Moin!


Habe noch mal eine kurze Frage...


Wie kriegt man eine Scheidung möglichst kostengünstig über die Bühne, wenn man sich einig ist?


Wir haben ein noch nicht abbezahltes Haus, über dessen Verwendung wir uns aber einig sind. Wie läßt man es aus dem Streitwert raus? Und geht das überhaupt? Wie hält man den Streitwert so niedrig wie möglich?


Was kann ich sonst vorher miteinander regeln? Muß man alles schriftlich machen? Anwaltlich beglaubigen?


Wie läuft es mit Besuchrecht und Unterhalt?


Ich weiß, daß ich das alles beim Anwalt klären kann (oder sogar muß?), aber vielleicht hat jemand schon Erfahrung, wie man eine Scheidung so einfach wie möglich machen kann...


Danke für eure Antworten!


LG


Anke

Hallo Anke
Ich habe schon eine ganze Zeit lang Deine Geschichte hier mitgelesen, und nun erstmal :BIEN: für das, was Du bis jetzt geschafft hast.


Ich hoffe Deinem Kleinen und dem Wauzi gehts gut.


Aber nun zu Deiner Frage:


Als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte, war er ein halbes Jahr von seiner damaligen Frau getrennt.
Die beiden hatten das folgendermassen geregelt:


Sie haben beim Notar einen Ehevertrag gemacht (geht auch nach der Trennung), und in diesem alles genau geregelt.
Zwar war kein gemeinsames Haus da, aber Auto, Unterhalt, Besuchsrecht usw. wurde alles in diesem notariellen Vertrag geregelt.


Die finanziellen Dinge, wie Auto, Unterhalt usw. fielen bei der Scheidung dann aus dem sog. Streitwert heraus.


Der Vertrag beim Notar kostete damals um die 800 DM, die beiden haben sich das geteilt.


Und weil der ganze Kram aus dem Scheidungsverfahren raus war war der Streitwert entsprechend niedrig, ergo die Scheidung nicht so teuer.


Nun ist das Ganze schon 17 Jahre her, ich habe keine Ahnung ob das überhaupt noch so möglich ist.
Aber vielleicht kannst Du mit diesem Ansatz etwas anfangen.


Ich drücke Dir ganz ganz fest die Daumen und mach genau so weiter!


Ganz liebe Grüße

Hallo Anke,
das mit dem Ehevertrag ist möglich. Der wird schriftlich bei einem Notar verfasst. Manchmal gibt es auch Kanzleien, wo Anwalt und Notar beieinander sind. Der Anwalt wird euch dann sagen, ob das
so bei Gericht anerkannt wird. Man kann auch auf den Versorgungsausgleich verzichten, aber dem muß der Richter nicht
stattgeben. Es ist die billigste Art geschieden zu werden. Und da
dein Mann bereits jemand hat, kann es auch eine Härtefallscheidung geben , die ist dann unter Umständen nach 3 Monaten über die Bühne.
Ich wünsche dir alles Gute, auch für Kind und Hund.
Lieben Gruß
Inge Melike

Hallo!
Hallo Anke,


bei mir läuft das grade so:


1) Mediation (in einer Ev. Beratungsstelle, kostet fast nix und ist prima) und Erstellung eines Vertragsentwurfes (beinhaltet bei uns Aufteilung Finanzen, Unterhalt, Besuchsrecht, ...). Wie man das Haus rauslässt, da habe ich keine Ahnung, weil ich kein Haus habe ...


2) Jeder lässt das für sich noch mal anwaltlich checken (kostet Beratungsgebühr von ca. 180,-, war es mir aber wert und hat die Beratungsgebühr wieder rausgeholt, weil ein "Rechenfehler" zu meinen Gunsten korrigiert werden musste).


3) Dieser Vertrag muss entweder notariell beglaubigt werden (Notarkosten richten sich nach Gesamtverdienst, bei 100.000 sind das 414,-) oder bei Gericht protokolliert werden (dafür braucht jeder einen Anwalt, Kosten 1.500 x 2)
[die Zahlen sind Beispielangaben eines mir bekannten Notars]; wir wählen den Notar, weil billiger und einfacher.


4) Einer nimmt einen Anwalt (am besten derjenige, der geringer verdient) und stellt den Scheidungsantrag.


5) Gericht beantragt Infos wegen Versorgungsausgleich und läutet Scheidungsverfahren ein.


Auch wenn man sich weitgehend einigt und nachher nur einer einen Anwalt nimmt:
Der ganze Kram wird teuer genug und kostet ja viel mehr als "nur" Geld.


Alles Gute!
Frank