Hallo ihr Lieben,
ich schreibe mein "Anliegen" einmal hier nieder, da ich gerne eure Meinung hören würde...
Ich arbeite in einem lokalen Betrieb auf einer gehobeneren Stelle.
Mein Ehemann arbeitet auch hier als Abteilungsleiter, der u.a. auch mit Auszubildenden zu tun hat.
Kürzlich war eine 23jährige Azubine für 8 Wochen bei ihm.
Danach ist sie in unsere Abteilung gekommen.
Ich habe mich eigentlich sehr gut mit ihr verstanden und habe nur ab und zu gemerkt, dass sie mich teilweise gemieden hat.
Nun hatte ich letzte Woche Urlaub und als ich am Montag wieder auf die Arbeit kam, hat mich mein Kollege gleich darauf angesprochen, dass mein Arbeitsplatz gründlich gereinigt wurde.
Ich dachte, ich spinne, weil es da absolut keinen Grund dafür gab, bis ich hörte, dass sich diese Azubine "freundlicherweise" darum kümmerte.
Mein Schreibtisch war vorher pikobello aufgeräumt und sauber und nun soll er angeblich dreckig gewesen sein?! Jedenfalls hat sie ihre "gute Tat" gleich überall rumerzählt und allen von meinem "verkeimten" Schreibtisch erzählt.
Als ich allerdings gestern abend meinen Mülleimer leerte, fand ich darin eine leere Kekstüte...da wusste ich, wo wohl der "Dreck" herkam.
Ich war natürlich stinksauer und erzählte es abends meinem Mann, der mir daraufhin "beichtete", dass ihm genau diese Azubine eindeutige Angebote machte, sich ihm nahezu aufdrängte... Er wollte es mir nicht sagen, da ich natürlich unvoreingenommen in die Ausbildung sollte...
Heute jedenfalls hab ich diese "Dame" mal ein wenig genauer beobachtet und da sagt sie nicht zu meinem Kollegen "ICH bin mir nicht zu schade für ein lustiges kostüm, im Gegensatz zu anderen..." ICH war heute nicht verkleidet, da ich ehrlich gesagt ein Faschingsmuffel bin.
Ich bin wirklich stinksauer? Was will die mit ihren Lügen bezwecken? Spinnt die? Ich habe der doch nicht ein Haar gerümmt?
Was haltet ihr davon?


Liebe Grüße
Nele

Die junge Dame hat eine große Zukunft,
nämlich als Intrigantin, Gerüchtestreuerin, Zwietrachtsäerin und von allen gehasste Minusfrau. Es kann aber sein, dass sie halt in der Persönlichkeitsentwicklung ein bisschen (so 6, 7 Jahre) zurück ist und das noch aufholt.
Sie spielt ein krötenhässliches Machtspiel, nämlich "Die da oder ich", ein Kampf auf Leben und Tod. Leider bist Du - so absurd das im ersten Moment klingt - in der schlechteren Position. Sie ist eine Azubi und hat gewisse Narrenfreiheit, mehr jedenfalls als Du als im Betrieb integrierte Angestellte. Vielleicht wird sie hinausgeworfen wegen ihrer Spielchen - na wenn schon, wahrscheinlich ist es ihr das Risiko wert. Du hingegen hast einen fixen, (hoffentlich) gut bezahlten Posten zu verlieren, wenn die Sache eskaliert, und auch Dein Mann würde sicher nicht ganz unbeschädigt daraus hervorgehen. Eure Ehe wäre in Mitleidenschaft gezogen. Eine haarige Sache.
Dein nächstliegender Verbündeter ist Dein Mann. Vergewissere Dich, dass in der Angelegenheit absolutes Vertrauen zwischen euch herrscht. Sie muss spüren, dass sie zumindest zwischen euch beide keinen Keil treiben kann. Sprich mit ihm darüber, welches Desaster euch ins Haus steht, wenn ihr nicht gemeinsam klug handelt. Sei nicht empört, falls er ein wenig wankelmütig werden sollte, weil die Zicke gar heftig vor ihm mit dem A4sch wackelt. Manche Frauen - besonders solche - verstehen es, den Verstand eines Mannes einzunebeln. Sprich in einem solchen Fall auch darüber mit ihm, aber ohne Vorwurf. Sprecht mit einer Person eures Vertrauens im Betrieb darüber, eventuell mit mehreren. Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber stell Dir vor, das Biest streut im Betrieb das Gerücht, sie sei von Deinem Mann schwanger. Auch wenn es sich schnell als Lüge herausstellt und sie rausfliegt: Ein Dreckpatzen bleibt an ihm kleben. Gerüchte sind nahezu unsterblich. Ihr müsst euch absichern, bevor sie eine derartige "gute Idee" hat. Cool bleiben, nicht ausrasten. Ihr steht das durch. Gemeinsam.

Hi Nele,
pingu hat in seinem Beitrag vieles sehr gut dargestellt.
Ich finde aber auch, es ist an dir ihr - im Rahmen deiner Möglichkeiten als Ausbilderin - Grenzen aufzuzeigen. Dass sie zum Beispiel deinen Schreibtisch aufräumt, darum hat sie niemand gebeten, das war eigenmächtiges Handeln. Du könntest ihr sagen, dass sie dich in jedem Fall erst einmal zu fragen hat, bevor sie in deinem Bereich handelt ohne dazu beauftragt zu sein.
Auch die Gerüchte würde ich anführen, ohne jedoch en detail zu gehen oder gar selbst in Rechtfertigungszwang zu kommen. Auch wenn sie nur für ein paar Wochen bei dir ist, wirst du eine Beurteilung über sie schreiben bzw. bei der Formulierung in ihrem Abschlusszeugnis gefragt werden. Wenn sie das Betriebsklima weiter nachhaltig mit Gerüchten stört, kannst du ihr ruhig sagen, dass dies auch entsprechend in ihrem Abschlusszeugnis vermerkt werden kann und wird, falls sie sich nicht ändert, wobei es ganz egal ist wer nun was gesagt hat, du könntest ihr gegenüber einfach genauso sagen, es sei dir zu Ohren gekommen.
(sicher da sollte nur positives stehen, doch lässt sich ein querulantes Verhalten auch so "positiv" umschreiben, dass es ein künftiger potenzieller Arbeitgeber
sehr wohl versteht).


Vermeide so gut es geht auf die persönliche Ebene mit ihr zu gehen, sondern mache deutlich, dass sie schließlich Azubi ist und DU (wenn auch nur zeitweise) ihre Ausbilderin.
Ihre "Narrenfreiheit" ist nicht unbegrenzt, wenn sie das nicht begreift, ist sie - aus welchem Grunde auch immer "lernresistent"
(ihre persönlichen Motive sind ihre Sache und sollten im reibungslosen Betriebsablauf keine Rolle spielen).
Du hast größeren Einfluss auf sie, wenn Du es ihr gegenüber sachlich angehst und dir mal bewusst machst in welcher Position Du im Grunde bist. Nein, das soll kein Freischein für einen Rachefeldzug
sein. Doch bist Du zu einem gewissen Grade selbst schuld, wenn Du dir von ihr weiter so viel bieten lässt!
Sie wird diese "Spielchen" wahrscheinlich immer weiter treiben, d.h. solange, bis sie jemand stoppt und ihr "die Stirn bietet". Rein aus deiner Position her: Wenn Du Auszubildende betreust, solltest Du auch in der Lage sein, sie auf ihr Fehlverhalten (z.B. Gerüchte, unangebrachtes eigenmächtiges Handeln) hinweisen können. (würde ich als dein Chef auch erwarten oder mir überlegen, ob Du im Grunde wirklich fähig bist, junge Menschen auszubilden. Mag hart klingen, doch solltest Du auch mal daran denken, dass diese Führungseigenschaft von dir auch seitens der oberen Ebenen erwartet wird bzw. wieder entzogen werden könnte...)
Unerfahrenheit als Azubi entschuldigt nicht alles und auch Frechheit muss nicht immer den Sieg davontragen!

Lieben
Dank für eure Antworten.


Ich denke, ich werde mich demnächst mal an ihre "Chefin" wenden, d.h. die Ausbilderin in unserem Betrieb.
Ich bin nicht direkt für die Ausbildung zuständig, das ist mein Kollege.
Nur wenn dieser keine Zeit hat, kümmere ich mich um sie.
Ihm habe ich es schon gesagt und weil er nicht vorrangig beteiligt ist und eher einer von der Sorte "everybodys darling"ist, hat meine Beschwerde bei ihm nichts genützt.


Ich ärgere mich sehr über meine Reaktion auf der Arbeit.
Ich habe mich ihr ggü. gerechtfertigt statt klarzustellen, WER hier die Kompetenzen hat.
Grrr-ich war einfach deratig von ihrer Dreistheit überrascht als sie heute fragte , ob ich denn schon bemerkt habe, wie ordentlich mein Schreibtisch seit gestern ist!!!!