Honigball2
Hallo,
das klingt für mich alles danach, als wenn dein Mann enormen Stress ausgesetzt ist. Einerseits möchte er seine Familie nicht gefährden, andererseits nicht seine neu erworbene Position. Vielleicht muss man beginnen darüber nachzudenken, aus welchen Gründen er zu Opiaten gegriffen hat. Als starkes Schmerzmittel bekannt wirken sie stark dämpfend auf den Organismus. Das heißt, alle Reize von außen kommen gar nicht an ihn heran, einfach ausgedrückt. Diese starke Dämpfung geschieht im Gehirn, Rückenmark und den Nerven. Oftmals denken die Menschen, sie könnten gefahrlos etwas einnehmen, weil es ja für irgendetwas gut ist. Bei Opioiden ist es wissenschaftlich erwiesen, dass die Toleranzentwicklung ansteigt. Das heißt, wer eine hohe Dosis braucht um eine bestimmte Wirkung zu erzielen braucht stetig immer mehr für die gleiche Wirkung. Dadurch steigt aber auch das Risiko der Nebenwirkungen. Eine der schlimmsten ist die Atemdepression. Die dämpfende Wirkung legt sich also auch auf das Atemzentrum und führt schlimmstenfalls dazu, dass es seine Aufgabe einstellt.
Ein Klinikaufenthalt ist der richtige Weg. Hier kann gezielt medikamentös begleitet werden, was das Risiko von starken Nebenwirkungen senkt. Außerdem gibt es in Kliniken die Möglichkeit eine Anschlussheilbehandlung ins Auge zu fassen und zu forcieren. Dadurch würde ein Fahrplan erstellt, wie es nach einem Entzug weitergehen könnte. Das braucht dein Mann meines Erachtens.
Auch braucht er jemanden, der für ihn da sein kann ohne emotional involviert zu sein oder ich sag es mal in meinen Worten, sich auf deine Seite schlägt. Ich verstehe deine Situation und habe großes Mitgefühl. Wenn man an das "warum" nimmt er Opioide heran kommen möchte, dann kommt man nicht darum herum zu fragen "was nötig ist" um sie nicht zu nehmen. Das könnte letztlich in der Beziehungsebene einiges durcheinander rühren und im Berufsleben. Somit möglicherweise eine komplette Neuausrichtung zur Folge haben.
Wenn alles so bleibt, wie es ist wird er nicht aufhören. Das sollte dir klar sein.
Wenn ihr diesen Weg gemeinsam beschreiten wollt, was ich großartig finden würde, dann musst auch du dich mit dem Thema Veränderungen in vielerlei Hinsicht beschäftigen.
Letztlich geht es doch um die Liebe, Familie und die Kinder.
Haus, Auto, Beruf, Geld, Status ect. sind Werte ja und nicht unwichtig aber sie sorgen nicht für Glückseligkeit. Besonders bei Abhängigkeiten geht es nicht nur um den Entzug. Es geht häufig vielmehr um Neuausrichtungen.
Wenn man das große Ganze einmal betrachten würde. Egal, ob es sich um Alkoholsucht, Spielsucht oder Medikamentenabhängigkeiten oder oder handelt. Dahinter steht wahrscheinlich ein Satz..."ich kann das alles nicht mehr aushalten"
LG Coeur