Hi zusammen,


mit diesem Beitrag will ich mir mal meinen Frust von der Seele schreiben. Ich will in meinem persönlichen Umfeld keinen mit meinen Gedanken belasten und würde mich über eure Meinung sehr freuen.


Zu meiner Person: weiblich, 26Jahre jung, frisch verheiratet nach 10Jahren Probezeit, unbefristeter Arbeitsvertrag seit 8 Jahren, gutes Gehalt, sehr zielstrebig, zuverlässig, sehr strukturiert, geplant und ordentlich.


Meine Mitmenschen stufe ich unterbewusst ständig als dumm ein, weil sie nicht so denken/leben wie ich. Beispiel: Mein Mann setzt sich keine Zeitpläne/Prioritäten und lebt immer so sorgenlos und in Seelenruhe vor sich hin. Selbst wenn es mal ein Problem gibt, ist er die Ruhe in Person. Mich nervt das, weil ich ein sofortiges Handeln zur Problemlösung erwarte (so wie ich es tun würde). Seine Steuer für das Jahr z.B steht noch aus, interessiert ihn aber nicht... Ich will auch nicht ständig was sagen, weil ich dann die nervige Panikmacherin bin. Auch mein Bruder z.B. stresst sich null, wenn z.B. sein Konto am Limit ist, eine Mahnung kommt oder ähnliches. Ich bekomme da sofort Panik und MUSS handeln und mische mich dann oft auch ein.


Das waren jetzt nur Beispiele, so geht es mir ständig auch auf Arbeit, bei meinen Eltern usw.


Außerdem könnte ich niemals so optimistisch denken, alles wird gut usw. Ich gehe immer vom schlechten aus. Macht mich natürlich auch etwas depressiv und traurig, weil ich immer denke "ich habe nicht genug gespart, ich habe nicht genug geld, ich habe ein falsches auto gekauft, mein Zahnarzttermin wird katastrophal und und und" - eigentlich sehe ich immer alles negativ und denke ich muss jetzt die Kurve kriegen und alle müssen mitziehen... Bin dadurch irgendwie sehr unzufrieden mit meinem Leben, obwohl es andere doch viel schlimmer haben (z.B mein Bruder, aber der sieht das ja ganz anders und findet sein Leben toll.....)



was denkt ihr darüber? Lg anny

    Du hast paar schwerwiegende psychische Probleme. Du solltest das mit einem Arzt / Therapeuten angehen

    • adam hat auf diesen Beitrag geantwortet.
      • [gelöscht]

      annyyxxx

      Du verwechselst Verantwortungsbewusstsein mit Dummheit, was schon mal falsch ist. Aber du bist sehr reflektiert und erkennst deine Fehler. Außerdem glaube ich auch, dass Männer generell lockerer sind, deshalb sind sie aber nicht weniger intelligent. Im Gegenteil, ich wünschte ich würde auch so sorglos leben können, kann ich aber nicht.

      • annyyxxx hat auf diesen Beitrag geantwortet.
        [gelöscht]

        Hi Laura, danke für deine Antwort! Ja das stimmt. Dumm ist das falsche wort, eher als würden die leute nicht nachdenken... also so in den tag hineinleben quasi, ohne sich gedanken über die konsequenzen zu machen. Ich würde das auch so gerne können, bin aber einfach zu realistisch... Hast du eine Idee, wie ich meine Gedanken etwas positiver stimmen kann? (pesimist, alles wird schlecht ausgehen...) Lg Anny

        Hallo,


        ich denke, dass du den Begriff "dumm" als eine Art Synonym verwendest für Menschen die ruhiger und gelassener an problematische Situationen heran gehen. Der Hintergrund, den ich meine darin zu erkennen ist der, dass du dich nicht mit deinen eigenen negativen Gedanken und einer überwiegend pessimistischen Grundhaltung auseinander setzten kannst.


        Es ist nicht immer Erfolg, der uns ein tolles Leben empfinden lässt. Wobei Erfolg natürlich pusht und anspornt. Solange dies aus einer intrinsischen Motivation heraus geschieht ist alles gut. Deshalb muss die Einstellung oder Entscheidung für ein glückliches Leben aus dir selbst heraus kommen, also von innen.


        Man kann auch nicht alles kontrollieren im Leben. Manchmal lebt es sich leichter, wenn man Kontrolle für unbeeinflussbare Dinge aufgibt und einfach mal abwartet, was passiert. Vielleicht passieren sogar gute Dinge. Deshalb könnte ein Gedanke sein, man muss mit allem rechnen, sogar mit dem Guten.


        LG Sis

        2 Monate später

        Also, Anny, hallo...


        Tagebuch schreiben könnte helfen, üben positiv zu denken, indem du positiv schreibst.


        Die Schwierigkeit, die du ja auch schon selbst erkennst, ist ja der Automatismus deiner Gedanken. Dein Gehirn ist daran gewöhnt, negativ zu denken und andere negativ zu bewerten, und wir auch nichts anderes machen, bis du es umtrainierst und bewusst anders denkst.


        Bewusstsein ist aller Veränderung anfang. Unzufriedenheit ein Motivator. Du trägst aktuell offensichtlich beides in dir.


        Und in Toleranz üben. Andere machen die gleichen Dinge anders, sind deswegen ja nicht dumm. Du scheinst andere herabzusetzen, um dich besser zu fühlen, ist mein Verdacht, ... warum brauchst du das?


        Was mir persönlich hilft, sind Gespräche mit Psycholog*innen. Das muss ja nicht immer gleich einen therapeutischen Charakter haben, oder man muss das auch nicht immer gleichsetzen mit "Oh je, ich bin krank. Oder gestört. Oder beides." Aber vielleicht täte es dir gut, jemanden zu haben, der dir ein offenes Ohr bietet und dir beim Reflektieren hilft.


        Überlege dir vielleicht, ob du kurz und knackig eine Methode anwenden willst, um vorwärts zu kommen, dann würde ich dir die Verhaltenstherapie empfehlen, die aber manchmal vielleicht nicht ganz so nachhaltig sein könnte... oder ob du sanft und langfristige Gespräche willst, die die helfen könenn, dich selbst zu verstehen, und eher tiefgreifende Prozesse auslösen können, dann wäre vielleicht die tiefenpsycholgoische Variante hilfreich.


        Du willst ja etwas ändern.


        Es gibt viele Wege.


        "Wenn du anfängst deinen Weg gehst, wird der Weg sich zeigen." Rumi


        Viel Erfolg.
        Thomas

        muenchener.ego

        Stimme völlig und ernsthaft mit deiner Meinung überein. Wenn man noch so jung ist, kann man diese Zwangsvorstellungen noch auflösen. Aber dazu wird wohl ein Therapeut notwendig sein, insbesondere wenn der Leidensdruck schon so groß ist.

        annyyxxx

        Liebe Anny, ich empfehle dir ideinen Leidensdruck mit einem Therapeuten zu besprechen und mit ihm an einer Lösung zusammen zu arbeiten. Du bist jung und gescheit, daß sind gute Voraussetzungen für den Erfolg. LG

        ein Monat später
        annyyxxx

        Du hast definitiv ein Problem, das Dich mittelfristig ins Burnout treiben wird.
        Suche einen Psychiater auf, um Dich mit Medikamenten einstellen zu lassen.
        Du bekommst dann ein größeres Wurschtigkeits Gefühl das Dich ruhiger werden lässt!
        Alles Gute!