dionysos Ich bin zwar jetzt vom Thema Penismessung übers Wissenschaftliche und Marie Curie und die Kernphysik ein klein bisschen vom eigentlichen Thema abgekommen, wofür ich die geneigten Leser/innen um Entschuldigung bitte, aber einmal antworte ich noch in diesem von mir verschuldeten Seitenzweig der Diskussion:
Genau die Antwort, die zu erwarten war. Sachlich, mit eigener Meinung, Punkt . Schluß.
Selbstverständlich sagt frau hre Meinung, denn Meinungen sind wichtig! Meinung sagen können ist in unserer weltoffenen Gesellschaft wichtiger als Fakten eruieren können! Das A und O des heutigen deutschen Wissenschaftswesens! Denn Wissenschaftler/innen können heutzutage nicht mehr einfach so in ihrem Kabäuschen sitzen und vor der Welt versteckt unabhängig und frei vor sich hinwissenschaften. Nein! Heutzutage müssen sie für ihre Daseinsberechtigung etwas beweisen! Und zwar, dass sie nicht bloß irgendwelche weltfernen Fachidioten sind, sondern weltzugewandt agieren. Ihre Weltzugewandtheit zeigen sie, indem sie sich einer gesellschaftlich opportunen Meinung anschliessen, und sie sich so zu eigen machen, anstatt sich selbst eine zu bilden. Generation Guttenberg & Co hat wissenschaftliche Werke plagiiert. Wenn es herauskam, wurde es angeprangert. Heutzutage ist man viel weiter: Es ist im Dienste der Weltoffenheit sogar ausdrücklich verlangt. Meinungen zu plagiieren.
Ich hatte nichts über Marie Curie im Französischunterricht. Französisches Gymnasium ?
Kein französisches Gymnasium. Internat in Berlin. Aber vielleicht war ich mit der Schule später dran als du? Oder anderes Bundesland? Oder hattest du Latein statt Französisch? Mir wurden jedenfalls schon in der Unterstufe in allen möglichen Fächern ständig Texte untergejubelt, die sich nur oberflächlich ums Schulfach drehten und, was das Drehen angeht, eher unsere Weltanschauungen und Meinungen verdrehen sollten. Das nannte sich dann didaktisch wertvolles fächerübergreifendes Wecken von Problembewusstsein.
Oder der Lehrplan hat sich geändert. Ja, Kompetenz hat kein Geschlecht.
In einem anderen Video, in dem er die Art und Weise, wie Ende der 70er Jahre der Schülerschaft in Schulbüchern das Konzept "Stetigkeit von Funktionen" vermittelt wurde, mit der Art und Weise vergleicht, in der das derzeit geschieht, hat Professor Dr. Krötz in diesem Zusammenhang die frühere Propädeutik (Einführung der Schülerschaft in den Sprachgebrauch und die methodischen Grundkonzepte, nach denen die betreffende Wissenschaft funktioniert, der das Schulfach zuzuordnen ist) abgegrenzt von dem unter der Rädelsführerschaft von Fachpädagog/inn/en verbrochenen heutigen Schüler/inne/n oft vorgesetzten infantilen Gefasel, welches - ganz ganz wichtig: spielerisch-kreativ! - angeblich irgendeinen Kompetenzerwerb beeinflussen soll. Ich jedenfalls habe in der Schule Mathematik erst verstanden, nachdem ich das Schulbuch weggelegt und den Mangoldt-Knopp, Einführung in die Höhere Mathematik, aus der UB geholt habe - ein Einführungswerk aus Anfang der 60er Jahre in vier ganz in grün gebundenen Bänden, an dem ich hätte sterben können wenn ich die Bücher aufgegessen hätte, denn heutzutage weiß man, dass grüne Einbände von Büchern von früher oft Arsen enthalten und folglich die Bücher nichts taugen können. In Physik das selbe, nur war es da der Bergmann-Schaefer, nicht grün und etwas neuer. Wenn ich heute spasseshalber in der UB vorbeischaue, sind kaum noch auf Papier gedruckte Exemplare von guten Einführungswerken vorhanden, weil alles über moderne E-Books gleichgeschaltet wird - soviel auch zur heutigen Lernmittelfreiheit, unter der ich nicht nur verstehe, dafür zu sorgen, dass Menschen sich den Zugang zu Lernmitteln leisten können, sondern auch, dass sie ein bisschen Freiheit darin haben, sich auszusuchen, welche Lernmittel für sie am besten geeignet sind.
Aber zurück zum Thread-Thema:
Weil ich im Internat keine Ruhe zum Lesen hatte, habe ich mich in der Freizeit oft abgesetzt und in die FKK-Ecke vom Badesee oder in die FKK-Therme verzogen und mich da dann nackt auf der Strandmatte oder auf dem Liegestuhl geräkelt und gelesen. Im Gegensatz zu den Schulbüchern hat das Spaß gemacht. Und mich nicht beklagen können, dass man sich nicht für mich interessiert hätte. Da haben ständig alle möglichen Männer versucht, mit mir ins Gespräch zu kommen. Und ich hätte viele Messungen vornehmen können, 😄
Ich war auch ein bißchen ironisch, da dein Beitrag über das Messen der Penislänge es auch war.
Nur zu.
Herrlich, den habe ich mir als Stand-up Comedy vorgestellt. Du hast Bühnenpräsenz. Du strahlst , aber nicht wie Mme Curie, ...
Ja, ich bin in anderem Sinne verstrahlt. Und lebe in unserem System in diesem Zustand bestens. Und ich muss mir offenbar keine Sorgen machen, denn, wie es scheint, bin ich im Leben nicht chancenlos, sondern habe, wenns anders nix wird, jederzeit die Option, eine Karriere als Standup-Comedian oder Clownin einzuschlagen. Hab also keinen Grund, nicht zuversichtlich zu sein. Danke für die Ermutigung! 😄