watermelon13 Für mich besteht ein Unterschied darin, ob man innerhalb einer Beziehung seine Bedürfnisse artikuliert (machen beide, finde ich normal) oder ob man erwartet, dass Bedürfnisse befriedigt werden, und böse wird und den anderen abwertet, wenn das nicht der Fall ist (hat die TE wiederholt gemacht, sehe ich kritisch, weil Bedürfnisse stark divergieren oder konträr sein können, sodass die Bedürfnisbefriedigung innerhalb der Beziehung gar nicht möglich ist, ob ihr Freund das auch macht, weiß ich nicht), oder ob man manipuliert, folglich versucht, eine Situation eventuell auch durch nicht offenkundiges Vorgehen zu seinen Gunsten zu beeinflussen und die Interessen anderer dabei nicht als relevant zu erachten und nicht zu berücksichtigen. (Letzteres habe ich jedenfalls nur von der TE gelesen, was natürlich nicht zwingend bedeutet, dass ihr Freund nicht so agiert. Ich jedenfalls fand dafür keinen Anhaltspunkt.) Erst nachdem ich das gelesen hatte, habe ich das Wort Manipulation ins Spiel gebracht und der TE auch zugestanden, dass diese und Kontrolle tiefere Gefühle nicht ausschließen, aber tieferen Gefühlen im Weg stehen. Ich glaube ihr natürlich, dass sie in ihren Freund verliebt ist, aber ihr Vorgehen ist beziehungsfeindlich und diese manipulative Komponente (Was kann ich tun, damit er das macht, was ich will? Aussehen reicht leider nicht aus, Auf-Distanz-Halten klappt leider nicht, weil ich es nicht durchziehen kann etc.), die finde ich fragwürdig und ich habe keine Anhaltspunkte dafür, dass ihr Freund das auch macht, natürlich kann es dennoch so sein.
Die TE schreibt hier und nicht ihr Freund. Deshalb interessiert mich ihr Innenleben mehr, wenn ich antworte, denn ich will ja ihr helfen, ihr ein paar für sie verwertbare Anstöße liefern. Ihre Worte stammen direkt von ihr. Ich nehme keine Wertungen zwischen ihr und ihrem Freund vor. Ich antworte einfach der TE, auf ihre Worte. Wenn ihr Freund darüber schreiben würde, dass seine Freundin so viel Druck macht, und wie er damit umgehen kann, ob er überhaupt in der Beziehung bleiben soll, dann würde ich vielleicht ihm schreiben. Dann würde ich versuchen, ihm zu helfen, und auch das Negative ansprechen, wenn mir etwas auffällt.
Genau deshalb, weil der Freund hier nicht selbst schreibt, und weil Worte ohne Kontext sehr problematisch sein können, bin ich, was die Wortmeldungen des Freundes anbelangt, etwas zurückhaltender. Dennoch aber visualisiere ich manches intuitiv offenbar völlig anders als du (was natürlich ein Irrtum sein kann). Vielen Dank für die Klartstellung zur Aussage mit der kostbaren Zeit. Diese aus dem Munde des Freundes war mir nicht (mehr) bewusst gewesen. Diese Aussage beispielsweise kommt bei mir (über den Umweg der Schilderung durch die TE) völlig anders an als bei dir. Ich vermute oder meine in Erinnerung zu haben (muss aber nicht sein), die TE hatte ihrem Freund wieder Vorhaltungen gemacht, weil er ihr kein ausreichendes Maß an Zeit widmet, sich nicht oft genug meldet, irgendwohin gehen möchte etc. Dann kam diese Erwiderung. In diesem Zusammenhang kann es schon mal passieren, dass man sagt, dass man viele Möglichkeiten hat, seine Zeit zu verbringen, und dass man sich die Zeit, die man der Freundin widmet, ganz bewusst für sie nimmt, als Ausdruck der Zuneigung und dass die Freundin das akzeptieren möge, was sie bekommt, anstatt mehr und mehr zu fordern. Wie bereits mehrfach erwähnt, nicht die divergierenden Bedürfnisse sind das Problem, sondern der Umgang damit.
Ich kann mich natürlich irren, aber ich mache mir schon meine Gedanken und überlege mir meine Worte recht genau und wähle sie sorgfältig und stehe dann dazu, es beim derartigen Informationsstand so gemeint und verstanden zu haben. Es ist dir natürlich unbenommen, alles anders zu sehen.