Guten Tag zusammen
Ich bin richtig traurig darüber, dass ich in der Situation bin, diese Geschichte schreiben zu müssen.
Es geht darum, dass mein Ehemann mit dem ich seit Dezember 2023 verheiratet bin und zwei kleine Kinder habe, stark abhängig von Opiaten ist.
Dies habe ich über zwei Jahre hinweg nicht gemerkt. Es fiel mir zwar öfter mal auf, dass er schläfrig wirkt und oft krank war. Aber man denkt ja nicht direkt an die Einnahme von Opiaten…
Jedenfalls habe ich dann beim Waschen seiner Arbeitshose ein Blister gefunden, auf welchem ein polnischer Arzneiname stand. Ich fand schließlich heraus, dass es sich um starke Betäubungsmittel handelte, in der Einheit 80mg (Oxycodon)
Ich wusste im ersten Moment nicht, wie ich darauf reagieren sollte, war jedoch geschockt.
Als mein Mann das nächste Mal neben mir einschlief und unserer Unterhaltung nicht mehr aktiv folgen konnte, konfrontierte ich ihn mit meinem Fund.
Er gab zu, dass er ab und an eine Tablette einnehmen würde. Jedoch sei er keinesfalls abhängig und nehme es ohne einen eigentlichen Grund. Er versprach mir, gänzlich von den Pillen abzusehen.
Doch er konsumierte weiterhin massiv. Er belog mich täglich.
Eines Abends kam er (mit dem Auto) von einem Besuch bei seinem Kollegen heim und verzog sich unmittelbar nach dem Betreten der Wohnung in eines unserer Bäder.
Ich versuchte unser Säugling in den Schlaf zu begleiten, welcher sehr unruhig war und fieberte.
Ungeduldig wartete ich auf meinen Mann, damit er mir das Baby abnehmen kann, nachdem ich es über 3h betreute.
Als er auch nach 25 Minuten nicht kam, ging ich nach ihm sehen und sah, dass die Badezimmertüre aufstand und das Licht brannte. Jedoch war mein Mann nicht da?
Ich rief nach ihm, erhielt jedoch keine Antwort. Erst nach einer Weile konnte ich ein müdes Keuchen aus dem Schlafzimmer hören. Mein Mann lag wie eine Leiche, schwitzend, schneeblass und in einem desolaten Zustand auf unserem Bett. Seine Augen verdrehten sich in alle Richtungen und es lief weisser Schleim aus seiner Nase.
Ich erlitt einen totalen Schock und rief reflexartig den Notarzt an.
Dieser stellte schließlich fest, dass mein Mann nasal ein enorm starkes Opiat hochgezogen hat und durch den zusätzlichen, oralen Konsum eine Wechselwirkung verursacht. Vor dem Notarzt gab mein Mann zu, über einen Zeitraum von zwei Jahren, täglich 5 Tabletten à 80mg zu konsumieren. Leider seien ihm die Tabletten ausgegangen und die Beschaffung konnte nicht erfolgen, weshalb er ein neues Opiat ausprobieren wollte. Damit die Wirkung schneller einsetze, habe er die Pille gemörsert und nasal eingeatmet.
Ich konnte das alles nicht glauben. Ich war immer der Meinung, dass wir eine tollte Beziehung führen. Dies seit nun über zehn Jahren. Haben die tollsten Kinder der Welt, um die er sich auch vorbildlich kümmert. Er hat einen guten Job mit einer hohen Anstellung. Sind vor Kurzem in einen Neubau gezogen, haben uns ein neues Auto gekauft usw.
Der Notarzt legte uns sehr ans Herz, eine Suchtberatung aufzusuchen und mit dem Hausarzt in Kontakt zu treten.
Die Hausärztin lehnte die Betreuung einer ambulanten Entzugstherapie ab. Sie begleitet bloss stationäre Entzüge. Dies wollte mein Mann jedoch nicht.
Also liess er sich 2.5 Wochen krankschreiben und machte den schlimmsten Entzug mit. Es war echt hart, dies mit anzusehen. Doch ich war so stolz auf ihn.
Ende September war er dann so weit, dass er mit 5mg Oxycodon auskam. Im Vergleich zum Juli, als es rund 400mg täglich waren.
Dann der Schock: vor wenigen Tagen kam er von der Arbeit heim, ging aufs Bad mit der Absicht Duschen zu wollen und lief davor jedoch noch einmal gezielt ins Schlafzimmer, was mich stutzig machte.
Ich lauschte und hörte, wie er eine Tabelle aus einem Aluminiumblister drückte. Ich konnte es nicht glauben.
Danach ging er ins Bad. Als er duschen war, suchte ich im Schlafzimmer nach den Tabletten und fand sie in einer Puzzleschachtel unter dem Bett. Es lagen rund 13 Blister mit je 5 Tabletten drinnen.
Als ich ihn darauf ansprach und enorm enttäuscht und verletzt war, versicherte er mir, es sei einmalig gewesen. Doch ich glaube ihm nicht mehr.
Ich habe keinerlei Vertrauen mehr in ihn und kann es nicht fassen, dass er seine Frau so belügen kann. Wieso hört er nicht wenigstens für seine Kinder damit auf?
Klar, es ist eine Krankheit, aber dann soll man sich doch helfen lassen?
Körperliche Nähe, Rumgeturtle etc. lasse ich nicht mehr zu und blocke total ab. Er ekelt mich sowas von an. Ich sehe ihn als Junkey an und nicht mehr als fürsorglichen Ehemann und Vater.