imma_11906343Hallo arroganzkatze
Ich glaube, dass Du Angst hast, ist völlig normal. Weil eine Therapie zu machen ein grosser Schritt bedeutet. Weil man (wenns eine gute Therapie ist) denn Kopf nicht mehr länger in den Sand stecken, sondern sich seinen Problemen stellen will. Weil man das Gefühl hat, dass sich wohl einiges ändern wird und keinerlei Ahnung hat, wohin die Reise gehen könnte.
Ich glaube allerdings auch, dass Du dadurch keine entscheidenden Dinge im Leben verpassen würdest, im Gegenteil. Vielmehr würdest Du weiter kommen in Deiner persönlichen Entwicklung und das heisst nicht verpassen, sondern dazugewinnen.
Warum glaubst, Du dass Du andere und ihre Erwartungen enttäuschen würdest? Und: wen meinst Du damit? Menschen Deiner näheren Umgebung, die vielleicht bisher nicht gemerkt haben, was mit Dir los ist? Wenn das so ist, dann sind sie wohl zunächst ein wenig erschrocken, je nachdem auch ein wenig enttäuscht. Aber sie werdens überleben, hoffentlich damit umgehen können und Dich verstehen, wenn das unter Umständen auch Zeit braucht. Ich finde: Du bist 16, Du musst auf Dich schauen (und zu Dir), es geht hier um Dich, um Dein Leben, um Deine Zukunft.
Du schreibst noch, dass Du befürchtest, dass sich die Leute über Dich das Maul zerreissen. Lebst Du in einem Dorf? Dann kannst Du für eine Therapie vielleicht in einen grösseren Ort gehen.
Ich würde mich nicht per Mail irgendwo melden! Ruf besser an, sag, dass Du vielleicht eine Therapie machen möchtest, Dir aber noch nicht sicher bist und gerne einen Termin für ein Vorgespräch hättest. Dann geh einfach mal hin und schau, was sich ergibt. Das verpflichtet Dich nämlich zu überhaupt nichts. Und Du kannst nachfragen, wie eine solche Therapie ablaufen würde, ob Du mit Deinem Problem überhaupt am richtigen Ort bist. Und würdest auch gleich sehen, ob Dein Gegenüber Dir sympathisch ist, was ja so sein müsste.
Also, ich wünsche Dir alles Gute. Und dass Du den Mut hast, etwas zu unternehmen, egal ob morgen oder in einem halben Jahr.