jara_12294313Hallo meine Liebe! Bin auch noch da.....
Na, da haben die beiden ( Nenja und Natasha ) ja schon ganz schön in Deinem Kopf aufgeräumt...
Tut mir leid, daß ich heute mittag so schnell wegmußte.
Es gibt zu diesem Thema noch soooo viel zu sagen,
aber ich denke: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Weisst Du, ich bin ja fast der gleichen Meinung wie die beiden, aber ich denke, daß Du DEINEN Weg gehen mußt. Jeder von uns dreien hat seinen eigenen Weg gehen müssen und hatte dabei sein eigenes Tempo. Ich spüre, daß die beiden es am allerliebsten in Deinem Kopf implantieren würden, was sie für sich klarhaben. Leider geht das aber nicht auf die Schnelle. So etwas ist Entwicklung, und braucht leider seine Zeit. Natürlich weiß ich auch, daß sie Dir gerne ersparen würden was sie durchgemacht haben, das würde ich auch gerne, glaub mir!
Deshalb mein Vorschlag: mach erst mal kleine Schritte... Du mußt Dir erst selbst klar werden.
Stell dir wirklich die Frage, ob Du ihn SO wie er jetzt ist, willst... Das ist ausschlaggebend.
Versuch Dir klarzumachen, Du hast keine Macht über ihn und erst recht nicht auf seine Beziehung zum Alkohol. Mach Dir klar, dies Droge ( ganz gleich ob legal oder illegal ) ist wie eine dritte Person in Eurer Beziehung! Ihr führt eine Beziehung zu dritt! Das ist die Tatsache, an der Du nicht vorbeikommst. Wie würdest Du entscheiden wäre es eine andere Frau anstatt des Alkohols?-
Mir ist vollkommen bewußt, daß wir 4 hier im gleichen Boot sitzen. Beispiel: auch ich habe mit 12 Jahren meine Mutter durch Tod verloren, 4 Jahre später starb mein Vater. Und, oh Graus!, mein erster Freund war natürlich gleich ein Alk!!!
Jetzt fragst Du Dich woher das kommt? (Deine Familienkonstellation scheint ja ähnlich.) Deshalb gebe ich Dir auch gleich die Antwort auf diese Frage ( nur, sie hilft nicht wirklich weiter, es sei denn Du schaust das nächste Mal vorher besser hin! )
Also: Ist ein Elternteil in der Kindheit
"abwesend", sei es durch auswärts arbeiten, Krankheit ( Depresssion - Sucht - Krebs ), Tod, oder entzieht sich seiner Verantwortung und der seelischen Bindung zu dem Kind (Scheidung ),sucht dieses Kind im Erwachsenenalter einen ebenfalls "abwesenden" Partner für sich aus. Weil - DAS kennt es ja schon so gut, damit hat es gelernt umzugehen....das fühlt sich richtig und vertraut an.
SCHLIMM, oder????????????
Aber, so ist es leider.
Kinder fühlen sich ganz schnell für Dinge, die in der Familie geschehen, schuldig. Egal ob die Eltern sich scheiden lassen, oder sterben. Das Kind fühlt sich schuldig daran, jedenfalls sehr oft. Daher wird es versuchen den "abwesenden" Liebespartner glücklich zu machen, es will nicht noch einmal schuldig werden Es tut ALLES, damit es dem anderen gut geht und vergißt sich dabei selbst vollständig. Es dauert meist sehr lange, bis dieses erwachsene Kind mitbekommt, daß es nichts zurückbekommt. Daß es ständig nur gibt, bettelt, fleht: hab mich lieb!
Ich will hier keinesfalls unterstellen, daß Alkoholkranke keine Gefühle haben, aber glaub mir, sie wissen auf alle Fälle Deine Gefühle für sich auszunutzen!
Und zum Abschluß noch etwas: jeder stirbt für sich allein!
Das heißt: Du selbst mußt mit Dir in Harmonie sein, Du mußt dafür soregn daß Du Dich gut fühlst und bekommst, was Du zum Leben brauchst! Und es ist nur in Dir selbst sonst nirgendwo!!!!!
Eine schöne, harmonische, sexuell erfüllte, zärtliche, liebevolle Beziehung auf der Basis von Freundschaft, Vertrauen, Respekt und gegenseitigem Verstehen ist etwas Wunderbares, aber es wird immer so sein: Er bleibt Er, und Du bleibst Du. Wenn Du heute vor einem OP stehst, dann bist Du es, die sie da reinrollen. Du, sonst niemand, und Du ganz allein. Tolle Beziehung hin oder her. Verstehst Du was ich meine?
Eine gute Beziehung kann Vieles erleichtern im Leben, aber nicht Alles!
Ich hoffe Du hast einen friedlichen schönen abend, und ich hoffe, wenn Du ihn hattest, daß Du nicht sofort glaubst: jetzt wird alles anders.
Es wird sich nur ändern, was DU änderst!
Ich umarme Dich!
Anna