eisbrecherEs war ein Versuch von realitätsbezogenem Sarkasmus. Als ich 14 war kam ich mal nicht umhin, meine Tante zu besuchen. Nichts gegen Christentum, und sie meinten es ja auch nett, aber die Familie ist ein Bet-Clan, da ist Ned Flanders aus den Simpsons nichts dagegen. Ich kann damit umgehen, aber nicht meine Welt. Da saß dann so eine Damenriege zum Kaffekränzchen um meine Tante herum und einserseits gab es unter den Damen das übliche Gekrampfe um immens wichtige Fragen wie die, ob der Kuchen schön genug aufgegangen ist, oder ob es okay ist, sich selber Kaffee nachzuschenken, und andererseits kamen sie sich progressiv vor, vor meiner ein Jahr älteren Cousine und mir verwegen und verrucht miteinander über Sex zu reden und über die sexuelle Performance ihrer Ehemänner herzuziehen. Die meinten, sie täten uns den Gefallen, uns erwachsen fühlen zu können wenn sie solche Themen in unserer Gegenwart nicht ausklammern. Aber gleichzeitig auf albernste Art die Lebenserfahrene herausgehängt, bei der man zu allem nur ehrerbietig Ja und Amen sagen darf. Da habe ich die Formulierung mit dem Portiönchen-Abliefern das erstemal gehört. Zwischendurch immer mal wieder Gegackere, was manche als Gelächter bezeichnen würden, und gegenseitige Ermahnungen, doch vor dem Mädchen nicht solche Sachen zu sagen. Mir lag einiges auf der Zunge, aber meine innere Stimme meinte dann: Wieso eigentlich? Wenn sie sich unbedingt selbst ausbremsen wollen, dann lass sie doch. Ich hab halt bei mir gedacht, dass die belästerten Ehemänner schon ziemlich schmerzbefreit und abgestumpft sein müssen wenn sie bei diesen Hühnern tatsächlich einen hoch kriegen und brav bei denen bleiben. Nicht wegen des Aussehens, sondern wegen der Mentalität. Ich weiss auch nicht, warum ich bei solchen Situationen keinen Solidarisierungstrieb sondern Fluchtreflexe bekomme. Könnte an meinem Testosteronspiegel liegen. Laut Onkel Doktor ist der für eine Frau eher am oberen Ende der Skala. :mrgreen: