defne_33898074Das Video kann man durchaus eher unspektakulär finden.
Das rechtliche und lebenspraktische Situation oft zwei Paar Schuhe sind, solange die Juristerei den Lebenspraktikern nicht in die Parade fährt, ist mir auch klar.
Das Video ist nicht der zentrale Punkt, der mich nervt.
Was mich nervt, ist das überall anzutreffende vehemente Verzerren der Darstellung rechtlicher Situationen durch von löblichem Enthusiasmus getriebene Lebenspraktiker/innen, als ob das eine geeignete Methode wäre, irgendeinen gewünschten Zustand der Welt zu erreichen bzw zu zementieren.
Rechtliche Situationen verzerrt darzustellen, hilft nicht, das Rechtssystem weniger bizarr zu machen.
Im Gegenteil. Es ist ein Mittel, das auch von unseriösen rabulistischen Jurist/innen eingesetzt wird, um das Rechtssystem im Sinne einer Agenda, der sie anhängen, in unlauterer Weise zu mißbrauchen, um Leuten ungerechtfertigt Knüppel zwischen die Beine zu werfen oder gleich an die Gurgel zu fahren und es so im Grunde genommen zu unternehmen, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu zerstören.
Das verzerrte Darstellen rechtlicher Situationen - was übrigens etwas anderes ist als der (oft legitime) Wunsch, Rechtslagen zu ändern - sollte deshalb nirgendwo hoffähig sein.
Wenn das mit der in unserer Gesellschaft hoffähig gewordenen Rechtslagen verzerrenden Rabulistik so, wie es im Moment an Gerichten und in der Politik und in der Wirtschaft und in den Medien vielfach läuft, weitergeht, stellt sich irgendwann die Frage, auf welche Weisen Abhilfe in Hinblick auf die Zerstörung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung noch möglich ist. Was das angeht, sieht unser Grundgesetz unter Umständen auch ein Szenarium vor, das ich nicht erleben möchte, weil damit, so unverhältnismäßig, wie die Leute heutzutage oft drauf sind, fürchterlich fröhliche Urstände verbunden wären.