ich schreibe heute zum ersten Mal hier. ich habe ein großes Problem. Mein Mann trennt sich von mir nach 11 Ehejahren. Insgesamt sind wir schon 18 Jahre zusammen. Wir haben eine neunjährige Tochter. Es gibt keine andere Frau in seinem Leben. Ich kenne ihn schon seit ich 12 Jahre bin. Ich war bei einer Freundin zu Besuch. Er war im Garten mit seinem Vater. Da hab ich gesagt, "Den oder keinen!" So ist es ja auch passiert. Ich liebe ihn noch immer sehr. Er ist immer noch mein Traummann, auch nach so vielen Jahren. Und nun ist alles anders. Ich verstehe ihn nicht. Am zweiten Januar zieht er vorläufig zu seinen Eltern. Er sagt, in ihm sei alles kalt und leer. Seine Seele sei schwarz. Am liebsten wär er weit weg, dort wo ihn keiner kennt und würde dann von vorn anfangen! Er könne mir nur noch Freundschaft anbieten. Aber gleichzeitig widerspricht er sich dauernd. Macht auch Pläne, ist aufmerksam, macht und tut. Ich verstehe es nicht. Er will auch nicht mit mir mehr reden. Er sagt, es geht dann wieder fünf Jahre gut. Dann fährt jeder wieder in seiner Schiene und alles geht von vorn los. Ich muß dazu sagen, ich bin eifersüchtig (grundlos?). Er dagegen braucht immer mehr Freiheit. Das passt leider nicht immer zusammen. Ist wohl auch unser größtes Problem, denke ich. Und nun steh ich da, weiß nicht ein und aus. Und ein Haus haben wir auch noch...Er kann mir auch nicht sagen, ob daß das endgültige aus ist oder ob wir noch eine Chance haben. Wir werden uns trotzdem oft begegnen, wir über beide den selben Sport als Übungsleiter aus, an gleichen Wochentagen... Was ratet ihr mir?

Luft lassen...
dachte ich, als Du schriebst, dass Du so eifersüchtig bist. Das kann sehr nerven. Er könnte aber auch eine Depression bzw. Midlife-crisis haben, wenn er tatsächlich alles schwarz, düster und leer erlebt.
Selbst wenn eine andere Frau Anlaß für seinen Ausbruch sein sollte, wäre meines Dafürhaltens das Loslassen bei deutlicher Signalisierung Deines Wunsches, mit ihm liiert zu bleiben, das beste.
Die Tochter bleibt bei Dir?
Das ist doch schon mal schön, oder?
Von Scheidung hat er ja nicht gesprochen, er zieht auch nicht zur Freundin, sondern zu seinen Eltern - nach eingen Monaten sieht er sicher klarer und Du auch.


Viel Stärke und einen Ausgang in Deinem Sinne!

    5 Tage später
    qing_13025880

    Hallo Anima40,
    Vielen Dank für Deine Antwort. Nicht nur Du denkst an eine Depression oder Midlife-crisis sondern auch die Familie, Freunde...
    Nur er will nichts davon hören. Wir spinnen alle. Er würde davon nichts merken. Er will sein Leben wieder auf die Reihe kriegen..., aber krank sei er auf keinen Fall.


    Am 1. Januar ist er ausgezogen, vorher waren wir noch auf einem 70. Geburtstag in der Familie. Paradox, finde ich. Und ich bin ihm noch nicht einmal böse. Irgendwie verstehe ich ihn. Manchmal möchte ich auch ausbrechen, genau das Gegenteil tun von dem was andere von mir erwarten. Frei sein, nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.


    Heute war er kurz hier. Wir haben noch geredet. Zu unserer Tochter sagte er, er weiß nicht, wann er wiederkommt, das kann einen Monat oder auch ein Jahr dauern. Zu mir sagte er, es wäre auch nicht leicht für ihn. Er weiß nicht, was wird. Körperlich ginge es ihm gut, aber sonst herrsche das Chaos genau wie bei mir. Sein Bruder hat sich auch gerade von seiner Frau getrennt und ist allerdings schon in eine neue Wohnung gezogen, da ist wohl auch schon von Scheidung die Rede. Ich hoffe nicht, dass er seinen Bruder als Vorbild nimmt. Aber komisch ist es doch schon so zeitgleich..
    Aber eine Freundin hat mein Mann wirklich nicht und nun hatte ich ein paar Tage Abstand, war mit unserer Tochter bei meiner Mutter. Das hat mir gur getan. Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, woran es bei uns hapert. Welche Probleme noch dazu kommen. Ich habe es aufgeschrieben und es ihm zum Lesen gegegen. Er meinte, es stimme schon so fast alles, aber ich hätte ja nur von mir und meiner Sicht geschrieben. Ich finde, seine Gedanken dazu sollte er mir selbst mitteilen und nicht ich ihm.
    Unsere Tochter hat sich über seinen Besucn sehr gefreut. Am Sa holt er sie schon nach dem Frühstück ab. Das finde ich gut, aber etwas ausgeschlossen fühle ich mich schon.
    Schätze, Du hast schon Recht damit, ihm Zeit zu lassen, auch wenn es schwer fällt. Und wenn wir es schaffen sollten unsere Differenzen beizulegen, dann muß sich trotzdem noch einíges ändern für uns beide.


    In diesem Sinne vielen Dank für Deine aufmunternden Worte!