Naja,
jetzt sind wir ja schon mindestens 20 postings vorher im off-topic gelandet, jetzt kommts auf dieses posting nun auch nicht mehr an...
ich bin mir ziemlich sicher, dass im grunde genommen so gut wie jeder weiss, was liebe ist, genauso wie man weiss, wie beispielsweise schokolade riecht und schmeckt, auch wenn man probleme damit haben könnte zu beschreiben, was schokolade eigentlich ist. und der, der es nicht weiss, tut mir unsagbar leid. aber manchmal ist es einfach besser, die schokolade einfach zu geniessen, als sie zu zerdenken.
kann es sein, dass du dich nach einer konkreten illusion sehnst? ich frage das, weil ich dein posting nicht so wirklich einordnen kann.
ich denke aber, du bist der liebe näher, als du glaubst. und ich denke auch, dass du durchaus schon liebe verschenkt hast und das nicht mit dem hintergedanken, ob es dir was nutzt, sondern weil du einfach lust dazu hattest. aber materielle dinge sind keinesfalls not-wendig, um liebe erfahren und verschenken zu können und schon gar nicht, um liebe *besser* als andere erfahren zu können.
manche menschen sind auf der welt, um zu überleben und in der tat haben wir das überleben bereits im mutterleib gelernt. daher kommt es wohl, dass wir glauben, dass derjenige, der *mehr* hat, auch besser überleben kann. und malen uns zusätzlich weitere annehmlichkeiten aus, die ein leben in materiellem reichtum mit sich bringt, wie beispielsweise, ein ausgefüllteres liebesleben, höheres ansehen, bessere annahme durch andere menschen, mehr glück im leben, zufriedenheit, etc... ich denke, das ist bullshit.
so bezieht sich die annahme durch andere wohl meist eher auf die materiellen dinge des lebens und nicht auf den menschen, der dahinter steht. nicht selten haben solche menschen massive probleme mit sich selbst und anderen und sehen sich immer häufiger auf einer therapeutencouch liegen.
natürlich kann man mit einem fetten geldpolster leichter seine träume verwirklichen und tun, was man will. wenn ich aber sage, ich tue was ich will, bzw. ich handle aus dem motiv heraus mir zu nutzen, dann handle ich nicht aus liebe heraus, sondern strategisch. - nach deinem posting müssten eigentlich sehr viele glückliche und partnerschaftliche menschen in unserer *überflussgesellschaft* durchs leben laufen, zum einen, gibts bei uns alles und zum anderen lautet das motto unserer zeit ja, sei glücklich und gestalte dein leben nach deinem willen was aber ist?
sehr viele von diesen menschen sind todunglücklich, zur partnerschaft unfähig und nicht in der lage, ihr leben zu gestalten oder das was sie wirklich wollen zu erkennen. sehr interessant hingegen ist, dass in ländern, wo sehr grosse armut herrscht eine lebensfreude existiert, diese lebensfreude ist einfach da und sie überträgt sich auch auf andere... beispielsweise in cuba oder brasilien. ich finde es immer wieder erstaunlich, wie menschen, die weniger als nichts haben eine solche lebensfreude versprühen können. ich glaube aber zu wissen, woran es liegt. es liegt, wie sollte es andere sein - an der liebe. die liebe ist ein zauber. öffne dein herz und der zauber kann wirken.
in unseren breitengraden haben sehr viele menschen alles, nur keine freude - weder an ihren reichtümern noch am leben. sie wollen nämlich was ganz anderes, nämlich liebe wollen sie. nur, liebe ist kein ziel, liebe will nicht gewollt werden, weil sie verschenkt sich von selbst.
es ist ein nutzprinzip oder ein spiel, was da gespielt wird. aber liebe lässt sich so nicht greifen nicht in der hand halten. lebe ich mein leben nach diesem nutzprinzip, bewerte ich mein leben und entwerte gleichzeitig teile meines lebens. ich bleibe dadurch begrenzt, doch weder das leben noch die liebe ist begrenzt.
du schreibst früher hätten frauen durch dich hindurchgeschaut. - ich habe die meiste zeit meines bisherigen lebens verzweifelt nach liebe gesucht. ich habe nach liebe gesucht in der opferrolle, im körperlichen, in der anbetung, in allem möglichen, ohne genau zu wissen, wonach ich da eigentlich suchte. ich hatte ein schlechtes gewissen, für das was ich war und bin auch gelegentlich im selbstmitleid versunken. ich habe mich auch nach mitleid von anderen gesehnt, damit meine ich das in den arm nehmen, das aussprechen *ich hab dich lieb, bzw. liebe dich*. ich habe mich oft allein gefühlt und mich immer wieder danach gesehnt von jemandem in den arm genommen zu werden. jetzt denke ich, dass ich mich selbst sehe und respektiere für das was ich bin und das auch bei anderen menschen tun kann. früher konnte ich das nicht. früher habe ich dinge getan, um meinen eigenen und den erwartungen anderer zu entsprechen, weil ich angst davor hatte, dadurch nicht geliebt zu werden. ich habe sogar drogen genommen, um mich der illusion von liebe hinzugeben, ich habe sehr vieles getan, um geliebt zu werden. bis ich etwas ganz entscheidendes begriffen habe. liebe fängt bei uns selbst an. liebe ist das, was wir zunächst nur in uns selbst finden können. geben wir sie weiter, bekommen wir sie wieder zurück. es fängt damit an, sich zunächst einmal anzunehmen, so wie man ist. nur so kann man liebe erfahren. das was ich mir dadurch erschaffen habe, füllt einen so grossen raum, dass all die anderen dinge von vorheriger zeit keinen platz mehr darin finden.
ich habe dir im anschluss ein märchen kopiert. - wenn du an deine teenager und anfang-20-zeit zurückdenkst, findest du vielleicht etwas für dich darin raus.
lieben gruss,
cosmic.
... die in so manchen sternklaren sommernächten nackt auf der terrasse steht, aber nichts passiert...
Die Sterntaler
Ein Märchen der Gebrüder Grimm
Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, daß es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld.
Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: "Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungerig."
Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: "Gott segne dir's", und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: "Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann."
Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin.
Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: "Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben", und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin.
Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.