kean_12882002Nun wird s noch komplizierter
Also, der junge Mann hat auch ne Freundin ...
eigentlich ist das ja eine filmreife Situation, nur dass keiner wirklich weiß, was der andere tut. Ist das nicht kompliziert, alles unter einen Hut zu bringen? Wo hat da aber Liebe vor lauter Organisation und Timing noch Platz? Übernachtet Dein Lover bei Dir, frühstückt Ihr? Habt Ihr sonst Zeit füreinander? Wer fährt mit wem Urlaub? Ich bin eher der Meinung, es ist höchstens Sympathie und letztlich Geilheit. Was nicht verwerflich ist. Aber Du hast mächtige Angst, irgendwann allein zu sein, trotz aller kostspieliger Investitionen - für Sie und Ihn, um sie zu halten. Das klingt sehr klischeehaft, aber das Leben bringt eben immer wieder diese Klischees. Wie in einer Seifenoper.
Muss eine Entscheidung getroffen werden, bleibt der Mann letztlich beim Weibe, schon wegen gesellschaftlicher Erwägungen. Weiß denn noch jemand von Deinem Doppelleben? Wohl nicht.
Ich rate nicht zu Selbsthilfegruppen - die gibt es auch für "Bi"-Männer. Kommt drauf an, wo Du jetzt lebst. Früher war es bei Dir wohl Osteuropa - da ist es mir schon klar, dass Du nicht Du selbst sein konntest. Nun bist Du für die meisten der väterliche Freund, darüber mußt Du Dir klar sein. Mit 50 geht man nicht mehr weg wie heiße Semmeln. Ich bin 44 und seit 8 Jahren lebe ich mit einem Mann zusammen. Das Bett spielt schon lange nicht mehr die erste Rolle, sondern die Bewältigung des Alltags miteinander, dazu 100 % Vertrauen und Vertrautheit. Ich hab mich in den 8 Jahren nicht mehr um andere Männer gekümmert, die Beziehung setze ich nicht aufs Spiel wegen einer Eintagsfliege.
Mach Dir mal Gedanken, mit wem Du alt werden willst, dann hast Du auch ne Art Weg, wie es weitergehen könnte, glaube ich. Lass bei allen Überlegungen aber gesellschaftliche Einflüsse raus. Ansonsten belügst Du Dich schon wieder. Ich glaube nicht an die Geschichte mit den Bi-Männern, die beides "können". Hatte selbst viele Frauen, aber verliebt hab ich mich nur in Männer. Das mit den Frauen war Alibi und "Norm". Weil es auf dem Lande halt üblich war. Irgendwann - mit 21 - wußte ich, dass ich schwul bin und dass mir keine Frau wieder ins Bett kommt, ansonsten hab ich nichts gegen Frauen. Mein Partner hat bald seinen 38. - Es kommen 21 Heten zum Geburtstag - ist mir vor kurzem aufgefallen. Die Bi-Männer, die ich kenne, trauen sich alle nicht oder schieben die Familie vor. Dabei sind sie abends schon wieder auf der Männerpiste ... soweit zu "bi".
Akzeptiere doch, dass Du schwul bist mit einer Hetero-Vergangenheit, ansonsten kommst Du nicht weiter. Soweit erstmal. Gutzilla