janene_12280815Hallo Jana,
deine Mutter vermittelt dir sicherlich auch ein Gefühl von Urvertrauen - die Nähe meiner Eltern war auch immer beruhigend für mich. Musste erst wieder lernen mir selber und meinem Körper zu vertrauen.
Ich drücke Dir die Daumen, dass du die VT genehmigt bekommst!
Wenn Du die Schule nun bereits verlassen hast und deinen Abschluss dort nicht mehr machen kannst, dann gibt es ja andere Möglichkeiten diesen - wenn es dir besser geht - nachzuholen. Am wichtigsten denke ich ist es jetzt erst einmal, dass du für dich einen Weg aus dem Angstkreislauf findest und du stabiler wirst. Dann kannst du dir das nächste Ziel setzen.
Wie ich mich belohnt habe? Immer wieder unterschiedlich - aber immer wieder mit Dingen, die mir gut getan haben. Oftmals "nur" Kleinigkeiten, aber immer genussvoll. Belohnung war für mich manches Mal schon - wenn ich es geschafft hatte das Badezimmer zu putzen - dass ich mich hingesetzt habe und einen Cappuccino ganz in Ruhe und bewusst getrunken habe. Oder wenn ich einkaufen gehen konnte dass ich mir dann etwas für mich ganz Leckeres mitgenommen habe das ich sonst nicht gekauft hätte. Das waren in der Regel immer Kleinigkeiten, die manch einer sicher als selbstverständlich ansehen würde aber - für mich waren es eben die Belohnungen, über die ich mich auch gefreut habe. Wichtig war auch, dass ich mir bewusst gemacht habe, dass ich nun etwas tolles geleistet habe. Ich habe mich selber dafür gelobt - und das auch in mein Tagebuch geschrieben - damit ich es an Tagen, an denen es mir nicht gut ging nachlesen konnte.
Die Tabletten werde ich jetzt erst einmal weiternehmen - es ist nicht so gut, wenn man zwei Therapien zeitgleich beendet. Die Gesprächstherapie hat vor 4 Wochen ihr Ende gefunden - das werde ich jetzt erst einmal verarbeiten (immerhin habe ich die Therapeutin über einen Zeitraum von 2,5 Jahren an meiner Seite gehabt) und dann werde ich einen neuen Absetzversuch bei den Tabletten machen. Momentan ist mein persönliches Umfeld auch ein wenig in Aufruhr - ich werde zum Ende des Jahres meinen Arbeitsplatz verlieren - und daher finde ich den Zeitpunkt für einen neuerlichen Versuch nicht so gut. Aber ich bin mir sicher, dass das später gut klappen wird.
Im Unterschied zu dir merke ich die Wirkung der Tabletten schon - die Depression ist nicht so deutlich zu spüren.
Wenn Du chemische Mittel nicht magst, dann kannst Du ja vielleicht auf Johanniskraut-Tabletten ausweichen? Diese helfen auch gut bei Depressionen das würde es Dir ein wenig leichter machen, die depressiven Gefühle, die Traurigkeit, Unlust zu überwinden so dass du aktiver werden kannst. Die Depression auszuhalten kostet schließlich auch sehr viele Ressourcen, sehr viel Energie, die du momentan einfach anderweitig gebrauchen kannst. Frag doch mal deine Ärztin, was sie davon hält.
Ich habe mir viele hilfreiche Infos auf dieser Seite geholt: www.dr-mueck.de
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende,
liebe Grüsse
Silvia