Auch Erfahrungen damit gemacht
Ich habe schon Erfahrungen mit offenen Beziehungen gemacht und kann dir etwas davon erzählen.
Mit 20 habe ich einen sehr attraktiven spanischen Studenten kennen gelernt und wir verstanden uns super, konnten miteinander lachen und Quatsch machen, philosophieren. Ein war ein typischer smarter Casanova und er hatte schon viele Frauen vor mir, was ihn aber damals sehr interessant für mich machte. Wir landeten irgendwann im Bett und er war der erste Mann in meinem Leben, bei dem merkte: "Hey, auch Sex ohne Liebe kann sich toll anfühlen!" Ich fühlte mich bei ihm sehr wohl und irgendwann kamen Gefühle ins Spiel, wir kamen zusammen, auf offener Basis. Er meinte, offene Liebe sehe er als unkompliziertste Form der Beziehung und der Mensch sei nicht für Monogamie geschaffen, und Sex sei ja etwas wunderschönes, das sollte man ausleben und ich stimmte ihm zu. Ich genoss auch meine Freiheit, hätte damals niiiiiemals zugegeben eifersüchtig zu sein, aber tief im inneren, verletzte es mich doch ein bisschen, dass ich nicht die einzige für ihn sein kann. Manchmal wollten wir ein romantisches Essen zu zweit machen und es riefen während dessen irgendwelche Frauen an, einmal traf ich grad mit einer anderen in er Stadt, ich sah das immer locker. Ich denke, Sex und Liebe kann man sehr wohl trennen. Aber es kamen deswegen trotzdem immer wieder zu kleinen Streitereien, in denen keinen zugeben konnte eifersüchtig zu sein, denn es war ja so ausgemacht, ich unterdrückte meine Gefühle weil man ja so locker und offen ist. Als ich nach dem Abi in eine neue Stadt zog, zog ich auch einen Schlussstrich mit ihm.
Ein Jahr später, traf ich J., mit dem ich dann auch ein halbes Jahr lang eine offene Beziehung geführt habe. Ich dachte, vielleicht klappt es doch mit dieser Beziehungsform, wenn man die richtige Einstellung dazu hat. Während der Beziehung, ging ich eines Abends mit meiner besten Freundin aus, und lernte in einer Bar einen Typ kennen. Sie ermutigte mich, "Los! Genieß deine Freiheit, der Typ ist heiß!" Ich als dann bei ihm zu Hause auf dem Bett lag, dachte ich andauernd an meinen Freund, mitten im Vorspiel, sagte ich "Tut mir leid, aber ich kann nicht, ich muss die ganze Zeit an meinen Freund denken. " Er meinte: "Ihr habt doch eine offene Beziehung oder nicht?" Ich darauf : Ja, aber es sind ja auch Gefühle im Spiel und ich kann nicht mir dir Sex haben und dabei an einen anderen Mann denken! Er: Wieso nicht? Egal. Und machte einfach weiter. In dem Moment wurde mir klar, dass das ganze hier nur ein Kick für mein Selbstbewusstsein ist, dass ich mein Selbstbild total davon abhängig machte, wie ich bei Männern ankam. Natürlich war es dem Typen, mit dem ich grad im Bett war, ob ich an jemand anders dachte, er wollte schließlich einfach nur umkomplizierten Sex, aber ich zog mich an und ging nach Hause. Ich dachte sehr viel über mich und meine Beziehungen im Leben nach . Ich liebte ihn, aber innerlich fehlte mir etwas, es fehlte mir an Sicherheit, an Vertrauen und vor allem an einer sicheren Basis für die Beziehung. Etwa einen Monat danach kam die Trennung, aber unabhängig von der Tatsache, dass es eine offene Beziehung war, es hätte auch als feste Beziehung nicht geklappt.