elov_12565971Das könnte man ...
... glatt unterschreiben, wenn die Frauen diesen Teil der Vereinbarung nicht längst aufgekündigt hätten. Es ist doch so, dass Frauen nach Belieben in 'männlicher' Kleidung umherlaufen können. Da ist also schon seitens der Frauen nix mit 'klare, äußerliche Unterschiede' -- zumindest modisch.
Wer die Silhouetten von Mann und Frau nur noch anhand der Kleidung bestimmen kann, hat nach der in meinem vorigen Kommentar erwähnten These ein Fetischproblem ;-).
Viele Menschen suchen auch kein Gegenstück, sondern schlichtweg jemanden, mit dem sie gut auskommen und dem sie ihr Herz schenken können. Wenn derjenige dann noch der eigenen sexuellen Präferenz entspricht -- Bingo! Aber Kleidung hat damit schlicht nix zu tun. Kleidung ist ein Sack voll Assoziationen, die auch immer wieder neu definiert werden können (Stiefel: urmännlich, jetzt muss man sich als Mann schon als Frau 'beschimpfen' lassen; Absätze: urmännlich, heute für Männer untragbar).
Es gab auch Zeiten, wo Mode nicht vertikal nach Männern und Frauen, sondern horizontal nach Oberschicht und Unterschicht geteilt war. Ich habe von keinen Klagen gelesen, wonach die Männer der Oberschicht da 'unmännlich' gewesen seien, wenn sie in die volle modisch-kosmetische Trickkiste gegriffen haben. Es ist und bleibt Tatsache: Modische Elemente sind definierbar, nicht vorherbestimmt.
Wer über 'weiblich' und 'männlich' in Sachen Mode argumentiert, hat schlichtweg keine Ahnung davon, welchen großen Bereich Mode abdecken kann, welche Möglichkeiten sie einst bot. 'Weiblichkeit' und 'Männlichkeit' in der Mode sind Erfindungen des Industriezeitalters -- und nicht mehr. Eine moderne Marotte, die man auch so benennen sollte.
LG
Masin
PS: Unterschiede mögen sich anziehen, das ist wahr. Aber das kann auch wunderbar auf individueller Ebene passieren und muss nicht durch Geschlechtsvorgaben erzwungen werden. Wenn Du als farbenfroher, modisch ausgefallener Mensch Dich für einen anderen Menschen, nüchtern und sachlich in der Mode, interessieren möchtest, so hindert Dich nichts dran. Das ist das einzige Anliegen vieler Männer hier: Nicht immer das Geschlecht als Vorwand zu benutzen, alle Angehörigen dieses Geschlechtes in eine Schublade zu zwingen.