farona_27176457Bei Rassismus zu schweigen ist aber der falsche Weg. Es wurde viel zu lange darüber geschwiegen (und ich weiß da, wovon ich rede, die Verhältnisse gerade hier in Ost-Sachsen sind in dieser Hinsicht nahezu unerträglich!).
Das eigentliche Problem liegt doch nicht darin, dass Modeerscheinungen (wie eben diese Deadlocks), die heute bestimmten Kulturen öffentlich zugeordnet werden, nicht von uns verwendet werden dürfen, dass es bestimmte Begriffe gibt, bei denen man krampfhaft versucht, denen einen rassistischen Anstich zu verpassen (Indianer z.B.) usw.
Das eigentliche Problem liegt wo ganz anders! Es gibt viele Bewegungen, die für den Erhalt unserer Gesellschaft eigentlich dringend notwendig sind. Umweltschutz z.B., da gab es ja dieses schwedische Mädchen, die irgendwann mit einem Pappschild begann, gegen die fortschreitende Umweltverschmutzung zu protestieren. Und irgendwie hat sie es geschafft, damit eine weltweite Bewegung zu etablieren. Und was war das Resultat? Gegner dieser Bewegung ließen keine Abartigkeit aus, gerade dieses eine Mädchen zu beschimpfen, zu diffamieren, es war abartig! Und die Gegenreaktion? Teile dieser Bewegung radikalisierte sich, spaltete sich zum Teil auch davon ab, um mit weit radikaleren Mitteln sich selbst in Szene zu setzen, was dem Grundgedanken Umweltschutz aber eher schadete statt diesen zu unterstützen! Due Umweltgegner wiederum sind entweder zu blöde oder garnicht willens, zwischen diesen Gruppen zu differenzieren. Fakt ist: Kaum einer spricht heute noch über FfF, es ist zu einer Randerscheinung geworden.
Anderes Beispiel: Gleichberechtigung der Frauen. Ebenso wichtig! Und auch hier: Eine radikale Szene aus dieser Bewegung heraus richtet in der öffentlichen wahrnehmung mehr Schaden an als dass sie dem Anliegen, einer vollen Gleichberechtigung der Frauen, nutzen. Mit übertriebenen Forderungen, mit nicht angebrachten Aktionen, bis hin zu Versuchen, ein ebenso menschenverachtendes Matriarchat zu etablieren. Die Auswüchse sind bekannt, extremistische Feministinnen, die mit teils abartigen Mitteln versuchen, die Macht an sich zu reißen. Mit Gleichberechtigung haben diese Absichten schon lange nichts mehr zu tun, man versucht, das eine Extrem in ein anderes zu wandeln. Menschen sollten aber meiner Meinung nach nach Leistung und nicht nach Geschlecht beurteilt werden. Was nützen Menschen in Spitzenpositionen, wenn die diesen nicht gewachsen sind, nur weil irgendwelche Quoten eine geschlechtergerechte Verteilung dieser Positionen fordern?
Seit einem halben Jahrtausend werden die Indigenen Völker Amerikas (beruhend auf einen geographischen Irrtum) Indianer bzw. (im Süden des Kontinents) Indios genannt. Was bitte ist schlimm daran? Und während man hier zu Lande Bücher, die diese Völker als durchaus edle Menschen darstellt (Karl May) mehr und mehr verteufelt werden, laufen im Fernsehen weiter die alten Westernschinken aus den USA und Italien, in denen diese Völker immer noch als Bestien, als blutrünstige Unmenschen dargestellt werden, in denen Massaker an diesen Völkern verherrlicht werden. Kinder sollen sich zu Fasching nicht mehr als Indianer verkleiden, während Colt schwingende Cowboys als Kostüm weiter gern gesehen sind. Ich sehe in der Ächtung dieser Kostüme eher eine kulturelle Ausgrenzung, eine moderne Form des Rassismus!
Übrigens, die indigenen Völker Neuseelands werden noch immer Maori genannt. Das ist zwar ein Wort aus der polynesischen Sprachgruppe, diese Völker nennen sich selbst aber Tangata whenua (Menschen des Landes), den Begriff Maori bekamen sie damals von den weißen Eroberern übergestülpt. Hier aber interessiert das keinen, schließlich sind diese Völker nicht so medienpräsent (z.B.durch Spielfilme). Der Begriff "Abirigines" für die Indigenen Australiens stammt aus dem Lateinischen, wurde diesen Völkern ebenso von den Europäern übergestülpt. Sich selbst nennen sich diese Völker Koori oder Anangu, je nach Region. Regt sich darüber einer auf? Und beschwert sich jemand, wenn mehr und mehr das Nationalinstrument dieser Völker, das Didgeridoo von der sogenennten Mittelalterszene in Europa verwendet wird, ein Musikinstrument, welches im Mittelalter hier noch gar nicht gekannt war.
Alles egal, weil nicht medienpräsent! Aber Hauptsache, man regt sich über Indianderkostüme zu Fasching und über Dreadlocks bei europäischen Künstlern auf! Es geht doch nur noch um Medienpräsenz, um eine öffentliche Wahrnehmung radikaler Kreise einer angeblich links-grüner Szene, Als ob die Damen und Herrschaften keine wichtigen Themen in der heutigen Zeit hätten! Oder ist das schon Wohlstandsverwahrlosung?