rowan_12868588:)
Wie der Name schon sagt ist es bei der Vollwertkost so, dass die Hauptmahlzeiten eben aus vollwertigen Lebensmitteln bestehen. Das bedeutet, dass die Mahlzeiten an sich schon sehr gut sättigen und auch wirklich sehr, sehr lange vorhalten, dadurch sind Zwischenmahlzeiten nicht von nöten.
Eine bestimmte Essensmenge wird dabei nicht vorgegeben. Man isst also bis man schön satt ist. Wichtig ist dabei wie gesagt die Qualität und Vollwertigkeit der gegessenen Lebensmittel und nicht die Menge oder die Kalorien oder gar der Fettgehalt. Lesetipp im Buch: "Fett macht nicht fett."
Am Anfang erscheint es einem immer recht viel. Doch so schlimm ist es gar nicht. Es ist lediglich die kleine Umstellungszeit in der man erstmal rausfinden muss, welche Marken bei den Lebensmitteln besser oder schlechter sind. Z.b. dachte ich am Anfang, ich müsste wohl auf meinen heiß geliebten Senf verzichten. Von wegen!! Mittlerweile befinden sich in meinem Kühlschrank sogar 5(!) veschiedene Sorten Senf. Einer schmeckt besser als der andere und alle sind neuerdings ohne Zuckerzusatz. Diese Vielfalt hatte ich früher mit dem Standard Thomy-Senf nicht... ;)
Gib Dir ein bisserl Zeit. Man ist nicht gleich von Null auf Hundert perfekt. Lieber die Sache Schritt für Schritt in seinem eigenen Tempo angehen. Dann macht es mehr Spaß und man findet nach und nach heraus, was einem schmeckt und bekommt Lust auf Neues. Essen ist etwas Sinnliches. Doch leider suchen manche Frauen selbst ihre Socken mit mehr Sorgfalt aus, als ihr eigenes Essen. Was für eine seltsame Welt, in der die Lebensmittel nur eine kleine Nebenrolle spielen müssen.
Beim Frischkornmüsli, auch Brei genannt, wird reguläres Getreide immer frisch mit einer groben Mühle, z.b. einer unbenutzen Kaffeemühle, zerkleinert bzw. geschrotet. Das macht man am besten Abends vor dem Zubettgehen. Das geschrotete Getreide kommt mit derselben Menge kaltem Wasser in die Müslischale. Dann mit nem Geschirrtuch abdecken und bis zum Morgen quellen lassen. Dann ist er genußfertig und wird mit vielerlei Obst der Saison und Nüssen usw. angerichtet. Man kann ihn mit Zitronen- oder Orangensaft abschmecken oder ein paar EL frischer Sahne anmischen. Da darf man wild experimentieren, welche Kombinationen einem so schmecken :D
Mein absolutes Lieblingsrezept:
Eine Alternative zum Schroten und auch superlecker: 4 EL Buchweizen in ganzen Körnern mit der gleichen Menge Wasser in der Schale mind. 1 Stunde quellen lassen. Buchweizen hat immer kurze Quellzeiten, man kann ihn aber auch locker über Nacht quellen lassen, kein Problem!
Dann z.b. ne halbe Banane und Erdbeeren reinschnibbeln, große Kokosnusschips und 4 EL frische Sahne drüber und dann nur noch durchmischen. Das schmeckt irre lecker, hält lange satt und lässt sich auch prima mit anderen Früchten und Nüssen erweitern und kombinieren.
PS: Buchweizen liegt geschmacklich so zwischen Haferflocken und Sprossen, daher ist er auch so beliebt und zudem einfach zum Zubereiten.
Bei Joghurt greife ich immer zu Naturjoghurt und mische dann gerne Obst und anderes, z.b. Heidelbeeren und auch gerne Nüsse, Kokoschips und Mandeln unter. Mit Zimt und Honig lässt er sich auch gut abschmecken. Das ist gar nicht so aufwendig wie man zunächst meint. Mal eben ein paar kleine Früchte wie auch Johannisbeeren reinschmeißen. Geschmacklich lohnt es sich auf jeden Fall!! Man weiß es mit der Zeit wirklich sehr zu schätzen :D Und man kann sich damit total verwöhnen!
Bei der Wurst kann man auch zuckerfreie Alternativen bekommen, z.b. geräucherte Sachen wie Schwarzwälder Schinken oder andere Sorten, auch gekochter Schinken und Salamisorten sind weniger davon betroffen. Bei Wurst und Fleisch ist es eh meist besser, wenn man es beim Metzger seines Vertrauens einkaufen kann. Zur Not kann man auch gerne nachfragen, was wo drin ist. Aber man vertilgt ja nicht täglich Unmengen an Wurst... da ist das nicht so schlimm, wenn wirklich mal ein bisserl was drin ist. Das muss man nicht immer so verbissen sehen ;)
Fleisch und Fisch kann und darf man gerne essen. Beide spielen in der Vollwertküche aber nicht so eine große Rolle, da viel wert auf frisches Obst, Gemüse und Salate gelegt wird. Alles andere im Mittelfeld wird natürlich auch gerne gegessen, z.b. Aufläufe, Nudeln, Reis...usw...
Jeder soll es so gut es eben für ihn geht und es auch möchte umsetzen. Gezwungen werden soll niemand. Die Vollwertkost ist vielmehr als Einladung zum gesunden Essen zu verstehen, der die meisten auch gerne folgen. Der innere Schweinehund ist allerdings schon sehr an die Fertiggerichte, Dressings und Sößchen gewöhnt, so dass man sich tatsächlich mal einen kleinen Tritt in den Hintern geben muss. Man soll es für sich selbst abschätzen können: Koche ich lieber 5 Minuten länger und bleibe/werde dafür gesund? oder nehm ich wieder das übliche Instantzeugs und verzichte auf Geschmack und Wohlbefinden.
Man muss sich zudem mal vorstellen, wie schwierig es in den USA ist, sich einigermaßen vollwertig zu ernähren. Dort wird sogar der Honig künstlich gezuckert! Schier unglaublich...
Margaux, eine junge Frau und frischgebackene Vollwertköstlerin aus dem Forum, hat es trotz der widrigsten Umstände geschafft. Sie lebt gerade für eine Weile in den Staaten. Letztens schrieb sie, dass sie für einen ungezuckerten Joghurt sage und schreibe 20 Minuten in dem riesigen Regal gesucht hatte. By the way: Sie wurde sogar fündig!!
Ich finde sie sehr bewundernswert, dass sie das druchzieht und trotzdem nicht den Spaß daran verliert. Wir in Deutschland haben es mit den gesunden Lebensmitteln ja bei weitem einfacher.
Lass Dich also nicht entmutigen, das wird scho'!
Grüßle
:)