Natali87
Du bist sehr egoistisch in deiner Sicht der Situation. Du beschwerst dich, dass dein Mann auf deine Bedürfnisse pfeift. Aber was ist mit seinen Bedürfnissen?
Du sagst, es gibt aktuell wenig Sex, weil die Situation mit Kind und Schwangerschaft etc. gerade recht angespannt ist. Das mag für dich vielleicht ein Grund sein, weil du keine Lust auf Sex hast. Dein Mann kann seinen Stress aber nur etwas bewältigen, wenn er seine Sexuellen Bedürfnisse befriedigen kann. Da ihr gerade wenig Sex habt, muss er sich ja irgendwie einen runterholen. Männer sind Visuell und somit schaut er sich zur anregung Pornos an.
Jetzt versteh ich aber nicht, weshalb du so abdrehst deswegen, man könnte meinen er betrügt dich quasi. Aber das ist doch absoluter Blödsinn, denn wie nennst du es denn dann, wenn du dir in der Badewanne den Nachbarn vorstellst und dir mit der Duschbrause eine Erleichterung holst? Nur weil du keinen Porno geschaut hast, aber dir in Gedanken etwas vorgestellt hast, ist es besser?
Nimm dich mal zusammen und vergiss diese Attitüde, dass du ihm das Pornoschauen verbieten möchtest. Setzt euch lieber mal zusammen und sprecht gemeinsam über eure Bedürfnisse, Gefühle, Wünsche und Ängste. Ich habe eher den Eindruck, dass ihr beide das Gefühl habt, der andere kümmert sich um die jeweils anderen Bedürfnisse. Und hier kommt der Denkfehler 2! Nicht der Partner ist dafür verantwortlich dass die eigenen Bedürfnisse befriedigt werden, sondern man selbst. Sprich: Erzähl dem Partner von deinen Bedürfnissen, nur dann kann er sie erfüllen, wenn er möchte. Wenn er es nicht weiß, was man braucht oder will - woher soll er es denn wissen. Und das geht bei euch in beide Richtungen. So ist er sicherlich deprimiert, weil er sich dannach sehnt, von dir angebaggert und verführt zu werden. Von dir kommt aber nichts außer deine Wut bzgl. der Pornos - also hat er auch das Gefühl, du kümmerst dich nicht um seine Bedürfnisse.
Falls ihr kein normales Gespräch hinbekommt, weil bei euch schon zu viele gegenseitige schlechten Gefühle dabei sind, dann sucht euch externe Unterstützung bei einer Paar-/Sexualtherapie. Hier ist dann ein unparteiischer Mediator, der zwischen euch vermitteln und euch auch eine positive Kommunikation aufzeigen kann.