Hallo Dani,
zunächst nehme ich dich einfach mal in meine Arme und drück dich.
Dann möchte ich dir das positive bei der Geschichte sagen: Ihr wisst jetzt wo der Knackpunkt bei eurer Beziehung liegt und könnt daran arbeiten.
Zu mir: ich bin zwar ein Mann, hab aber von meiner Frau erfahren dürfen, dass sie keine Liebe mehr für mich spürt. Wie ich später herausfand: Sie war verknallt in einen Kollegen und dieses Verknalltsein hat schon seit 6 Jahren existiert.
Wir haben uns zusammengerauft und beschlossen, die Beziehung doch nicht zu beenden und an ihr zu arbeiten.
Ich empfinde den Vertrauensbruch von deinem Mann jetzt nicht so schlimm, denn er war bei einer Prostituierten, d.h. es waren definitiv keine Gefühle im Spiel, sondern nur der Sex im Vordergrund. Hört sich jetzt komisch an, aber ich muss dir sagen, dass wenn die Liebe plötzlich für jemand anderen da ist und du selber überlegst, welches "Ich liebe dich" war wohl gelogen und welches nicht - das ist schlimmer als wenn ein Mensch mit einem anderen nur eine Sexuelle Lust befriedigt. Das ist fast schon so, als wenn dein Partner lieber zu einem Massagestudio geht, obwohl du ja auch seinen Rücken massieren kannst. Es ist eine Bedrüfniserfüllung.
Nicht verurteilen, ich rede nur von der Gewichtigkeit für die Beziehung. Natürlich ist es ein Vertrauensbruch, wenn vorher dies nicht gemeinsam für in Ordnung abgeklärt wurde.
Aber ich schweife ab und wollte eigentlich zum Thema Beziehung retten kommen.
Ich habe mit meiner Frau lange Abende zusammengesessen und versucht herauszufinden, woran es lag oder was falsch gelaufen ist. Und ich muss zugeben, dass auch ich große Fehler in der Vergangenheit gemacht habe, die uns in diese Situation gebracht haben.
Wir haben gemeinsam eine Paartherapie gemacht - das war meine Bedingung - um gemeinsam unsere Stolpersteine in der Beziehung und die Mauern zwischen uns zu identifizieren und wieder aus dem Weg zu räumen. Gerade seine "Gesprächsbereitschaft" dir nicht zu sagen, was du tun kannst oder nicht tun sollst, spricht dafür, dass hier noch ein Hund begraben liegt. Und solche Themen schafft ihr nur mit einer externen und unparteiischen Untersützung.
Es geht auch nicht schnell, wir haben etwas mehr als 3 Jahre gebraucht. Aber inzwischen ist es eine harmonische und liebevolle Ehe auf einer ganz neuen Ebene und mit neuen Randbedingungen.
Und dann noch einen Tipp für dich: Verzeih ihm den "Fehltritt" ins Freudenhaus und dass er nicht den Mut hatte, mit dir zu reden. Dieses Verzeihen machst du nicht für ihn, nein, denn er muss weiterhin mit seinem Gewissen zurecht kommen und es für sich verarbeiten. Das machst du rein für dich, denn nur wenn du ihm verzeihst, wird dir der Gedanke daran nicht jedesmal die verkrusteten Wunden neu aufreißen. So können deine Wunden wenigstens heilen, so dass du nicht weiterhin ein seelisches oder menschliches Wrack bist.
Wenn du magst, können wir uns gern auch weiter auf PN unterhalten und tiefer in das Thema Beziehungsrettung einsteigen.
Liebe Grüße
Hardy