Hallo,
ich bin einigermaßen ratlos und wende mich daher mal an dieses Forum. Zu mir, ich bin 29 Jahre alt und habe Ende Februar / Anfang März eine Frau kennengelernt (22).
Wir haben uns von Anfang an total gut verstanden und harmoniert. Wir haben uns 1-2 mal die Woche getroffen, meist zu Spaziergängen mit den Hunden, wir waren gemeinsam essen, ich habe ihr Blumen geschenkt, es war einfach super rund alles. Wir hatten einmal Sex, als sie einen Abend bei mir verbracht hat. Es war ein wunderschöner Abend. Es lief eigentlich zu gut. Wie im Bilderbuch könnte man sagen. Nun war es schon von Anfang an so, dass die Initiative meist von mir ausging, sie aber jedes mal zugesagt hat und auch nie abgesagt hat. Daher war ich okay damit und dachte, vielleicht ist sie da "traditionell". Sie war/ist für mich nichts fürs Bett, ich habe ernste Absichten. Das weiß sie auch. Jedenfalls ist sie irgendwie auf Rückzug gegangen, man merkt das ja am Schreibverhalten etc. Gehört ja heutzutage dazu. Das ging aber schon los bevor wir intim geworden sind.
Dies hat in mir Unsicherheit ausgelöst und ich habe sie in eine Richtung "gedrängt", die Sache "festzumachen", was natürlich zu früh war und so hat sich das immer mehr verkrampft. Es hat scheinbar auch ihr Bild von Beziehungen verstärkt, dass diese immer schlecht enden und sie einschränken könnten. Sie kann auch überhaupt nicht über ihre Emotionen oder Gefühle reden, sie weicht dann immer aus. Fragen, was sie stört oder was ich hätte anders machen können wurden umgangen. Lediglich einmal hat sie mir gesagt, dass bei ihr Gefühle da sind, sie aber nicht weiß ob sie bereit für eine Beziehung ist, sie wurde in ihren letzten 2 Beziehungen betrogen und verlassen.
Wir hatten dann einen Monat Pause, da wir auch beide im Urlaub waren und sich unsere Gemüter so etwas beruhigen konnten. Ich habe ihr danach klar gesagt, dass ich es schade finde, wie es gelaufen ist, mich für die aus meiner Sicht Fehler von mir entschuldigt und ihr gesagt, dass ich sie gern weiter daten möchte um dort aufzuhören, wo wir Mitte März stehen geblieben waren.
Wir waren seitdem 3 mal mit den Hunden spazieren, es war wieder sehr harmonisch. Ich habe aber natürlich nun Hemmungen, emotionale oder "unangenehmere" Themen anzusprechen, da ich Angst habe, dass sie dann wieder in einen Rückzugsmodus schaltet. Der Modus ist gefühlt auch noch aktiv. Sie hat dann geschrieben, dass sie die Idee gut findet, erst mal wieder nur spazieren zu gehen, um keinen Druck reinzubringen.
Dass das allerdings nicht ewig so weitergehen kann, ist mir klar. Beim Recherchieren bin ich auf Bindungsstile und "Avoidant Attatchment" gestoßen. Alle Beschreibungen davon passen dabei bei ihr wie die Faust aufs Auge.
Ich maße mir nicht an, Diagnosen oder sonstiges zu stellen, aber es klart vieles auf.
Mich würde mal interessieren, ob andere Erfahrungen damit gemacht haben?
Mein Kopf sagt mir, beende das Ganze aber ich schaffe es nicht, da ich Gefühle für sie habe.
Ist es möglich, dass man von regelmäßigem "das Treffen mit dir war sehr schön 😚 " , "es sind schon Gefühle bei mir da", Sex haben etc. gefühlt von jetzt auf gleich umschwenkt auf kaltes distanziertes Verhalten? Es macht mich wahnsinnig..