det92Danke für Deinen Plan. In so einem Forum bekommt man durchaus sehr direkt, ungeschminkte Antworten auf eine Frage, das muss ich schon sagen.
Aber das gibt auf jeden Fall Denkanstöße. Es ist gar nicht verkehrt, solche Meinungen mal von Außenstehenden zu lesen.
So, jetzt will ich ganz frisch von der heutigen Aussprache berichten. Ja, Aussprache. Ich habe zum ersten Mal klar gesagt, dass es für mich Grenzen gibt. Das ist neu. Bisher habe ich es vermieden, so klar mit ihr zu reden. Die Anregungen der Kommentatoren hier habe ich durchaus aufgenommen.
Zuerst habe ich ihr gesagt, dass ich mir das mit der Grundstücksüberschreibung jetzt noch nicht vorstellen kann, weil ich nicht mehr sicher bin, ob sie wirklich zu mir steht. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass wir das nachholen. Ihre Antwort war: Ich hätte doch immer gesagt, dass sie genau das sei, was ich mir immer gewünscht hätte. Weshalb ich darauf nicht weiter vertrauen und einfach mal etwas riskieren wolle. Das wäre auch ein Zeichen für sie, wer wirklich zu ihr steht.
Ich habe mit genau derselben Frage geantwortet: "Und Du? Weshalb willst Du nicht mal etwas riskieren und auf meine Zusage vertrauen, dass wir das später nachholen werden. Für mich wäre das nämlich auch ein Zeichen."
Sie schwieg.
Also kam ich zum nächsten Thema. Ich sagte ihr, dass ich die Vorstellung nicht länger ertragen kann, dass sie mit ihrem Ex schläft. Und ich sagte ihr auch, dass mich die Schilderung besonders belastet, wie sie bei ihm einfach alles geschehen lässt, während ich jederzeit ihren Willen respektiere, obwohl ich mir so sehr mehr wünschen würde.
Sie entgegnete, dass ihr das wirklich leid täte. Sie wisse, was sie in dieser Hinsicht an mir habe.
Ich wartete. Aber das war alles, was sie dazu sagte. Sonst kam nichts von ihr.
Also machte ich weiter. Ich sagte ihr, dass ich das nicht länger akzeptieren könne. Sie müsse aufhören, dort zu übernachten.
Ihre Antwort. "Das geht nicht. Wir wollen beide nicht, dass ihm sein Kind fremd wird. Deshalb bleibt es dabei, dass ich alle 14 Tage hinfahre. Aber ich lasse sie dort nicht allein. Aber ab sofort bleibt meine Tür nachts zu. Keine Ausnahme mehr. Wir werden sehen, ob er damit zurecht kommt. Er muss damit klar kommen."
Ich sagte ihr, dass mir das nicht reicht. Wie kann ich sicher sein, dass sie auch Wort hält? Sie antwortete, dass es nie völlige Sicherheit gebe. Nur Vertrauen. Und wenn ich das nicht hätte, dann sehe sie in unserer Beziehung auch keine Zukunft. Hier sei ihre rote Linie. Wenn ich damit nicht einverstanden sei, sei sie bei mir falsch.
Rote Linie. Okay. Also klare Aussage: Wenn ich damit nicht einverstanden bin und ihr nicht vertrauen will, dann war's das für sie.
Ich bin mir nicht sicher, ob sie vor ein paar Tagen, auch schon so klar reagiert hätte. Aber nachdem auch das Angebot ihres Ex auf dem Tisch liegt, riskiert sie nichts mehr, wenn sie rote Linien zieht. So einfach ist das.
Ich fragte sie, wie ich das alles glauben sollte, nachdem ich erst jetzt erfahren hatte, dass sie nie aufgehört hatte, mit ihrem Ex ins Bett zu gehen, obwohl wir längst zusammen waren. Wie soll ich da einfach vertrauen?
Sie überlegte kurz und sagte dann: "Gut. Du willst einen Beweis. Ich beweise es Dir. Ich schlafe jetzt allein. Und zwar hier und auch dort. Keine Ausnahme, weder bei ihm noch bei Dir. Solange, bis alles geklärt ist."
Damit war das Gespräch beendet. Geklärt ist also eigentlich gar nichts. Indirekt hat sie mir durch dieses Gespräch meinen Verdacht bestätigt, dass sie wirklich nicht weiß, wohin sie gehört.
Jedenfalls liegt nun vor der Schlafzimmertür liegt meine Bettdecke und mein Kopfkissen. Ich werde also aufs Sofa geschickt.
Wie soll ich mit dieser Situation nun umgehen? In zwei Monaten soll (oder sollte?) die Hochzeit sein. Aber wie soll das unter diesen Umständen gehen? Und wenn nicht? Wenn ich das nun absage, wird sie mir das nicht verzeihen. Da bin ich sicher. Dann wird sie gehen. Und es ist klar, zu wem.
Jetzt bin ich ratloser als jemals zuvor. Was hatte sie in dem Gespräch verlangt? Dass ich ihr einfach vertrauen und einfach mal etwas riskieren soll. Ich weiß es nicht.