Nächtliche Enuresis als Nebeneffekt von Medikamenteneinnahme/Medikamentenmißbrauch muss abgeklärt werden.
Ängste psychosoziale Gründe. Ängste oder Unsicherheiten müssen abgeklärt und ggfs ernstgenommen werden.
Ihre Diagnostizierung darf aber nicht dazu führen, dass eine sorgfältige somatische Abklärung unterbleibt.
Je nachdem nicht nur zum Urologen/Venerologen, sondern auch zu einem Internisten/Nephrologen, zu einem Orthopäden/Wirbelsäulenspezialisten und zum Neurologen.
Die Nerven, die für die Steuerung und Überwachung der Blase, des Beckenbodens und des Darms verantwortlich sind, können zB durch einen Bandscheibenvorfall oder eine Verengung des Spinalkanals (Spinalkanalstenose) beeinträchtigt werden. Dann ist der Informationsaustausch zwischen Blase und Gehirn gestört. Die Folge können Inkontinenz, Enuresis nocturna/diurna oder auch Harnverhalt sein.
Bandscheibenprobleme oder Spinalkanalstenosen, die Enuresis verursachen, müssen nicht unbedingt mit Schmerzen einhergehen, auch wenn das eher selten ist. Bei Bandscheibenprobleme oder Spinalkanalstenosen, die Enuresis verursachen, kann die Enuresis auch von der im Liegen eingenommenen Körperhaltung abhängen.
Von daher wäre die Information relevant, ob die Enuresis nur im Schlaf aufritt oder zB auch beim Liegen in Schlafhaltung, aber in wachem Zustand.
Störung des Gleichgewichts zwischen Sympathikus und Parasympathikus kann auch nächtliche Enuresis bedingen.
Eine Schädigung des Gehirns, des Rückenmarks oder der Nerven – bspw. durch einen Unfall, eine Entzündung oder eine Erkrankung – kann die Reizübermittlung zwischen Hirn und Harntrakt stören und eine Blasenschwäche auslösen.
Derartiges sollte ausgeschlossen oder ggfs schleunigst diagnostiziert und behandelt und im Verlauf zumindest gebremst werden.