theclawHallo theclaw,
dass du dich extre nur deshalb hier angemeldet hast weiß ich sehr zu schätzen, vielen Dank.
Auch für deine Worte danke ich dir und du hast absolut recht.
Komfortzone....wenn das wenigstens eine wäre. Aber ich weiß was du meinst.
Es ist schon wie du schreibst irgendwo auch der Schutz und die Sicherheit.
Neben der Gewohnheit und der Bindung zu allem.
Je älter ich werde und je konkreter meine Trennungsgedanken aktuell werden, umso mehr mache ich mir plötzlich auch Gedanken um das Alleinsein und um den Wert von langen Bindungen (ob nun glücklich oder nicht).
Also ich habe an sich keine Angst vor dem Alleinsein. Irgendwo bin ich es zum Teil ja jetzt schon.
Vielleicht wäre es für mich ja auch gar nicht mal so schlecht, dann erstmal einige Zeit alleine zu bleiben.
Aber es geht mir um das Ganze. Mein Partner und ich sind 22 Jahre zusammen. Man weiß was man aneinander hat (egal ob nun positiv oder negativ), man kennt sich. Man ist miteinander verbunden. Man hat eine lange gemeinsame Vorgeschichte, die auch einen Wert auch.
Nach einer Trennung beginnt alles bei null. Das heißt falls ich überhaupt jemanden kennenlerne, dauert es ja auch erstmal eine lange Zeit bis man wieder an so einem Punkt mit diesem anderen Menschen ist.
Ich weiß an so etwas sollte man nicht denken, aber u.a. das sind aktuell ganz ehrlich meine Gedanken die mir durch den Kopf schwirren.
Vielleicht liegt es auch an dem was ich so im Umfeld mitbekomme oder in Foren gelesen habe bisher.
Irgendwie arrangieren sich sehr viele Menschen mit ihrem unglücklichen Leben bzw nehmen das eigene Glück in dem Sinne nicht mehr so wichtig. Das Ziel Glück ist weiter nach hinten gerutscht. Mehr Priorität haben finanzielle Sicherheit, dass die Kinder (wenn vorhanden) großgezogen werden, erhalt des sozialen Umfeldes.
Vor allem viele Ehen wirken so irgendwann eher wie Firmen, als wie Liebespartnerschaften.
Und es funktioniert ja, auch wenn oftmals nicht glücklich.
Die Menschen arrangieren sich damit. Flüchten in Arbeit, Hobbys oder Affären.
Ich kenne zB jemanden der ist da genauso wie ich. Er kam auch schon sehr früh mit seiner Frau zusammen. Mit 14.
Jetzt sind beide Mitte 40. Er ist absolut nicht glücklich. Macht auf der Arbeit Überstunden ohne Ende. Schon so viele, dass ihm sogar welche öfters gestrichen werden. Aber ihm ist das egal. Hauptsache er muss nicht nach Hause.
Und zu Hause baut er am Haus rum oder macht den Garten. Er sagt er liebt seine Frau nicht mehr, aber er kriegt die Trennung nicht hin. Er ist auch jemand bei dem ich glaube, dass er noch in 10-20-30 Jahren an diesem Punkt sein wird.
Mein Gück ist ja noch, dass ich wenigstens für mich etwas unternehme und eigene Freunde habe. Er unternimmt weder was, weil sie sonst mit will. Und Freunde hat er, haben beide, auch keine wirklichen. Er hat immer nur gearbeitet.
Er hat sich, wie so viele andere, einfach mit seinem Leben so wie es arrangiert. Damit abgefunden.
Und wenn ich das dann so bei anderen mitbekomme, vor allem, dass es wirklich sehr viele Menschen so leben, geht mir auch noch immer der Gedanke durch den Kopf ob ich mich nicht einfach damit arrangieren kann.
Dass ich auch einfach mehr arbeite, mehr unternehme etc. In der Beziehung bleiben, aber noch mehr für sich sein und machen.
Aber dann merke ich, dass es mir einfach nicht gut tut. Dass vieles in mir schreit, dass sich etwas ändern muss. Und das immer lauter.
Das ist auch der Grund wieso ich hier angefangen habe zu schreiben. Nicht weil ich mir von euch Lösungen erhoffe, sondern weil vieles mich einfach überfordert und es hilft die Meinung von anderen zu lesen. Oder auch Geschichten, wie sie es geschafft haben. Die Angst vor dem Unbekanntem vor Trennungen ist ja besonders groß.
Ich merke einfach, dass es etwas passieren muss. Merke es auch schon körperlich. Irgendwie immer dauerangespannt.
Ein Knoten im Magen der sich nicht löst.
Und ich merke auch wie die Zeit rast was mir auch gefühlt plötzlich Druck macht. Als ich das erste Mal gemerkt habe, dass ich nicht wirklich glücklich bin, da war ich noch in meinen Zwanzigern. Da dachte ich mir noch "ach in Zukunft/nächstes Jahr wirds anders". Und jetzt gehe ich langsam auf die 40 zu und es ist nichts anders.
Außer dass ich mittlerweile wohl realisiere, dass sich hier in dem Sinne nicht mehr viel ändern wird.
Entweder ich komme damit jetzt so klar oder ich muss jetzt etwas tun. Und der Gedanke so einfach weiterzumachen ist nicht schön.
Was auf jeden Fall jetzt bald passieren muss ist, dass ich mit meinem Partner reden muss. Nicht im Streit, sondern in Ruhe hinsetzen. Denn ich merke ja auch ihm an, dass er frustriert ist. Ob es deshalb ist, weil die Beziehung nicht so läuft wie er sich das vorstellt oder, weil er mich auch nicht mehr liebt, weiß ich nicht. Aber das kann man dann klären.
Nur so wie jetzt bringt es keinem von uns etwas.