Erfolgsmeldung
Also, ich habe jetzt mal folgendes gemacht: Beim Spazierengehen habe ich mich aktiv bemüht, den Hund zu beschäftigen. Er weiterhin uniteressiert an der Leine gezogen, je mehr ich mich bemüht habe, desto mehr hat er gezogen. Hab dann mal schweren Herzens meine strenge Seite gezeigt und ihn solange bei Fuss genommen, bis er nicht mehr gezogen hat. Da er so ja nirgend rumstöbern und markieren konnte, hat ihn das schon etwas angemäckelt. Aber es hat geklappt, der Rest des Weges hat er auf mich geachtet.
Zu Hause hab ich dann auch aktiv mit ihm gespielt, was zehn Minuten gut war, dann wieder ab in die Ecke, aufs Fresschen warten und nichts beachten.
Am nächsten Tag war das leider wieder vergessen, er zog frisch-fröhlich an der Leine und beachtete mich nicht. Ich nahm ihn wieder bei Fuss, diesmal bis wir daheim waren, weil er sich da regelrecht gegen die Leine -die ich nicht zu kurz hatte- gelehnt hat. Hab dann auch daheim mich nicht mehr um ihn gekümmert, da es mir zu doof war.
Und siehe da, am nächsten Tag zog er kaum mehr, wenn ich ihn ermahnte oder einen kurzen Zwick -wie es uns ja gelernt wurde- auf die Leine gab, zog er nicht mehr.
Am Wochenende liess ich ihn dann in einer ihm fremden Umgebung (war ein groszügig eingezeuntes Sportgelände, hätte also nicht weit abhauen können) frei laufen. Ich glaubte es kaum, dass er immer beim ersten Rufen gehört hat und vieleicht mal ein zweites, etwas strengeres nötig war, damit er dann zu mir kam. Aber im grossen und ganzen hat er gehorcht. Komischerweise hat er auch viel mehr Spass beim Spielen und Rumtoben gezeigt, und es ging auch länger bis er sich hinlegte. Gestern beim Spaziergang war er auch ganz brav und hat eigentlich gar nicht mehr gezogen.
Ich schliesse daraus, dass meine Eltern wohl zu lieb zu ihm sind, also keine Strenge zeigen. Und daher hat er sich vieleicht tatsächlich übermächtig oder vieleicht auch nicht ernst genommen gefühlt. Ich werde ihnen auf jeden Fall von meinem Erfolg berichten, und sie bitten, auch darauf zu achten, damit meine Mühe nicht umsonst war.
Und für alle die jetzt denken, oh nein, der arme Hund, wird gewürgt und gezerrt,der hat jetzt nur Angst, darum pariert er...
Unser Hund hat keine Angst vor mir, er hat weder Schmerzen noch Erniedrigung erfahren, er wurde nicht gewürgt oder sost misshandelt. Ich habe Methoden angewandt, die in der Hundeschule gezeigt und empfohlen wurden (meine Eltern haben die wohl nicht umgesetzt) und mir auch vom Tierarzt und einer Züchterin bestätigt wurden.