Hallo,
was ist Eure Meinung zu folgendem:
Ein Mann (52 Jahre) lebt in 3 Zimmer Wohnung mit Frau und Kind. Frau schläft im Schlafzimmer und Mann im Wohnzimmer. Man geht sich soweit es geht aus dem Weg, da es sonst zu Streit führt. Aus Gründen die in der Kindheit des Mannes liegen (wurde vom Vater geschlagen und im Stich gelassen) und auch aus Gründen die mit der Frau zu tun haben (Wutanfälle, kann nicht liebevoll mit Kind umgehen), wird diese Wohnkonstellation über Jahre (ca. 8-10 nach Scheitern der Ehe) aufrechterhalten dem Kind zu liebe. Urlaube, Einladung zu z.B. Hochzeiten, Familienfeiern von gemeinsame Bekannte/Verwandte werden gemeinsam abgehalten - Urlaub in 1 Hotelzimmer mit drei Einzelbetten. Wobei bei diese Veranstaltungen/Urlaube meist nur gemeinsam hingefahren wird und dann auch meist separat jeder mit Kind was macht - es sei denn das Kind besteht darauf unbedingt was mit beiden zu machen wie an Geburtstag, Schulausflug etc. Dieser Mann sieht das als Opfer, was er für das Kind gemacht hat und sagt ihm fiel es sehr schwer. Muss dazu sagen er ist Ausländer, wo das mit Verantwortung fürs Kind noch mal mehr Gewicht hat als in Deutschland.
Irgendwann bin ich dann in diese Geschichte reingeplatzt ohne von all dem zu wissen und wir haben uns verliebt. Ich habe kein Kind, obwohl ich schon nachvollziehen kann, dass es nicht einfach ist sein Kind unter diesem Hintergrund zu verlassen. Anfangs wusste ich gar nicht, dass Frau und Kind existieren...und später war ich dann zu verliebt, um das zu beenden. Mittlerweile hat dieser Mann wegen mir auch die Scheidung eingericht und ist ausgezogen. Trotz allem kommt wegen dieser Sache immer noch Streit auf - ich empfinde es als falsch sich so auszugeben, als ob man Single ist praktisch und in der Wohnung nur mit Kind gelebt hat - er tut in Gesprächen so als ob das normal ist - wo er mich zutiefst damit verletzt hat - da ich es sehr spät erst erfahren habe.
ich bin nicht naiv oder sowas - auch wenn das hier so klingen mag. Vielleicht kennt einer so eine Konstellation Eltern WG und hat das auch so erlebt - für mich ist das Ganze eher fremd - insbesondere auf kleine Wohnfläche ist das meiner Meinung schwer realisierbar. Wenn ich dann von ihm höre "meine Mitbewohnerin", "lebte da mit Kind" "welche Frau ? es gab nur Dich" "ich dachte Du wüsstest das,dass da nichts lief" "ich verstehe nicht was Du für ein Problem hast" könnte ich immer wieder ausrasten

Eine eigenartige Geschichte.
Egal, aus welcher Perspektive ich es betrachte, bei mir geht er immer als Verlierer raus.


Er hat dich getäuscht, hat seine Frau und sein Kind verheimlicht. Alles andere würde mich an dieser Geschichte nicht interessieren.
Wieso konnte er sie nicht eher verlassen, das Kind hat sich ja nicht in Luft aufgelöst, nachdem er dich kennengelernt hat???

Meine Meinung:


Jeder entscheidet selbst was für einen geht und was nicht geht. Völlig unabhänig von dem, was "andere" sagen oder selber leben!


Ob das jetzt für dich ein Lebensmodel gewesen wäre oder nicht, spielt da keine Rolle. Die 3 scheinen so gut klargekommen zu sein...von daher sehe ich das, als Außenstehender, völlig entspannt.


Ich denke dein eigentliches Problem ist, dass er einfach nicht ehrlich zu dir war. Da muss man sich dann überlegen ob man mit so einer Lüge leben kann oder nicht. Wenn du dich für ja entschieden hast, dann sollte man es damit dann auch gut sein lassen und es nicht bei jeder Gelegenheit wieder aufs Brot schmieren.


Er scheint ja seine Konsequenzen gezogen und hoffentlich für sein Kind eine gute Lösung gefunden zu haben.


VG

  • susi16 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
    tokio

    Ja, es ist irgendwo ein Vertrauensproblem obwohl seine Verwandtschaft es bestätigt hat. Und irgendwo fehlt es ihm an Empathie ich mein wenn man in so eine Konstellation lebt - auch wenn für einen selbst ok sein sollte - müsste man ja auch daran denken, dass nicht alle so denken und entsprechend schnell informieren...aber soweit denkt er nicht

    • tokio hat auf diesen Beitrag geantwortet.
      susi16

      Ich denke wenn er es für seine (EX) Frau und sein Kind getan hat, dann wird Empathie nicht das Problem sein.


      Man muss sich vor niemanden für sein eigenes Lebensmodel rechtfertigen!
      So sehe ich das.


      Das er es Dir hätte sagen müssen...wo ihr ja deutlich mehr als nur Freunde seid, darüber müssen wir nicht sprechen.
      Das ist ganz klar. Er hat da wohl lieber den bequemen und stressfreien Weg gewählt.


      Viele Leute sind in sich so unsicher und sehen in allem und jedem eine potenzielle "Gefahr" für die Beziehung.


      Sowas ist einfach nur anstrengend und Energieraubend.


      Entweder ich vertraue..oder ich merke da stimmt etwas nicht und ziehe dementsprechend meine Konsequenzen.

      • susi16 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
        tokio

        Danke irgendwo hast Du Recht. Leider kommen noch mehr Komponenten in seinem Verhalten hinzu, die eine Entscheidung für oder gegen eine Beziehung erschweren und zu meiner Unsicherheit führen. Zeitweise hatte er auch psychische Probleme, wo seine Antworten zu für mich wichtigen Themen was Frau und Kind anbetrifft immer ein bisschen anderes ausfielen. Bis heute weiss ich bei einigen Sachen noch immer nicht 100% was jetzt Sache ist. Zudem ist er ein wenig wortkarg, wenn es um wichtige Dinge geht und kann sehr schlecht erklären. Das alles schürt natürlich Misstrauen. Auf der anderen Seite, ist er kein Draufgänger Typ er hat akzeptiert, dass ich nicht mit ihm schlafen wollte solange er da noch mit der Ex lebte.

        • tokio hat auf diesen Beitrag geantwortet.
          susi16

          Ich kann ja nur das beurteilen was ich hier lese. Von daher ist es tatsächlich sehr schwer da einen Rat zu geben.


          Wenn du sagst, dass er psychische Probleme hat...wie hat sich das denn geäußert? Ist er da in Behandlung?


          Grundsätzlich würde ich sagen, wenn deine innere Stimme Dir sagt, dass da etwas nicht stimmt, dann sollte man das nicht ignorieren. Es sei denn, man ist grundsätzlich ein Mensch, der alles und jeden hinterfragt. Aber wenn du ansonsten gut im Leben zurecht kommst...und es jetzt nur bei Ihm alles irgendwie komisch ist, dann solltest du vermutlich eher Abstand zu dieser ganzen Geschichte gewinnen.


          All deine Fragen werden dich wenig bis gar nicht zum Erfolg oder zur Wahrheit führen.


          Verlass dich lieber auf das was du spürst.


          Ich wünsch Dir alles Gute

          Er ist doch inzwischen ausgezogen, oder? Und ich gehe mal stark davon aus, dass du ihm bereits gesagt hast, dass es nicht Ordnung von ihn war dir seine damalige Lebenssituation zu verheimlichen und er hat sich entschuldigt. Mehr kann man da nicht machen. Jetzt ist es wichtig, dass er dich nicht mehr anlügt und wenn er das tut musst du Konsequenzen ziehen. Es macht meiner Meinung nach keinen Sinn die Beziehung mit weiteren Diskussionen und Maßregelungen zu belasten, weil er damals gelogen hat. Das ist Eigensabotage. Wenn du deiner Meinung nach nicht in der Lage bist eine gesunde und schöne Beziehung (für beide Seiten) zu führen, dann trenne dich. Aber immer wieder zu streiten und sich unwohl in der Beziehung zu fühlen für eine Sache, die nicht mehr zu ändern ist, ist unfair und unnötig.

          Das es nicht die feine Art war von Anfang an zu sagen, dass er in einer WG lebte mit seiner Ex - da verstehe ich Dich.


          Du scheinst aber sehr nachtragend zu sein und auf Sachen rumzureiten, die er nun mal jetzt nicht mehr ändern kann. Das kann und ist für ihn äusserst frustrierend. Was soll er denn noch machen? Er kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Und nur weil Du so etwas nicht kennst oder Dir fremd ist, muss es doch nicht zwingend für alle anderen so sein. Ja wenn es nicht in Dein Weltbild passt, dann trenne Dich. Aber weder Du noch er sind das Mass aller Dinge.


          Wie wäre es etwas an Deiner Toleranz gegenüber anderen Lebensweisen zu arbeiten? Nur weil sein altes Lebensmodell Dir nicht passt, muss es doch nicht zwangsweise "falsch" gewesen sein? Und da ihn Deine Fragen so irritieren gehe ich stark davon aus, dass da wirklich nicht mehr gelaufen ist und er sich völlig verurteilt vorkommt. Möchtest Du denn verurteilt werden, weil Du keinen Mann und keine Kinder hattest?