auf einen Kuss einließ, da ich mich in nichts hinein stürzen wollte, was ich am Schluss dann bereuen werde. Bei unserem ersten Kuss spürte ich nichts, kein Bauchkribbeln, keine Aufregung. Aber irgendwie wollte ich das alles trotzdem, ich habe mich über Monate lang mit ihm zum Kuscheln und Küssen verabredet. Mir gefiel das alles, aber ich spürte nichts. Es hat sich weder falsch noch richtig für mich angefühlt, obwohl ich wusste, dass er in mich verliebt ist. Ich habe sogar regelmäßig mit ihm geschlafen. Er fragte mich, was ich empfinde und ich sagte ihm, dass ich es nicht weiß. Und so ist es auch ich vermisse seine Aufmerksamkeit, aber nicht ihn als Menschen.
Er hat nun unser Verhältnis beendet, um sich zu schützen, ich akzeptierte das. Jedoch habe ich 3 Tage nichts mehr auf die Reihe bekommen, geweint, ich konnte mich einfach nicht mehr konzentrieren. Und ich vermisse immer noch diese Zeit.
Es kommt mir vor als wolle eine Hälfte vin mir ihn und die andere nicht.
Verliebt oder doch nur Freundschaft?
Aufmerksamkeit fehlt
Ist doch klar, dass dir die Aufmerksamkeit von ihm fehlt: Gerade wenn er dich wirklich liebt, kommt da sehr viel rüber; und wenn ihr vorher schon freundschaftlich auf einer Wellenlänge wart, dann ist das ganz klar die angenehme Sorte von Aufmerksamkeit.
Aber gerade wenn ihr befreundet seid, und gerade wenn da so viel von ihm für dich kam, dann solltest du dankbar und verständnisvoll sein, dass er das so nicht mehr fortsetzen kann.
Was meinst du denn, wie es ihm damit geht?
Meinst du nicht, er vermisst das noch mehr?
Und dennoch kann er so nicht weitermachen!
Mach es ihm nicht noch schwerer als es ohnehin schon für ihn ist. Lass ihn zur Ruhe und zu sich selbst zurück kommen. Für ihn dürfte das mindestens genauso schwer sein wie für dich.
Man kann Liebe eben nicht erzwingen. Nicht bei sich selbst, nicht bei anderen Menschen. Man kann nur so damit umgehen, wie es gut für einen selbst ist.
Lass ihn auf Abstand gehen. Wenn ihr das hinbekommt, bleibt eine Freundschaft. Das ist doch viel wert.
Die jetzt in der ersten Zeit der Umstellung fehlende Aufmerksamkeit solltest du dir selbst geben. Und irgendwann rücken dann eh schon wieder andere Menschen an seine Stelle.
Sieh es mal so:
Auch du bist jetzt frei(er) für jemand Neues.