Blöde Situation, aber Konsequenz nötig
Du bist ziemlich sauer, zu Recht, und dennoch mußt Du Dich fragen, wieso hast Du s nicht früher gewußt/gemerkt? Was wäre, wenn der Zufall nicht gewesen wäre? Wenn Du s genau überlegst - dann fühlst Du Dich bestimmt hilflos, denn gegen einen Kerl als Gegenpart kommst Du nicht an, ne andere Frau wäre zumindest ne gleichwertige Gegnerin. Du machst Dir nun Gedanken, ob Du IHM nicht alles geben kannst, was er im Bett will. Das isses nicht. Dein Freund kann sich in Männer verlieben - und das wirst Du nicht ändern können. Weshalb hat er Dir s nicht gesagt? Hier gibt es viele Gründe. Hauptgrund ist der scheinbare Makel, den Schwule haben, ist "kein richtiger Mann" usw, große SÜNDE usw. Jetzt kommst drauf an, welches Elternhaus er hatte, wo Ihr lebt. In katholischen Gegenden ist die Bigotterie noch viel schlimmer als in der Großstadt. Nach außen fromm, aber wehe, Du schaust hinter die Fassade. Die Sexshops haben erwiesenermaßen die meiste Klientel in katholischen Gegenden ... Das hat erstmal weniger was mit Schwulsein zu tun sondern mit allgemeiner Sexfeindlichkeit. Dann noch sowas!!
Was Deinen Freund betrifft, er sollte Farbe bekennen, denn ist keine Phase oder Mode, die Situation wird es immer geben. dann gibt es den anderen, wenn er selbstbewußt ist, dann besteht er auf Deinen Freund. Weshalb sollte er zurückstecken? Ich will dem Freund nichts unterstellen, aber wenn er wirklich was mit Männern hat, wirst Du auf Dauer im Abseits stehen. Lieber jetzt Schluß machen. Prüfe aber bitte, ob Deine Vermutung wirklich zutrifft, nicht dass es sich um ein Missverständnis handelt.
Dann aber zu hoffen, dass sich wieder alles einrenkt, wäre aber Selbstbetrug. Ihr müßt daraus keine große Sache machen - das geht nur Euch was an. Viele getrennte Ex-Pärchen kommen nach der Trennung besser mit einander klar.
Ein Kumpel und ich hatten auch lange ein süßes Geheimnis (schon lange her), selbst an seinem Polterabend konnten wir nicht voreinander lassen. Weil ich aber seine Zukünftige auch sehr mochte, hab ich wenig später den Kontakt ganz abgebrochen. Ich hab nur erfahren, dass die Ehe nicht lange hielt, weil es nach mir auch viele Kerle gab, obwohl Kinder da waren. Letztlich fühle ich mich nicht mehr schuldig, das Dilemma war nicht personenbezogen. Abgesehen davon, dass ich seit 8 Jahren in festen Händen bin, würde ich nie wieder etwas mit einem Verheirateten anfangen. So hab ich meinen Traummann zwar verloren- es gab noch einen: 4 Kinder!, - aber auch viel Streß für alle Beteiligten abgewandt. Gegen eine ganze Familie hätte ich keine Chance gehabt. Den hatten meine Nachfolger.
Was ich damit sagen will. Dein Problem ist sehr häufig, bloß kaum einer kriegt es mit.