Hallo,
ich glaube, diese Veränderungen treten gehäuft in langjährigen Beziehungen auf. Das bedeutet nicht, keine Zuneigung mehr zu empfinden. Der Zauber des Anfangs geht in der Alltagsroutine unter. Zu Beginn einer Beziehung kann man nicht genug voneinander bekommen. Paare sind sich sehr nah und haben häufiger intensiven Kontakt auch sexuell. Zunächst zündet der Körper ein Feuerwerk an Hormonen, die sich langsam aber sicher in einer festen Beziehung zurückbilden. Dies ist aber nur ein Teil, welches für die Magie und dieses intensive Kribbeln verantwortlich ist. Die Aufmerksamkeit gegenüber dem Partner ist eine andere, man hört auch anders zu. Im Laufe der Jahre verändert sich das. Genau hier würde ich ansetzen.
Die Aufmerksamkeit am Anfang einer Beziehung, das Interesse am Partner, all dieses kann man wiederentdecken. Auch kennt man einen Menschen nie wirklich ganz. Es kann spannend sein neue Facetten kennenzulernen. Dazu muss man aber bereit sein und ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist, ein von der Partnerschaft unabhängiger Lebensstil. Es gibt eine Paarbeziehung und eine Beziehung zu sich selbst. Paarbeziehungen gelingen leichter, wenn beide Partner sich auch als Individuum betrachten. Besonders Frauen neigen oftmals dazu sich irgendwann nur über ihre Partnerschaft zu definieren, dabei ist viel mehr Potenzial in ihrem Leben vorhanden. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt um Begehren in partnerschaftlichen Beziehungen am Leben zu erhalten.
Der Wunsch nach einem dominanten Partner ist nicht verwerflich, er kann allerdings ein Zeichen dafür sein, dass du dein Leben tendenziell langweilig empfindest. Du würdest somit in anderen Menschen stimulierende Reize suchen, um dieser Langeweile zu entkommen....."Surprise"....niemand außer dir ist für dein Leben, deine Impulse verantwortlich. Du bist zum Teil mitverantwortlich für Begehren in deinem Leben. Denn genau dies hält eine Beziehung interessant. Dazu braucht keine Beziehung geöffnet werden, was vermutlich den meisten Beziehungen mehr schadet als hilft. Leidenschaftlich leben zeigt sich auch in Form von eigenen Interessen (keine sexuellen) und wie man diesen nachgeht.
Ihr könntet damit beginnen, euch richtig zuzuhören. Klingt einfach, ist es nicht. Viele Menschen werden von ihren Bedürfnissen derart überlagert, dass sie vor allem dem Partner nicht richtig zuhören. Sie glaube es, hören allerdings nur, was sie wollen. Entweder ist das Bedürfnis zu präsent oder eine alte Verletzung. Erst wenn man das aufgedröselt hat wird ein wahrer Austausch möglich, der nährend und befriedigend wirkt.
LG Sis