Ich kenne es eigentlich nicht anders, seit frühester Jugend war der Gang in ein "normales" Freibad eher die Ausnahme. Der große Vorteil war, dass es bei uns reichlich Möglichkeiten gab. Wostra und Waldteiche (als offizielle FKK-Bäder), aber vor allem die Kiesgrube Leuben oder die Nickerner Lehmgrube (damals ein absoluter Geheimtipp in Dresden) waren eher das Ziel unserer Badeusflüge. Mit Freunden, aber auch damals mit der Klasse (bis auf ganz wenige Ausnahmen), es war einfach eine Selbstverständlichkeit, über die man sich keine Gedanken machte, ob da irgendwo jemand in dem Büschen zum spannen hockte. Das kam auch eher selten vor, weil Nackedeis nichts außergewöhnliches waren.
Mit der gesellschaftlichen Änderung bei uns änderte sich leider auch ein wenig die Akzeptanz des FKK-Badens vor allem bei den Jüngeren. Über die Gründe kann man nur spekulieren, ob es alte, verkrustete Ansichten unter dem Einfluss der Kirchen waren oder ob es andere Gründe sind; ich habe dazu meine Meinung, die ich hier aber nicht breittreten muss.
Heute bin ich über 60 und gehe nur noch selten zum FKK. Das Leben und damit verbundene Krankheiten haben ihre Spuren hinterlassen, und das muss man nicht mehr überall prsentieren. Das heutige Vorhandensein von Smartphones und der damit verbundenen Möglichkeit der schnellen Verbreitung von ungewollten Fotos im Internet spielen da für mich eher keine Rolle, wer interessiert sich schon für ein über 60 Jahre altes Schnippel unter einem doch recht deutlich gewordenen Bauchansatz.