Weisst du, was ich an der Geschichte etwas schade finde?
Du bist in Deutschland geboren und aufgewachsen und kennst vermutlich die Türkei nur aus Urlauben. Aber du bezeichnest dich als Türkin, die sich nie hätte vorstellen können, mit einem "Deutschen" etwas anzufangen.
Um mal nur von meinem Gefühl auszugehen, wäre ich in der Türkei geboren und aufgewachsen würde ich mich vermutlich als Türkin mit deutscher Abstammung sehen.
Ich denke, genau da liegt auch dein Problem mit deinen Eltern. Sie sind ja dann schon seit über 26 Jahren hier in Deutschland und haben trotzdem solche Schwierigkeiten mit unserer Kultur und Lebensweise? Das ist doch echt traurig. Natürlich soll keiner seine Herkunft komplett vergessen und aufgeben, aber gerade bei Türken fällt mir das extrem auf, dass auf das Abgrenzen, auch nach so vielen Jahren, viel Wert gelegt wird.
Ob das eine muslimische Denkhaltung ist? Ich denke nicht. Mein Freund (Pakistani) ist seit knapp 3 Jahren in Deutschland. Wir haben gerade beide seine Familie besucht und er meinte bei der Rückkehr nur: War ja schön, aber ich bin froh wieder NACH HAUSE zu kommen.
Ich bin von der Familie mehr als nur freundlich aufgenommen worden, dabei sind wir nicht nur nicht verheiratet sondern beide noch nicht rechtskräftig geschieden von unseren Expartnern. Okay, ist vielleicht die Ausnahme, aber es geht auch anders.
Ich wünsch euch jedenfalls viel Glück. Ich habe da auch erlebt wie eng eine Familie zusammenlebt und zusammenhält (kennt man hier in D garnicht so) und kann mir vorstellen, wie schwierig es ist, dagegen anzugehen.
Wenn es das ist, was du willst, wirst du dafür kämpfen müssen. Es ist vielleicht einfacher, es langsam und mit Andeutungen rüberzubringen als auf einmal eine Bombe platzen zu lassen. Darauf würden meine Eltern, die sich ja für so liberal halten *fg*, auch nicht gut reagieren.