Heiraten kann man in Deutschland nur vor dem Standesamt, nur das ist gerichtlich bindend.
Daher liegen die standesamtlichen Termine idR vor der religiösen Zeremonie. Hier ist es egal, ob ein Paar überhaupt religiös heiratet oder christlich, islamisch, jüdisch, budistisch oder sonst eine Religion.
Die religiöse Heirat ist eigentlich nur in der Glaubensgemeinschaft wichtig und da spielen dann noch andere Aspekte mit hinein.
Wie ist dein Freund und seine Familie eingestellt? Taditionelles Familienbild in Richtung die Frau ist dem Manne untertan oder doch eher westlich offen? Letzteres kann ich mir nicht vorstellen, wenn er auf eine islamische Hochzeit drängt.
Da würde ich mir an deiner Stelle erst mal ein paar Informationen einholen welche Rechte und Pflichten dabei auf dich zukommen und ob du das wirklich willst.
"haram" ist by the way eine Bezeichnung aus der Scharia (das ist die islamische Rechtsauslegung) - eine sehr konservative und - in meinen Augen - unmenschliche Auslegung des Koran und sie steht in Deutschland nicht über dem Strafgesetztbuch. In der Scharia gibt es für Männer und Frauen unterschiedliche Regelungen. Diese Unterscheidungen widersprechen westlichen Wertvorstellungen und stehen im Konflikt mit dem grundgesetzlich geschützten Diskriminierungsverbot des Art. 3 Abs. 2 und Abs. 3 GG. DieScharia regelt das Familienrecht, das die Eheschließung, die Scheidung und die Vormundschaft für Kinder regelt, grundsätzlich zugunsten des Mannes. Die Scharia erlaubt die Vielehe, in Deutschland ist sie verboten. Im Scheidungsrecht kann das einseitig dem Mann zustehende Verstoßungsrecht wegendes Diskriminierungsverbotes nach Art. 3 Abs. 2 gegen den Ordre-public verstoßen.
Nur ein paar kleine Hinweise. Google mal nach "Scharia" und "Ehe", dann wirst du viel zum lesen und nachdenken bekommen.
Ich wäre sehr vorsichtig an deiner Stelle.