Hallo!
Ich muss mir hier mal ein bisschen was von der Seele schreiben und wollte gleichzeitig mal ein paar neutrale Meinungen einholen. Vielleicht war eine*r von euch ja auch schonmal in einer ähnlichen Situation und hat Tips oder einfach ein paar freundliche Worte für mich.
Ich wohne seit 2 Jahren in einer 4er-WG. Die Wände zwischen den Zimmer sind leider extrem dünn, sodass man wirklich ALLES hört, vom kleinen Husten über normales Unterhalten in Zimmerlautstärke bis hin zu dem Zurückstellen von einem Buch ins Bücherregal, wenn es sonst leise ist im Haus.
Seit 5 Monaten habe ich nun einen Freund und natürlich haben wir regelmäßig Sex. Mein einer Mitbewohner ist nun leider sehr, sehr lärmempfindlich. Nicht nur beim Thema "Sex in der WG" gibt es Lärmbeschwerden von ihm; wenn ich spät abends/nachts von der Arbeit nach Hause komme, ziehe ich scheinbar meine Schuhe zu laut aus, schließe Türen zu laut und schiebe die TK-Pizza zu laut in den Ofen, etc... Dielenfußboden und Altbau helfen da auch nicht.
Neuerdings gibt es jetzt halt auch Probleme mit ihm, weil mein Freund und ich ihm beim Sex zu laut sind. Der Sex ist nicht stumm - und das quietschende Bett ist nunmal auch Mist - aber weder er noch ich "schreien" rum dabei. Es ist mir auch unangenehm, aber es sind halt normale Sex-Geräusche wie gelegentliches Stöhnen, lautes Atmen, Klatschen und gedämmtes Sprechen... :shy:
Seit mehreren Wochen versuchen wir deswegen es entweder ganz zu meinem Freund zu verlegen (der aber auch in einer WG wohnt), zumindest nachts ganz besonders leise zu sein oder sogar gänzlich auf Sex am Abend/in der Nacht/wenn der Mitbewohner im Haus ist zu verzichten. Tagsüber machen wir halt Musik an, aber dann ist dem Mitbewohner auch die Musik zu laut oder er beschwert sich trotzdem ständig darüber, dass wir keine Rücksicht nehmen würden.
Wir haben uns bislang immer entschuldigt und einfach versucht Lärm weiter zu reduzieren oder bestimmten Situationen einfach aus dem Weg zu gehen, aber es ist nun wirklich so weit, dass mein Freund und ich ebenfalls genervt sind, weil wir uns denken, dass ich ja auch hier wohne und sowas im Leben in einer WG irgendwie auch zu erwarten ist.
Wenn wir um 17 Uhr Sex auf Zimmerlautstärke haben, den man halt aufgrund der superdünnen Wände einfach hört, kann ich von meinem Mitbewohner doch auch erwarten, mal Kopfhörer reinzumachen und zu Lesen oder eine Serie zu schauen, wenn ihn das so sehr stört oder sehe ich das vollkommen falsch?
Wir planen u.a. deshalb bereits, in zwei Monaten zusammenzuziehen damit sich die Situation endlich entspannt. Das ist zwar noch ziemlich früh für die Beziehung, aber wir hatten eh vor uns eine gemeinsame Wohnung zu suchen und die jetzige Situation ist wirklich nicht mehr tragbar für alle Beteiligten. Unsere derzeitigen Mietverträge laufen aber halt noch aus, Doppelmiete ist zu teuer und massiv auf körperliche Intimität wollen wir selbstverständlich bis dahin nicht verzichten.
Ich verstehe, dass die Gesamtsituation einfach echt blöd ist, aber es frustriert mich auch extrem, dass ich überall online nur lese, wie schlecht die "Übeltäter" sind, die den "viel zu lauten Sex" haben... kann das irgendwer nachvollziehen und habe ihr vielleicht sonst noch Ideen und Tips, wie man die letzten zwei Monate irgendwie überbrückt?
Dankeschön und LG :kikou: