Hallo Anne !
In deinem Beitrag lese ich so viel von "schnell" und "suchen", von vielen Fragen, die du dir stellst und Unglück, indem du gefangen zu sein scheinst.
Ich erwähnte die "Kaiserin" deshalb, da der Begriff aus dem Buch "Der Weg der Kaiserin" kommt, worin beschrieben wird, dass laut chinesischer traditioneller Meinung ein Kind vollkommen geboren wird.
Nimmt man ihm die Möglichkeit zur selbstständigen Entwicklung, dann können Desorientiertheit, Depression, eine schwache Mitte, Haltlosigkeit, Süchte etc., die Folgen im Erwachsenenalter sein.
Gut, du fühlst in der Gegenwart Schermz, der seinen Platz aber in der Vergangenheit hätte haben sollen.
Hatte er nicht, da du es offenbar allen Recht machen wolltest.
Es ist so, oder ? Warum suchst du aber so krampfhaft nach Antworten, um diesen Schmerz rechtfertigen zu können ?
Du musst gar nix rechtfertigen, du solltest aber den Schmerz einfach akzeptieren. Es macht dich traurig und wütend, es kotzt dich an und in diesem Moment hasst du deine Eltern und... Punkt.
Bist du der Meinung, dass wenn du wüsstest, dass dir dein Vater am 23.4.1980 um 14.30 Uhr eine mitgegeben hat, weil er nicht anders konnte und dass genau zu diesem Zeitunkt ein Defizit, dass dich heute beeinflusst, entstanden ist, es dir dann besser gehen würde ?
Ich denke nicht, der Schmerz bleibt der Gleiche
Natürlich fragt man sich in Krisen immer nach dem "Warum" und noch mehr "Warum ich". Mir kommt manchmal a bisser vor, dass man sich durch diese Fragen von den eigentlichen Gefühlen, die da so kommen ablenken will. Wenn der Verstand arbeitet ist die Seele meistens still bzw. ein Kampf zw. Kopf und Bauch beginnt.
Die Frage, ob du abgelehnt od. akzeptiert wirst?... es kommt darauf an, inwieweit du mit Ablehnung zurecht kommst bzw. inwieweit du bereit bist dich für die Akzeptanz verbiegen zu müssen/wollen.
Ich kann dir nur sagen wie es bei mir ist... ich bin eine, die sich bemüht so zu sein wie es ihrem Naturell entspricht. Ich lege keinen Wert auf die Gesellschaft von Menschen, die mich gerne anders haben wollen (deshalb hab ich auch nur wenig Freunde :-)), und wenn ich deprimiert oder traurig, wütend etc. bin, gebe ich mir Raum, um diese Gefühle auszuleben (da kann es schon vorkommen, dass ich ein WE nicht aus dem Bett steige und vor Selbstmitleid zerfließe).
Ich bin hin und wieder ungerecht, arrogant, kindisch, einfach nur deppert (und dann kleinlaut meinen "Opfern" gegenüber :-)), und... ich versuche mich weiter zu entwickeln und zwar nicht um Schadensbegrenzung zu betreiben sondern um es mir (endlich) gut gehen zu lassen.
Du brauchst einen Weg ? Ich würde mir nie und nimmer anmaßen, dass ich dir da einen zeigen könnte bzw. eine Antwort hätte.
Du allein kreierst dir deine Welt und somit auch dein Glück und du hast offenbar ja auch schon eine Ahnung.
Warum ist das zum verzweifeln ? He, komm schon, ich kann nachvollziehen wie es ist, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht und einen die Verzweiflung die Gedanken ewig im Kreis drehen lässt, aber irgendwann sollte man sich für eine Richtung entscheiden und beginnen zu gehen.
Und auf wenn man fünf Schritte nach vor und zwei zurück macht... alles was du dabei empfindest ist ok, denn es bist einzig und allein du, die empfindet.
Mit lieben Grüßen und viel Kraft für dich
Elbe