trolliIch gehe davon aus, dass wir alle den gleichen Text gelesen haben. Nämlich den der da oben steht.
".. Er war vorher immer ein lieber und ruhiger Typ..."
Da steht ein "vorher" - und das impliziert, dass er das dann nicht mehr war. Vermutlich aus Überforderung, richtig. Aber das rechtfertigt nicht das Verhalten, das erklärt es nur.
"...Danach folgten circa 8 Monate, in denen er mich förmlich erpresst hat, mich um unser Kind zu kümmern, indem er angedroht hat, sie alleine zu lassen, ständig geschrien hat, sich schlecht gekümmert hat etc...."
"Abwehrend" finde ich ist eine recht milde Umschreibung. Sowas fällt z.B. für mich eher unter "Pistole auf die Brust setzen".
"...Er fand, das schreien, festhalten, hochheben usw Erziehung wären..."
Ich finde diese Art von Aggressivität "körperlich" genug. Allerdings finde ich auch, dass Gewalt eben auch Gewalt bleibt selbst wenn sie "nur" verbal ist.
"... Unsere Tochter hatte irgendwann panische Angst mir ihm alleine zu sein. Ich bin natürlich immer dazwischen gegangen und habe letztlich nach mehreren versuchen ihn zur Therapie zu bewegen auch die Scheidung gefordert. ..."
Ich habe nicht davon gelesen, dass er es "gerafft" hätte und von sich aus eine Therapie gewollt hat. Seine Frau hat es von ihm verlangt. Auch dass er sich "ins Zeug legt" hab ich nirgends lesen können, aber das ist wohl Interpretationssache. Von dem was die TE so geschrieben hat lässt mich bisher aber nichts vermuten, dass es nun eine grosse Änderung oder neue Art von Eigenengagement und Eigenmotivitation bei ihm gibt.
Für mich hat auch bisher niemand hier "fröhlich" zur Trennung geraten. Ich denke den meisten dürfte klar sein, dass eine Trennung nichts Schönes ist. Für mich gehört dazu, dass man an einer Beziehung arbeitet, miteinander spricht und sich versucht zu einigen und dann gemeinsam an der Lösung arbeitet. All das hat aber auch Grenzen und wo die liegen muss jeder für sich selbst entscheiden.
Für mich sind die Leidtragenden vor allem die Kinder wenn sich Eltern jahrelang versuchen "zusammenzuraufen" obwohl sie eigentlich bei vielen grundsätzlichen Themen nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
Du schreibst der TE sie sollen sich "als Paar zusammenzuraufen einen Kompromiss zu finden und auf einander zu zugehen". Dazu gehören aber zwei und was die TE so schreibt hat sie für mich bisher den Grossteil davon getan. Sie kämpft um die Beziehung, sie legt sich ins Zeug und sie hat das Wohl des Kindes im Auge. Was soll sie denn noch machen?