Also..
Es ist eine ziemlich merkwürdige Situation. Ich habe einen sehr sehr engen Freund, kenne ihn seit anderthalb Jahren und er ist - obwohl wir uns nur noch schreiben können - zu einem großen Teil meines Lebens geworden. Wir waren uns von Anfang an eigentlich recht vertraut und doch hatte ich immer das Gefühl, dass er mir etwas verschweigt, was ihn sehr belastet. Vor wenigen Tagen erst ist es dann aus ihm heraus geplatzt.. Er hatte einen Sohn, der nicht mal zwei Jahre werfen durfte. niemand weiß davon - von unseren gemeinsamen Freunden.
Ich wusste, dass er seit knapp zwei Monaten in stationärer Behandlung war, er meinte aber immer, es sei wegen seinen Vater. Jedenfalls hat er sich mit gegenüber nun geöffnet und ich merke, dass er in seiner Trauer nicht voran kommt. Ich habe selbst eine Tochter, ich will mir nicht vorstellen, was er durchmachen muss..es ist unvorstellbar schrecklich und dürfte nicht passieren. Dieses Jahr jährt sich der Todestag zum zweiten mal..und er hat sich komplett aufgegeben. Er weigert sich glücklich zu sein, weil seinem Sohn das verwehrt wurde. Er hat sein Studium auf Eis gelegt und weiß nichts mehr mit seinem Leben anzufangen. Er hat nichts, für das er kämpfen will...oder kann. Er hat die Therapie vorgestern abgebrochen, weil er dort nicht einmal von seinem Sohn erzählen konnte, so sehr fürchtet er sich vvon dem Schmerz, denn er zulassen
Tod eines Kindes - Trauer nicht bewältigen
Entschuldigt, mein Handy...
..so sehr fürchtet er sich vor dem Schmerz, den er zulassen müsste. Ich weiß einfach nichts, mit dem ich helfen kann. Ich kann aus verschiedenen Gründen nicht persönlich zu ihm und das will und kann er momentan auch nicht. Ich möchte irgendwas tun oder sagen können, um ihm den Schmerz nehmen zu können..es irgendwie besser zu machen. Nein, es gibt zur Zeit niemanden sonst, der ihm hilft. Auch nicht die Mutter des Kleinen, sie hat ihn in seiner Trauer allein gelassen.
Außerdem.. Ich kannte seinen Sohn nicht, aber ich kenne ihn. Er ist wirklich ein wundervoller und besonderer Mensch..und er bedeutet mir sehr viel und ich..glaube, ich trauere gerade um einen kleinen Mann, den ich nie Kennenlernen durfte. Ich einen ununterbrochen, seitdem ich davon weiß. Ich stelle mir ständig die Frage nach dem warum, worauf es natürlich keine Antwort gibt. Ich schlafe und esse nicht mehr..und möchte mich am Liebsten verkriechen. Ist esnormal, um jemanden zu trauern, den man nicht kennt..nur weil er ein Teil eines anderen Menschen war, den man so gern hat? Das ist mehr als nur Mitgefühl.
Falls jemand einen guten Rat hat.. wie ich ihm helfen kann oder was ich sagen könnte, damit er vielleicht doch in einer SHG oder beim Therapeuten reden kann..ich wäre sehr dankbar.
Hallo
das tut mir sehr leid was deinem freund wiederfahren ist.
ich weis nicht ob es deinem freund hilft, aber mir und meinen mann hat es ganz gut geholfen (wir hatten eine tot geburt).
wir haben viel gelesen
gute hoffnung- jähes ende von hannah lothrop
tief im herzen und fest an der hand von klara lenzen
anna jakob & sigried frank
nur ein hauch von leben von barbara künzer- riebel
gottfried lutz
ich wünsch euch alles gute, und viel graft