Hallo zusammen!
Anfang des Jahres habe ich eine Frau kennengelernt, wir fanden uns sofort sympathisch, mochten uns unheimlich gern, haben viel gemeinsam unternommen, bis sich dann allmählich mehr daraus entwickelt hat. Sie signalisiert eindeutige Liebesgefühle - wir haben uns geküsst, Zärtlichkeiten ausgetauscht, haben miteinander geschlafen. Sie beteuert, dass auf ihrer Seite Liebesgefühle für mich mit im Spiel seien.
Gleichzeitig führt sie aber seit knapp einem Jahr eine Fernbeziehung und nun kann/will sie sich einfach nicht entscheiden wie es weitergehen soll. Sie sagt mir, dass sie ihren Freund nicht liebt, ihn aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht verlassen könne, weil ihn das komplett aus der Bahn werfen würde, mit der Folge, dass er sein Examen im Herbst nicht bestehen würde. Sie selber habe das schon mal genauso erfahren und sich geschworen dies niemandem anzutun. Die beiden sehen sich ganz selten und emotional ist laut ihrer Aussage alles sehr unterkült.
Wenn ich sie darauf anspreche wie es mit uns weitergehen soll weicht sie aus, reagiert gereizt; sie hat einfach kein Bedürfnis den Versuch zu unternehmen, alles zu klären bzw. sich zu entscheiden. Sie selbst erwähnt mir gegenüber auch regelmäßig, dass sie in den vergangenen Beziehungen sehr verletzt worden sei und es ihr seitdem ungeheuer schwer fiele sich für Liebesbeziehungen zu öffnen und sie dementsprechend viel Zeit brauche, um überhaupt ein Vertrauensverhältnis aufbauen zu können. Hin und wieder geht sie sogar so weit und behauptet, dass sie aufgrund der schlechten Erfahrungen aus ihrer Vergangenheit aus Angst vor Verletzungen gar keinem Mann mehr lieben/vertrauen könne.
Ihr Freund weiß nichts von unserer Affäre. Ihr Ziel ist es offenbar, die Enscheidung auf die Zeit nach seinem Examen zu verschieben, evtl. auch um Zeit für sich zu gewinnen. Anscheinend genießt sie es, von zwei Männern gleichzeitig geliebt zu werden?! Oder warum spielt sie sonst dieses doppelte Spielchen? Ich zweifel auch an ihrer Moral: einerseits hat sie selber Angst vor Verletzungen, andererseits spielt sie (skrupellos?) mit seinen und meinen Gefühlen und verletzt ihn ja de facto schon allein dadurch, dass sie ihn hintergeht.
Mich lässt sie derweil im luftleeren Raum hängen, was ein wirklich ätzendes Gefühl ist. Sie hält alles in alle Richtungen hin offen. Warum sagt sie mir nicht einfach jetzt sofort was Sache ist und schenkt mir reinen Wein ein, anstatt mich weiter hinzuhalten? Wie sollte ich mich eurer Meinung nach ihr gegenüber verhalten? Ich liebe sie sehr und möchte sie nicht verlieren - aber sich über Monate hin als zweite Geige in einer quälenden Schwebe halten zu lassen irgendwie auch nicht die Lösung sein, oder was denkt ihr?
Viele Grüße,
imitationen