mountainIch habe versucht, es zu erklären.
Wenn du allerdings selber nicht erklären magst, warum du bestimmte Formulierungen ablehnst, oder worin aus deiner Sicht der Unterschied zwischen verschiedenen Formen liegt, ist erklären auch etwas schwierig. Denn dann fehlt deine Argumentation/Begründung, um sich damit auseinander zu setzen. Wenn man nicht weiß, worauf du abstellst und wie du zu bestimmten Ansichten kommst, ist es nicht ohne weiteres möglich, Unterschiede aufzuzeigen.
Aber ich versuche es nochmal
"Studierende" ist geschlechtsneutral, kann weder eindeutig dem männlichen, noch eindeutig dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden. Es lässt einfach gar keinen Rückschluss auf die geschlechtliche Identität der damit gemeinten Personen zu. Und erfasst damit neben männlichen und weiblichen sogar auch nicht-binäre Menschen.
Das ist sowohl bei "die Studenten" aber auch "die Studentinnen" keineswegs so eindeutig der Fall.
der Student - männliche Form? oder auch schon generisch, verallgemeinernd gemeint?
die Studentin - weibliche Form?
(Dass nicht-binäre Personen hier komplett außen vor bleiben, naja... die sind halt wie so oft gar nicht existent...)
Vermutlich würden in beiden Fällen die meisten Menschen davon ausgehen, dass grammatisches Geschlecht und biologisches Geschlecht übereinstimmen.
Was nicht zwingend ist. Generische Formen sind keine Pluralformen, sondern finden auch im Singular Anwendung.
Bei Singular-Formen würden aber wahrscheinlich sehr viele Menschen ganz automatisch die grammatische Form wählen, die dem ersten Anschein nach die gemeinte Person auch in biologischer Hinsicht hat. Da wird eher seltener "mitgemeint", sondern direkt adressiert formuliert.
Was aber nicht so sein muss.
Fakt ist, dass man tatsächlich gar nicht weiß, wer erfasst, (mit)gemeint ist, denn neben den jeweiligen generischen Formen existeren auch die gleichlautenden spezifischen Formen.
Soll heißen
"der Student" kann sowohl generisches Maskulinum - alle erfassend, als auch spezifisches Maskulinum - nur das männliche Geschlecht meinend, sein.
Bei der Pluralform tritt dieser Unterschied dann deutlicher zu Tage, weil bei Menschengruppen/-Mengen häufig mehrere biologische Geschlechter vertreten sind.
"die Studenten" kann generisches Maskulinum sein, und bedeuten "alle Anwesende männlichen, weiblichen und nicht-binären Geschlechts".
Es kann aber auch sein, dass der Verwender tatsächlich lediglich Personen des männlichen Geschlechtes meint, weil er, was weiß ich, mittelalterliche Vorstellungen pflegt, Frauen in akademischen Berufen ablehnt und nicht-binäre Personen per se ignoriert. Die letztgenannten Geschlechter also bewusst ausschließen, unsichtbar halten will.
Natürlich weiss man nicht, was sich der Verwender der entprechenden Pluralform denkt. Aber wäre nicht sogar das ein Argument dafür, solche bewussten Diskriminierungen durch die Verwendung neutralerer Begriffe von vornherein auszuschließen?
Um es nochmal zu sagen - ich bin kein überzeugter, schon gar kein extremer Anhänger des Gendern.
Dieses Gemache mit Binnen-i, Sternchen, Bindestrich, Unterstrich und was es da alles gibt, finde ich nervend, und lehne das ab. Genauso wie ich die Verwendung des generischen Femininums ablehne - ich werde nicht gendern, um eine tatsächliche oder gefühlte Benachteiligung lediglich durch eine andere zu ersetzen.
Ich kann die Haltung von Menschen, die sich benachteiligt fühlen - und es in real ja nicht selten auch werden, aber trotzdem nachvollziehen. Und sinnvolle Vorschläge gehe ich gerne mit - falls man es schafft, sich auf solche zu verständigen